Inhalt
- Was gibt es für Jagdhunde?
- Apportierhunde
- Vorstehhunde
- Stöberhunde
- Bracken
- Schweißhunde
- Erdhunde
- Was muss ein Jagdhund können?
- Welcher Jagdhund für welches Revier?
- Welcher Jagdhund eignet sich auch als Familienhund?
- Welcher Jagdhund für Anfänger?
- Welches Zubehör für Jagdhunde?
Was gibt es für Jagdhunde?
Grundsätzlich werden die Jagdhunderassen in folgende Kategorien eingeteilt: Apportierhunde, Vorstehhunde, Stöberhunde, Bracken, Schweißhunde und Erdhunde.
Auf der Internetseite des Jagdgebrauchshundeverband e.V. (JGHV) sind sämtliche vom JGHV anerkannten Jagdhunderassen und die dazugehörigen Zuchtvereine aufgeführt. Hier gehts zu den Zuchtvereinen:
https://www.jghv.de/index.php/mitgliedsvereine/zuchtvereine
Apportierhunde
Das Spezialgebiet der Apportierhunde ist vor alle, die Enten- und Niederwildjagd. Sie sind Spezialisten für die „Arbeit nach dem Schuss“. Ihr weiches Maul ist bestens dafür geeignet, das erlegte Wild ihrem Hundeführer zu apportieren. Die Apportierhunde zeichnen sich zudem durch eine große Wasserfreude aus. Sie wollen stets ihrem Hundeführer gefallen und sind dadurch sehr führig. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Rassen bei den Apportierhunden.
Golden Retriever
Der Golden Retriever ist einer der bekanntesten Vertreter unter den Apportierhunden. Ihr Fell kann langhaarig, glatt oder wellig sein. Die Fellfarbe reicht von gold bis creme. Golden Retriever haben eine Schulterhöhe zwischen 51 bis 61 cm.
Labrador Retriever
Der Labrador Retriever ist kurzhaarig und hat keine kupierte Rute. Sein Fell kann schwarz, gelb oder braun sein. Sie können zwischen 54 bis 57 cm groß werden.
Flat-Coated Retriever
Der Flat-Coated Retriever ist langhaarig. Er ist schwarz oder dunkel braun. Seine Grüße liegt zwischen 56 und 61 cm.
Nova Scotia Duck Trolling Retriever, Chesapeake-Bay-Retriever und Curly-Coated Retriever
Der Nova Scotia Duck Trolling Retriever, Chesapeake-Bay-Retriever und der Curly-Coated Retriever zeichnen sich ebenfalls durch eine ausgeprägte Wasserfreude aus, sind aber hier zu Lande selten anzutreffen.
Vorstehhunde
Vorstehende zählen zu den Vollgebrauchshunden. Sie werden am häufigsten von Jägerinnen und Jägern geführt, weil sie für alle Einsatzgebiete wie Feld-, Wald- und Wasserarbeit einsetzbar sind. Für die Bauarbeit aufgrund Ihrer Größe allerdings nicht. Aufgrund ihrer Genetik beherrschen sie ein besonderes Verhalten, das sogenannte Vorstehen. Hierbei verhofft der Hund ruckartig, sobald er Witterung von Wild, klassischerweise von Niederwild, in die Nase bekommt. Dabei hebt er einen Vorderlauf und zeigt mit dem Kopf in Richtung des Wildes.
Deutsch-Drahthaar
Der Deutsch-Drahthaar ist der häufigste Vorstehhund in Deutschland. Sein Fell ist rauhhaarig, meistens dunkel bis mittelbraun mit und ohne Brustfleck. Es gibt die sogenannten Braun- und Schwarzschimmel. Seine Rute ist kupiert.
Deutsch-Kurzhaar
Der Deutsch-Kurzhaar ist der Feldspezialist unter den Vorstehenden und zeichnet sich durch eine flotte sowie großräumige Suche aus. Sein Fell ist kurzhaarig, braun oder schwarz, weiß meliert mit brauner Kopfzeichnung.
Deutsch-Langhaar
Der Deutsch-Langhaar ist bekannt als Hund des Waldjägers und Försters. Er ist langhaarig und dunkelbraun, manchmal auch braun-weiß. Seine Rute ist nicht kupiert.
Deutsch-Stichelhaar
Der Deutsch-Stichelhaar hat ein rauhhaariges Fell, das oft braun und weiß gefärbt oder graubraun meliert ist. Er ist kupiert.
Griffon
Der Griffon ist ebenfalls rauhhaarig. Sein Fell kann weiß-braun, blaugrau, einfarbig braun mit grauen Haaren gestichelt sein. Die Rute ist kupiert.
Große Münsterländer
Der Große Münsterländer ist ein hervorragender Lautjäger und Verlorenbringer. Sein langhaariges Fell ist weiß mit schwarzen Platten und Tupfen, schwarz geschimmelt, hell bis dunkel. Sein Kopf ist schwarz, manchmal mit weißer Blesse.
Kleine Münsterländer
Der Kleine Münsterländer ist der kleinste deutsche Vorstehhund und zeichnet sich durch eine breite, weniger lange Suche aus. Er ist langhaarig, braun-weiß gefärbt. Die Rute ist mittellang und hat eine lange Fahne.
Pudelpointer
Der Pudelpointer hat eine Vorliebe für den Spurlaut. Sein Fell ist rauhhaarig, dunkel- bis mittelbraun. Er hat einen ausgeprägten Bart und buschige Augenbrauen. Seine Rute ist kupiert.
Weimaraner
Der Weimaraner besitzt eine gute Naturschärfe und ist deshalb als Schutzhund geeignet. Es gibt ihn in kurzhaariger, aber auch langhaariger Ausführung. Sein Fell ist silber, reh- oder mausgrau. Seine Rute ist kupiert.
English Setter, Gordon Setter, Irish Red Setter, Irish Red & White Setter
Aus England stammen eigene Vorstrehrassen wie der English-, Gordon-, Irish Red-, Irish Red & White Setter. Sie zeichnen sich durch eine weiträumige Suche aus und sind sehr freundlich und leichtführige Jagdhunde.
Pointer & Magyar Vizela
Der Pointer ist ein klassischer Feldspezialist. Darüber hinaus gibt es noch den Magyar Vizela, den Ungarischen Vorstehhund. Er ist ebenfalls leichtführig und ein vielseitiger Gebrauchshund. Der Bretonische Vorstehhund ist ein kleiner, aber leistungsstarker sowie vielseitiger Vollgebrauchshund.
Stöberhunde
Stöberhunde erledigen alle Arbeiten wie die Vorstehende auch, unterscheiden sich aber darin, dass sie nicht vorstehen können. Sie arbeiten selbstständig, weiträumig und gründlich ohne Sichtkontakt zu ihrem Führer im Gelände. Die Anlage des Spurlaut ist für diese Rassen Grundvoraussetzung.
Deutsche Wachtelhund
Der Deutsche Wachtelhund hält zum Wald-Gebrauchshund. Er ist langhaarig braun bis rehbraun, häufig hat er ein weißes Abzeichen an Brust und Zehen. Es gibt Braun- und Rotschimmel.
Cockerspaniel
Der Cockerspaniel ist ein unermüdlicher Stöberhund. Sein Fell ist eng am Körper anliegend und die Fellfarbe kann unterschiedlich ausfallen. So gibt es Cockerspaniels zum Beispiel in braun, rot, braun-weiß, schwarz-weiß, Braunschimmel usw. Sein Name lässt sich von der damaligen Verwendung für die Waldschnepfenjagd ableiten (Woodcock).
English Springer Spaniel
Der English Springer Spaniel ist ebenfalls langhaarig und ausschließlich braun-weiß oder schwarz-weiß gefärbt. Dieser Vertreter der Spanielfamilie zählt zu den größten seiner Art und kann bis 25 kg schwer werden.
Welsh Springer Spaniel
Der Welsh Springer Spaniel ist langhaarig, rot-weiß gefärbt. Diese Rasse zählt zu einen der ältesten Vertretern aus der Familie der Spaniel.
Bracken
Bracken zählen zu der ältesten Jagdhundegruppe und werden auch als „Laufhunde“ oder „jagende Hunde“ bezeichnet. Ihre markante Jagdweise ist aus römischen Schriften von vor über 2000 Jahren überliefert. Bis heute zeichnet sich ihre Jagd durch das spur- und fährtenlaute Verfolgen von Haar- und Raubild vor dem Schuss aus. Zudem zeichnen sich die Rassen durch eine extrem feine Nase und einem ausgeprägten Finderwillen aus, wodurch sie auch bestens für die Schweißarbeit einsetzbar sind.
Brandlbracke
Die Brandlbracke ist kurzhaarig und schwarz mit rot bis gelben Abzeichen an den Augenbrauen. Deshalb bezeichnet man die Brandlbracke auch als „Vieräugel“. Der Fang, die Brust und die Läufe sind ebenfalls rot bis gelb gefärbt.
Deutsche Bracke
Die Deutsche Bracke hat dichtes Glatt - bis Stockhaar. Sie sind rot bis gelb gefärbt. Markant ist der schwarze Sattel oder Mantel und die weißen Brackenabzeichen: Die Blesse, Fang, Halsring, Bauch, Brust, Läufe und Rutenspitze sind weiß gefärbt. Der Nasenschwamm ist zweifarbig.
Westfälische Bracke
Die Westfälische Bracke ist ähnlich wie die Deutsche Bracke gefärbt, ist aber mehr stockhaarig.
Tiroler Bracke
Die Tiroler Bracke ist glatt- bis stockhaarig, schwarz mit roten Abzeichen an Hals, Brust und Läufen oder reh- bis hirschrot. Ein weißes Abzeichen auf der Brust oder an den Läufen ist auch möglich.
Steirische Rauhhaarbracke
Die Steirische Rauhhaarbracke ist die einzige rauhaarige Bracke in Deutschland. Ihre Fellfarbe variiert von hirschrot über rot bis gelb. Ein weißer Brackenstern auf der Brust ist durchaus üblich. Die Rute ist nicht kupiert.
Beagle
Der Beagle ist kurzhaarig. Er zeichnet sich durch seine Dreifarbigkeit aus (schwarz-rot-weiß). Die Rutenspitze ist weiß und nicht kupiert.
Schwarzwildbracke
Die Schwarzwildbracke ist kurzhaarig mit dichter Unterwolle. Sie ist schwarz mit rotem Band gefärbt. Sie ist nicht kupiert.
Schweißhunde
Schweißhunde sind die Spezialisten für die Nachsuche. Diese Rassen haben einen extrem gut ausgeprägten Geruchssinn und werden deshalb auf der Wundfährte von kranken Wild eingesetzt. Sie haben die Aufgabe, den Jäger an das verletzte oder verendete Wild zu führen.
Bayerische Gebirgsschweißhund
Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ebenfalls ein Spezialist für die Nachsuche auf alles Schalenwild. Sein kurzhaariges Fell ist hirschrot bis semmelfarben. Es gibt Schläge mit oder ohne schwarze Gesichtsmaske.
Hannoversche Schweißhund
Der Hannoversche Schweißhund ist der Nachsuchenspezialist vor allem auf Hirsche und Wildschweine, da er ein sehr kräftiges Gebäude hat. Das Fell ist kurzhaarig, fahlhellrot bis dunkelhirschrot gefärbt.
Alpenländische Dachsbracke
Die Alpenländische Dachsbracke ist vom FCI ebenfalls als Schweißhunderasse anerkannt. Sie ist ist stockhaarig und hirschrot mit oder ohne Gesichtsmaske. Diese Bracke kann auch schwarz mit rotem Brand gefärbt sein.
Erdhunde
Aufgrund ihrer Körpergröße, ihres Arbeitswillen und ihrer Schärfe sind Bauhunde vor allem spezialisiert auf die Arbeit im Fuchs- und Dachsbau. Sie werden ebenfalls für die Stöberjagd und bei der Nachsuche auf wehrhaftem Wild eingesetzt.
Beim Teckel, auch bekannt unter dem Namen Dackel oder Dachshund, unterscheidet man drei verschiedene Größen: Normalschlag (Gewicht bis 9 kg, Brustumfang über 35 cm), Zwergteckel (Gewicht bis 5 kg, Brustumfang 30-35 cm), Kaninchenteckel (Gewicht bis 4 kg, Brustumfang bis 30 cm). Des Weiteren gibt es Unterschiede im Haarkleid.
Kurzhaar-Teckel
Der Kurzhaar-Teckel hat dichtes, kurzes glatt anliegendes glänzendes Haar. Die Farbe variiert zwischen einfarbig rot, rotgelb oder gelb, mit oder ohne schwarze Stichelung, zweifarbig tiefschwarz oder braun oder grau oder weiß mit rostbraunen oder gelben Abzeichen, getigert oder gestromt.
Rauhhaar-Teckel
Der Rauhhaar-Teckel hat mit Unterwolle durchsetztes, dichtes drahtiges Deckhaar. Die Farbschläge sind überwiegend hell- bis dunkelsaufarben sowie dürrlaubfarben, es sind alle Farben zulässig. Weiße Abzeichen an der Brust sind erlaubt.
Langhaar-Teckel
Der Langhaar-Teckel zeichnet sich durch glänzendes, dem Körper anliegendes Haar, das an Hals und Unterseite des Körpers wie auch am Behang länger ist, aus. Die Farben sind ähnlich wie beim Kurzhaar-Teckel. In der Regel sind Langhaar-Teckel rehrot, schwarz und schwarz mit rotem Brand.
Deutsche Jagdterrier
Der Deutsche Jagdterrier sind sehr mutige, schneidige und draufgängerische Hunde. Sie gibt es rau- oder glatthaarig. Das Farben variieren zwischen schwarz, schwarzgrau meliert oder dunkelbraun mit braunrotgelbem Zeichen an den Augenbrauen. Die Rute ist kupiert.
Foxterrier
Der Foxterrier ist drahthaarig oder glatthaarig, weiß mit schwarzen und braunen oder lohfarbenen Abzeichen. Er ist ebenfalls kupiert.
Jack Russel und Person Russel Terrier
Der Jack Russel und Person Russel Terrier sind sowohl rauhaarig als auch glatthaarig. Die Farbschläge reichen von vollständig weiß oder vorwiegend weiß mit lohfarbigen, gelben oder schwarzen Abzeichen oder jede Kombination dieser Farben, vorzugsweise beschränkt auf den Kopf und/oder auf den Ansatz der Rute. Die Rute kann kupiert oder unkupiert sein.
Was muss ein Jagdhund können?
Wie auch andere Vierläufer zum Beispiel Polizeihunde muss der Jagdhund eine bestimmte Ausbildung durchlaufen, die ihn für die Jagd brauchbar macht. Doch bevor es damit losgeht, steht erstmal das spielerische Lernen als Welpe und danach die Hundeschule für den Grundgehorsam an. Die Basis-Kommandos Komm, Sitz, Platz, Fuß, Bleib müssen sitzen. Nur wenn der Grundgehorsam beim Hund durchgearbeitet ist, kann mit der Jagdhundeausbildung fortgefahren werden. Grundsätzlich sollte man bei der Ausbildung eines Jagdhundes seine ohnehin schon angewölften Eigeschaften fördern und fordern.
Hierzu zählt der Geruchssinn, Spurwille, Wasserfreude, Bringfreude, Arbeitsfreude, Härte und Wildschärfe, Vorstehen sowie die Art des Jagens, d. h., ob der Hund laut, spurlaut oder stumm jagt. Je nach Rasse, Einsatzgebiet und Jagdart muss die Ausbildung individuell gestaltet werden. Verläuft die Ausbildung erfolgreich, d. h. ohne Zwang und Gewalt, bildet sich zwischen Hund und Führer ein gegenseitiges Vertrauen. Hieraus kann am Ende der vielen gemeinsamen Übungen ein harmonisches Gespann aus Hund und Führer werden, das gemeinsam viel Freude bei der Jagd hat.
Welcher Jagdhund für welches Revier?
Grundsätzlich sollte man sich vor der Anschaffung eines Welpen fragen, was sein späteres Einsatzgebiet sein wird. Jagt man in erster Linie auf Niederwild oder Hochwild? Bei ersteres sollte man sich auf die Vorstehhunde und/oder Apportierhunde konzentrieren, die unter dem ersten Punkt aufgeführt sind.
Vorstehhunde wurden ursprünglich für die Jagd auf Niederwild gezüchtet. Denn ihre Anlage des Vorstehens erleichtert die Jagd auf Fasan, Hasen, Kaninchen, Enten usw. erheblich. Zudem nutzt man ihre Freude am Apportieren sowohl bei der Niederwildjagd als auch bei der Jagd auf Wasserwild. Aufgrund der Tatsache, dass seit Jahren die Niederwildbestände in den Revieren rückläufig sind, werden Vorstehhunde vermehrt auch bei der Jagd auf Hochwild eingesetzt. Nicht selten sieht man einen Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar oder auch Weimaraner auf Drückjagden.
Jagt man in erster Linie in einem Hochwildrevier, ist man mit den Stöberhund-, Bracken-, oder Erdhundrassen gut beraten. Auch hier sollte man beachten, ob man vermehrt in Feld- und/oder Waldrevieren jagt, denn dieses Kriterium kann ebenfalls bei der Entscheidung für eine Rasse mit einbezogen werden. Wie sich die Stöberhunde, Bracken und Erdhunde im einzelnen unterscheiden, kannst Du unter Frage 1 nachlesen. Möchte man vorwiegend auf wehrhaftes Wild jagen wie bspw. Schwarzwild, ist es empfehlenswert, sich für eine Rasse zu entscheiden, die eine gewisse Schärfe und Selbstständigkeit mitbringt. Auch hier kann man bei den Stöberhunden, Bracken und Erdhunden fündig werden.
Fallen in deinem Revier in erster Linie Nachsuchen an, könntest du dich grundsätzlich für fast jede Jagdhunderasse entscheiden, da die Arbeit auf der Schweißfährte eine Frage des Gehorsams und der konsequenten Ausbildung ist. Unter der Fülle unser deutschen Jagdhunderassen gibt es aber auch echte Spezialisten für die Nachsuche. Hierzu zählt der Bayerische Gebirgsschweißhund, der Hannoversche Schweißhund und die Alpenländische Dachsbracke. Möchte man den eigenen Hund für die Stöberjagd in Feld- und Waldrevieren sowie ebenfalls für die Nachsuche einsetzen, sollte man sich für einen Allrounder entscheiden. Diese findet man bei den Stöberhunden, aber auch Bracken.
Welcher Jagdhund eignet sich auch als Familienhund?
Grundsätzlich sind alle Jagdhunde auch als Familienhunde geeignet. Wichtig ist, dass der Hund im Kreise der Familie sozialisiert wird und lernt sich unterzuordnen. Bei der Erziehung des Welpen bzw. Junghundes sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass man den Welpen frühzeitig an Kinder heranführt, damit er lernt, mit diesen umzugehen.
Besonders Kleinkinder sind nicht immer berechenbar und können die Nerven eines Hundes durchaus mal strapazieren. Ein Hund darf entsprechend nicht anfangen zu beißen, wenn das Kind versucht sich an seinen Behängen hochzuziehen. Nichts desto trotz ist es sicherlich nicht ratsam, Kleinkinder mit einem Hund ohne Aufsicht allein zu lassen. Der Hund kann noch so wesensfest und nervenstark sein - am Ende des Tages bleibt er ein Tier.
Welcher Jagdhund für Anfänger?
Jeder Jagdhund, egal welcher Rasse, hat einen eigenen Charakter. Wobei bestimmten Rassegruppen nachgesagt wird, dass sie eher leichtführiger sind als andere Rassen. Die Vorsteh- und Apportierhunde gelten als leichtführigere Hunde als beispielsweise Dackel oder Bracken.
Dennoch gibt es auch bei den Vorstehhunden Ausnahmen, denn auch ein Deutsch Drahthhaar kann ein echter Dickelschädel sein. Jeder Hund ist ein eigenes Individuum und hat entsprechend einen eigenen Charakter. Entsprechend muss die Erziehung auf den Hundecharakter angepasst werden, um ein erfolgreiches Gespann zu werden. Manche können viel Druck aushalten, andere verstecken sich bei einer lauten Stimme unter dem Sofa. Als Erstlingsführer sollte man vor der Welpenanschaffung sicherstellen, dass man den Hund jagdlich auslasten kann, denn ein Vierläufer, der die Jagd in den Genen hat, wird niemals gut zu führen sein, wenn er seine Anlagen nicht ausleben kann.
Wichtig ist es auch, dass man die nötige Zeit für die Ausbildung und Betreuung des Jagdhundes aufbringen kann. Oberste Priorität sollte eine absolute konsequente und bestimmende Führung eines Jagdhundes sein. Beherzigt man diese Vorgehensweise kann man auch als Anfänger ohne Probleme einen “schwerführigeren” Hund halten. Wichtig ist, dass der Vierläufer weiß, wer die Hosen von Euch an hat, denn der Hund ist ein soziales Rudeltier und braucht Führung.
Solltest du einen sehr dominanten Hund haben, ist es auch hier wichtig, durch Konsequenz die Oberhand zu behalten. Denn sonst wird dir sprichwörtlich am Ende der Hund auf der Nase rumtanzen und im schlimmsten Fall anfangen zu beißen. Der deutsche Büchermarkt bietet außerdem für Anfänger und “alte Hasen” umfangreiche und qualitativ hochwertige Literatur zur Jagdhundeausbildung, die es lohnt, vor der Anschaffung des Welpen zu lesen.
Welches Zubehör für Jagdhunde?
Ein Hund kostet richtig Geld! Das beginnt mit der Anschaffung des Welpens und geht weiter mit dem Kauf der Grundausstattung sowie später mit der Ausrüstung für die Jagd. Zu dieser Grundausstattung gehört unter anderem:
- Futter
- Transportbox und/oder Anschnallgurt
- Leine
- Geschirr
- Halsung
- Wassernapf
- Fressnapf
- Hundebett oder Hundekorb
- Welpenspielzeug
- Kamm
- Bürste
- Zeckenzange
- Hundeshampoo und Krallenschere.
Diese Utensilien findest du in den verschiedenen Hundeshops. Für die spätere Jagdausübung wirst du weitere Produkte Dir zu legen müssen. Auch hier ist es wichtig zu wissen, in welchem Einsatzgebiet dein Hund eingesetzt werden soll. Möchtest du ihn zur Nachsuche einsetzten, benötigst Du schon für die Ausbildung einige Utensilien wie z. B. Fährtenschuhe, Tupfstock, Schweißhalsung und Schweißriemen. Wenn dein Hund eher ruhig und langsam auf der Fährte arbeitet, bist du mit einer Schweißhalsung bestens beraten. Neigt er aber dazu, eher stark in der Schweißleine zu liegen, kann eine Nachsuchengeschirr von Vorteil sein, da der Druck dann nicht so sehr auf dem Kehlkopf des Hundes liegt.
Bist du mehr auf Treibjagden unterwegs, benötigst du für die Ausbildung zunächst Apportel bzw. Apportierböcke mit denen du den Apport kräftig üben kannst. Es gibt auf dem Markt Apportierböcke, bei denen du schrittweise das Gewicht erhöhen kannst, damit der Hund lernt, auch schweres Wild wie bspw. einen Fuchs zu apportieren.
Auf den Treibjagden ist es sinnvoll, dass der Hund entweder eine Warnhalsung oder eine Warnweste trägt, damit er von Jägern auch in unübersichtlichem Gelände, wie im Senf oder Spargel, stets gut gesehen wird.
Wenn du auf Drückjagden mit deinem Jagdhund unterwegs bist, solltest du wissen, ob dieser scharf am Wild jagt. Ist das der Fall, kannst Du eine Schlagschutzweste von der Stange kaufen oder die maßgeschneidert ist. Diese schützt deinen Hund vor tödlichen Verletzungen, die ihm durch wehrhaftes Schwarzwild angetragen werden kann. Ist dein Hund eher zurückhalten am Schwarzwild und hält entsprechend Abstand, ist eine Schagschutzweste nicht unbedingt von Nöten. Außerdem solltest du wissen, ob dein Hund eher weiträumig oder vorwiegend um dich herum jagd und in deiner Nähe bleibt. Bei sogennanten Fernaufklärern kann es sinnvoll sein, ein GPS-Gerät zur Hundeortung anzuschaffen. Damit weißt du zu jedem Zeitpunkt, wo sich dein Hund befindet und kannst beruhigt sein.