„Eine von vielen Möglichkeiten den Kleinbären zu verwerten“
Ein Rezept von hunting_philipp 2020
Horrido Geartestergemeinde,
Ich melde mich mal wieder mit einem Rezept zurück. Wie der Titel schon ankündigt soll um die Zubereitung des, mittlerweile häufigsten Raubwildes in vielen Revieren, dem Waschbär, gehen. Der Waschbär ist eine invasive Wildart, welche sich seit 1934 in Deutschland ausbreitet und das heimische Ökosystem bedroht. Vielerorts ist er zu einer echten "Plage" geworden und auch für viele Hausbesitzer ein Problem. Eine scharfe Bejagung ist daher wichtig und richtig! Doch auch die Verwertung dieser Spezies sollte geklärt sein. Neben dem Pelz bietet der Waschbär schmackhaftes Wildbret. Die steigenden Strecken des Waschbären in meinem Revier und die Tatsache, dass er in den USA schon seit langem gegessen wird haben mich bereits vor 2 Jahren dazu veranlasst einen Bericht zu Waschbärgulasch zu verfassen (Den Bericht findet ihr weiter unten unter meinen Berichten). Heute soll es um ein weiteres Gericht, den Waschbärhackbraten gehen. Ein Gericht, dass wenig Aufwand benötigt. Wichtig: Wie Wildschwein oder Dachs muss auch der Waschbär auf Trichinen untersucht werden.
Zutaten und Zubehör für 4 Personen
½ Tasse brauner Zucker (Rohrzucker)
½ Tasse Ketchup (Tomatenketchup oder "Smokey Barbecue Sauce")
Ca. 700 Gramm Waschbärhackfleisch
¾ Tasse Milch
2 Eier
1 ½ Teelöffel Salz
¼ Teelöffel frisch gemahlener Pfeffer
1 Teelöffel Senf
¼ Teelöffel frischer geriebener Ingwer
½ Teelöffel Paprika (scharf)
1 Zwiebel (fein gehackt)
etwas Butter zum fetten der Backform
¾ Tasse fein zerstoßene salzige Cracker, alternativ gehen auch grobe Semmelbrösel
1 handelsübliche Kastenform für den Hackbraten (damit er die typische Form besitzt die man von Hackbraten kennt).
Zubereitung
1.) Den Backofen auf 175°C vorheizen.
2.) Die Kastenform leicht fetten.
3.) Den braunen Zucker auf dem Boden der Form verteilen und den Ketchup gleichmäßig darüber geben.
4.) Die übrigen Zutaten in einer Schale gut vermengen bis eine einheitliche Masse entstanden ist. Die Masse anschließend in der Backform über dem Ketchup verteilen und leicht anpressen.
5.) Backzeit ca. 1h (bis die Säfte die aus dem Hack aufkochen klar sind). Danach den Braten kurz abkühlen lassen und dann stürzen (auf den Kopf stellen) und vorsichtig aus der Form klopfen.
Wichtig: Von dem Fleisch (Keulen und Rücken, Blätter) welches man zu dem Hackfleisch verarbeiten möchte, sollte alles an sichtbarem Feist (Fett) entfernt werden. Das Fett kann bei alten Waschbären einen unangenehmen Eigengeschmack aufweisen der unter Umständen, wenn zu viel Fett am Fleisch verbleibt, durchkommen kann. Keine Angst das Fleisch muss nicht lupenrein vom Fett befreit werden, aber grobe Fettstücke sollten entfernt werden (Bilder dazu findet ihr unten).
Das Rezept ist natürlich auch mit jedem anderen Wildhackfleisch verwendbar und kann nach persönlichem Geschmack angepasst und verfeinert werden.
In diesem Sinne, Waidmannsheil und viel Spaß beim Kochen wünscht hunting_philipp