Inhalt
- Welche Wildkamera ist die beste?
- Wie funktioniert eine Wildkamera?
- Wie wird eine Wildkamera angebracht?
- Wo hängt man eine Wildkamera am besten auf?
- Wie schützt man eine Wildkamera vor Diebstahl oder Vandalismus?
- Wo ist das Aufstellen von Wildkameras verboten?
- Welche Wildkamera Hersteller gibt es?
- Welche Batterien oder Akkus für die Wildkamera?
- Erfahrungen und Tests von Wildkameras
Welche Wildkamera ist die beste?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage ist gar nicht so leicht zu geben. Allgemein muss sich jeder, der sich zum ersten Mal so richtig mit dem Thema Wildkameras auseinandersetzt, die Frage stellen, wozu die Wildkamera benötigt wird, und was die persönlichen Ansprüche an ihre Leistungsfähigkeit sind?
Die Bandbreite an verschiedenen Herstellern und Modellen reicht von Discounter Produkten für bereits unter 100 € im Handel wie die Wildkameras von Aldi oder Lidl, bis zu Markenprodukten von ICUserver, Seissiger, Trailcam oder Seca Cam für 200-350 €.
Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich in der Qualität und Leistungsfähigkeit der verarbeiteten Komponenten, der Bedienbarkeit und in der Sendefähigkeit. In eine sendefähigen Wildkamera wird eine SIM Karte eingelegt. Über das LTE Netz können die Aufnahmen direkt über eine App auf das Handy übertragen werden. Bei Wildkameras mit SIM fallen neben den höheren Anschaffungskosten zusätzlich monatliche Kosten für die SIM Karte bzw. der Bildübertragung an.
Trotz der höheren Kosten kann sich die Anschaffung einer Wildkamera mit Handy-Übertragung im Gegensatz zu Wildkameras, auf welche die Bilder lokal gespeichert werden lohnen. Besonders ruhige Ecken im Revier werden nicht unnötig beunruhigt, weil man zum Kontrollieren der SD-Karte an die Kirrung fährt. Kameraeinstellungen können je nach Hersteller und Modell oft direkt in der Handy App vorgenommen werden.
Die Bildübertragung von der Kamera auf die Handy-App dauert je nach LTE Empfang und Einstellungen nur wenige Sekunden. Somit bekommt man nahezu in Echtzeit mit, was im Revier gerade los ist wodurch sich die eine oder andere unverhoffte Möglichkeit auf Beute ergeben kann. Außerdem lassen sich je nach Modell die Daten auch an mehrere Handys schicken. Dadurch können alle Jagdausübungsberechtigte an jedem Ort Zugriff auf die Aufnahmen bekommen.
Nicht sendefähige Wildkameras mit SD Speicher lassen sich gut in hoch frequentieren Revierabschnitten anbringen, wo ein regelmäßiger SD-Karten-Tausch nicht allzu viel Unruhe ins Revier bringt. Aber auch in Revierabschnitten, wo man im Vorfeld weiß, dass kein mobiles Internet von keinem Mobilfunkanbieter empfangen wird oder man aber auch eventuell mit hoher Diebstahl- und Vandalismus-Quote an den Wildkameras rechnen muss.
Auch abseits des Reviers lassen sich nicht sendefähige Wildkameras gut nutzen, um beispielsweise die Tierwelt im eigenen Garten zu beobachten oder aber auch um Nachtaufnahmen von Besuchers auf dem Dachboden, wie Marder, Waschbären oder Eulen zu machen.
Wie funktioniert eine Wildkamera?
Sendefähige Wildkameras mit SIM unterscheiden sich in der Funktion der Bildaufnahme nicht von Wildkameras die ausschließlich auf SD Karte speichern. In der Wildkamera ist ein sogenannter PIR Sensor (Pyroelektrischer Sensor, engl. Pyroelectric Infrared Sensor) verbaut. Der PIR Sensor ist ein Halbleiter, der auf Temperaturschwankungen reagiert. Erscheint in seinem Detektionsbereich plötzlich eine Wärmequelle wie beispielsweise ein Stück Rehwild, wird diese jäh auftretende Temperaturschwankung vom Sensor erkannt und die Wildkamera löst aus.
In der Regel lässt sich eine Verzögerung in der Auslösezeit zwischen detektierter Wärmequelle und Bildaufnahme einstellen. Erscheint das Wild von der Seite, kann durch eine Verzögerung von nur wenigen Sekunden (1-2 Sek) sichergestellt werden, dass möglichst viel vom langsam ziehenden Wild auf dem Bild abgebildet ist, und nicht nur der Haupt und der Träger des Stücks. Dank Blitzlicht im Infrarot Bereich werden auch Nachtaufnahmen möglich, welche für das Wild nahezu unsichtbar sind.
Einige höherpreisige Modelle verfügen über einen sogenannten Schwarzblitz. Bei Wildkameras mit Schwarzblitz handelt es sich Modelle, bei denen Infrarot LEDs in einem Wellenlängenbereich von 940 nm zum Einsatz komnmen. Bei einer Wildkamera mit Schwarzblitz sieht man nicht einmal mehr das rote Glimmen der LEDs und somit wird auf keine Weise das Auslösen der Wildkamera bei Nachtaufnahmen bemerkt - weder von Mensch noch vom Tier.
Sendefähige Wildkameras mit SIM Karten können darüber die Aufnahmen darüber hinaus über das mobile Internet auf eine App für die Wildkameras schicken. In der Regel lassen sich in der App zur Kamera gleich mehrere Kameras bündeln und man hat schnell und einfach von jedem Ort aus einen Überblick auf das gesamte Reviergeschehen.
Wie wird eine Wildkamera angebracht?
Viele Hersteller empfehlen ihre Wildkameras auf eine Höhe von ca. 1,5 m zu hängen. Die Kamera sollte dabei leicht nach vorne geneigt sein. Hierzu kann einfach ein kleines Stöckchen hinter Kamera gesteckt werden und so die Neigung beeinflusst werden. Ansonsten kann mit Hilfe von einer Baumhalterung oder Erdspieß für Wildkameras die Ausrichtung über ein Kugelgelenk exakt eingestellt werden.
Weiterhin ist zu beachten, dass die Wildkamera an einem möglichst fest stehenden Gegenstand wie ein älteren Baum oder einen in den Boden geschlagenen Pfosten angebracht wird. Direkt vor der Wildkamera sollten keine kleinen Äste oder Blätter hängen um bei Wind nicht unnötige Fehlauslösungen zu verursachen oder nicht das Sichtfeld in den Aufnahmen blockieren.
Falls der Eindruck entsteht, dass die Wildkamera nicht richtig auslöst, kann man zuerst versuchen die Kamera in einem anderen Neigungswinkel oder einer anderen Höhe aufhängen. In den meisten Fällen kann bereits der Fehler mit einer leichten Neigungsänderung behoben werden.
Wo hängt man eine Wildkamera am besten auf?
Die besten Orte für eine Wildkamera im Revier können vielfältig sein. Grundsätzlich gilt, der beste Ort ist dort wo auch Wild erscheint. Ganz klassisch an der Kirrung oder dem Luderplatz oder aber auch an bekannten Wechseln, Suhlen, Salzlecken, Wasserstellen, Wildäckern oder Zwangswechsel, Wildkameras lassen sich vielfältig einsetzen und es wird sich immer lohnen eine Wildkamera an die bekannten Orte und Stellen aufzuhängen. Auch die Verwendung handelsüblicher Lockstoffe für Schwarzwild, Rehwild, Fuchs und Co. wie Buchenholzteer, Salzpasten oder Anis-Öle liefern einen zusätzlichen Lockeffekt. So bleibt das Wild länger vor der Wildkamera.
Wie schützt man eine Wildkamera vor Diebstahl oder Vandalismus?
In erster Linie ist der beste Schutz nicht gefunden zu werden. Das Thema Wildkamera tarnen hat so manchen Waidgenossen schon sehr kreativ werden lassen und auch der Markt antwortet mit Wildkamera-Fronten in Tarnmustern oder sogar als unauffällige Baumrinde verkleidet.
Die wohl am häufigsten anzutreffende Variante die sowohl Schutz vor Diebstahl als auch vor mutwilliger Beschädigung bietet, ist das Metallgehäuse für Wildkameras. Das Metallgehäuse wird entweder fest verschraubt oder mittels Stahlseil und Schloss zusätzlich gesichert. Die Wildkamera wird vor dem unberechtigten Herausnehmen gesichert indem die Klappe des Gehäuses mit einem Schloss abschließbar ist. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich Metallgehäuse auch selber bauen.
Wo ist das Aufstellen von Wildkameras verboten?
Allgemein gilt: Das Aufstellen einer Wildkamera ist im Privaten Raum, wie der eigene Garten, grundsätzlich erlaubt. Problematischer wird es, wenn die Wildkamera den öffentlichen Raum mit aufnimmt oder gar Nachbars Garten. Hierbei könnte das Recht auf Schutz der Persönlichkeitsrechte von Personen, wie die Privatsphäre oder das Recht am eigenen Bild verletzt werden, da sie ohne Einwilligung gefilmt oder fotografiert wurden.
Aber wie sieht es im Revier aus? Auch wenn ein Wald oder Feld sich im Privatbesitz befindet, hat der Gesetzgeber diese Bereiche ebenfalls als öffentlichen Raum definiert, in denen natürlich auch Persönlichkeitsrechte von Wanderern oder andere erholungssuchenden Gästen gelten.
ABER: Wie bei vielen anderen Gesetzen auch, gibt es hier einen gewissen Spielraum in der Auslegung des Gesetzes. So kann beispielsweise das Interesse eines Jagdpächters höher gewichtet werden, eine Kirrung, Suhle oder andere Stellen zu überwachen, um einen Überblick über den Wildbestand zu bekommen. Aufnahmen, auf denen dennoch Wanderer oder andere Erholungssuchende abgebildet sind, sollten umgehend gelöscht werden und aus Datenschutz Gründen auf keinen Fall archiviert oder sogar mit anderen Personen geteilt werden.
Wird eine Wildkamera im Wald bzw. im Revier so angebracht, dass sie augenscheinlich ausschließlich der Überwachung eines Wanderwegs oder einer abgelegenen Parkmöglichkeit dient, kann hier eine hohe Strafe drohen.
Welche Wildkamera Hersteller gibt es?
Auf dem Markt für Wärmebildkameras ist für jede Ansprüche und Anforderungen etwas dabei. Von Wildkameras der bekannten Discountern wie Aldi oder Lidl bis zu sendefähige Wildkameras mit SIM und Handy App. Bekannte Hersteller von Wildkameras die sowohl sendefähig als auch nicht sendefähig sind und in vielen Revieren zufriedene Anwender gefunden haben sind unter anderem:
Welche Batterien oder Akkus für die Wildkamera?
Wer kennt es nicht, erst gerade frisch gewechselt und schon wieder sind die Batterien in der Wildkamera leer. Besonders im Winter muss so mancher Wildkamera Besitzer in deutlich kürzeren Intervallen die Akkus oder Batterien seiner Wildkameras wechseln. Grund hierfür ist, dass bei kälte die Spannung abfällt und der Akku oder Batterie weniger Leistungsfähig ist.
Auch extreme Hitze kann sich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Bei Batterien ist diese Eigenschaft weniger stark ausgeprägt als bei Akkus. Bei den Wildkameras die es können, werden in der Praxis immer wieder gerne 18650 Akkus genutzt und für gut befunden.
Allgemein lassen sich folgende Vor- und Nachteile von Batterien und Akkus nennen:
Vorteile Batterien in Wildkameras
- Batterien sind weniger Temperaturempfindlich als Akkus.
- Batterien weisen eine extrem geringe Selbstentladung auf und sind somit auch noch nach langer Lagerung geladen.
Nachteile Batterien in Wildkameras
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Batterien lassen sich nicht wieder Aufladen und müssen somit nach Gebrauch fachgerecht entsorgt werden.
Vorteile Akkus in Wildkameras
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Akkus sind Wiederaufladbar. ABER: Akkus unterliegen einer zyklischen Alterung, d.h. je öfters ein Akku entladen und wieder aufgeladen wird, desto geringer wird die nutzbare Kapazität über die Zeit.
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Lithium Akkus haben in der Regel eine etwas höhere Spannung (3,6-3,8 V), keinen Memory Effekt und sind weniger kälteempfindlich als andere Akkus.
Nachteile Akkus in Wildkameras
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Akkus können zum Teil sehr empfindlich auf Kälte reagieren und die Spannung und Leistungsfähigkeit bricht ein
Unterstützung durch ein Solar Panel für die Wildkamera
Eine sinnvolle Ergänzung zu dem reinen Betrieb der Wildkameras mit Akkus könnte die Ergänzung eines Solar Panels sein. Wenn der Platz prinzipiell genügend Lichtstunden bietet, können Akkus mithilfe des Solar Panels während der Lichtstunden wieder geladen werden. Einige Hersteller bieten bereits Solar Panels für ihre Wildkameras an
Erfahrungen und Tests von Wildkameras
Wildkamera ist nicht gleich Wildkamera. Wenn du ein wenig Licht ins Dunkle bringen willst, lohnt es sich die aktuellen Tests und Erfahrungen rund ums Thema Wildkamera auf Geartester zu lesen. Auf Geartester findest du Meinungen und Tests von Wildkameras aus der Community.
Wenn du schon die beste Wildkamera im Revier hängen hast, dann teile doch ganz einfach deine Erfahrung hier auf Geartester mit der Community.