Inhalt
Moin liebe Geartester,
hier möchte ich euch die Trail Camera 4G vorstellen und meine Konfigurierung erläutern.
Zuerst ist einmal zu sagen, dass ich schon die ein oder andere Bild-Sende-Wildkamera und auch den damit verbundenen deutschen Anbieter ausprobiert und vorher intensiv miteinander verglichen habe. Die meisten Funkkameras kommen meist fertig vorinstalliert mit einer Simlock, sodass einem nicht nur die Wildkamera verkauft wird, sondern gleich ein ganzes Softwarepaket, das laufende Kosten mit sich bringt. Die für mich Preis-/Leistungssieger unter den deutschen Anbietern sind Secacam und ICUServer. Dort gibt es vorkonfigurierte Funkkameras für das 3G-Netz und 4G-Netz zwischen 200€ und 330€ zu kaufen. Da das 3G-Netz in Deutschland bald für das 5G-Netz platzmachen wird, habe ich mich vorerst nur für die 4G-Funkkameras entschieden. (Es sei gesagt, dass 3G-Wildkameras weiterhin in Zukunft Bilder über das gut ausgebaute 2G-Netz senden können, aber das mit einer geringeren Geschwindigkeit und damit verbundenen höheren Energieverbrauch, was ein Rückschritt der Technik bedeutet.)
Wie gesagt, diese Anbieter der Funkkameras verkaufen mit der Kamera ein ganzes Ökosystem mit App, teilweise Fernbedienung, aber auch einen ‚Zwang‘ bei Ihnen für die laufenden Kosten, den Bildversand, zu bezahlen. Davon wollte ich ab und habe mich nach Alternativen umgeschaut, die mir die freie Wahl lassen für den Versand per Datenflat zu bezahlen. Dabei bin ich auf die Wildkamera Trail camera 4G gestoßen. Diese wird – wie alle anderen Wildkameras – in China produziert. Über das "chinesische Amazon" kann man direkten Kontakt mit dem Hersteller WillFine aufnehmen und dort diese Kameras für unter 150€ bestellen. Die Trail Camera 4G/LTE Wildkamera hat dabei folgende technische Ausstattung
Technische Ausstattung
• 4G/LTE Übertragung; falls nicht vorhanden 3G und 2G auch
• 2 lange Antennen
• 16MP Kamera mit Serienaufnahme bis zu 5 Fotos
• FHD Video Aufnahme zwischen 5 und 60 Sekunden
• IP66 wasserdicht
• 0,35 s Auslöszeit
• 57 schwarze LEDs (940nm)
• Aufnahmelinse: wählbar zwischen 50° (bis 20m) und 100° (bis 10m)
Lieferumfang der Trail Camera 4G/LTE Wildkamera
Im Lieferumfang ist die TrailCamera 4G/LTE Wildkamera mit den 2 LTE-Antennen, ein Baumgurt, verschiedene SIM-Adapter, eine englische Anleitung und ein USB-Kabel enthalten.
Es handelt sich hier um kein Komplettpaket, sondern um eine kleine Bastelei. Deshalb wird – anders als bei einem deutschen Händler – für die vollen Einsatzbereitschaft noch folgendes benötigt:
• SD-Karte bis maximal 32 GB (16GB reicht für 5000 Fotos; Kosten: 4€)
• 6 oder 12 AA-Batterien besser Akkus (12 x 2450-IKEA-Akku; Kosten: 20€)
• SIM-Karte (Netzclub mit O2-Netz oder Congstar mit Telekom-Netz)
Die SIM Karte der Wildkamera
Zur SIM-Karte ist zu sagen, dass ich ausschließlich die Netzclub Karten verwende. Diese werden durch Werbung finanziert, sodass jeden Monat eine KOSTENLOSE Datenübertragung von 200 MB in 4G-Geschwindigkeit (21 MB/s) zur Verfügung steht. Das reicht bei niedrigster Versandauflösung (50KB) der Bilder für 4000 Bilder im Monat aus und dabei sehen die Bilder wie folgt recht gut aus:
Durch die relativ großen beiden Antennen habe ich selbst in Ecken meines Reviers, wo ich mit meinem Handy oder anderen Funkkameras kaum Empfang habe, ein gutes und stabiles Netz.
Die App zur Trail Camera 4G/LTE
Des Weiteren wird eine App, die Trail Camera heißt, kostenlos vom Hersteller angeboten, um die Trail Camera 4G/LTE Wildkamera fernzusteuern. Darüber ist es per SMS möglich die Anzahl der Bilder oder Videos, die aufgenommen werden sollen und welche auch davon gesendet werden sollen, einzustellen, bis zu 4 Ziel-Mailadressen anzugeben, per Fernsteuerung ein Foto aufzunehmen und eigentlich alle Einstellungen vorzunehmen, die auch manuell möglich sind.
Als Empfangs-Email nutze ich eine Adresse über die kostenlose Revierspion App. Deren Verwendung wird in einem anderen Erfahrungsbericht dargestellt: https://www.geartester.de/berichte/revierspion-app-fur-wildkameras
Der Bildversand der Wildkamera
Um zu sehen, wie schnell die Wildkamera die Bilder sendet habe ich einen Test durchgeführt. Dabei kam heraus, dass die Funkkamera im 4G Netz im Schnitt beim 2 Foto-Modus (2 Fotos werden aufgenommen und das Zweite wird versendet) von der ersten Bewegung bis das Foto als Push-Nachricht ankommt, 20 bis 30 Sekunden benötigt. Werden mit der Wildkamera 2 Fotos und ein 5s-Video aufgenommen und ein Foto und das Video gesendet, wird ab der ersten Bewegung für das Foto 30 Sekunden und für das Video (3 MB) 90 Sekunden gebraucht.
Fazit
Als Fazit kann ich sagen, dass ich mit dieser Wildkamera sehr zufrieden bin. Sie sendet zuverlässig die Bilder und vor allem fallen durch diese Konfiguration keine laufenden Kosten an. Für wen ist dieser Aufbau was? Für den Jäger, der ein wenig technisches Verständnis hat und an keinen bestehenden Funkkameraanbieter gebunden ist.
Viele Grüße euer Elbtrotter.