Hey Geartester Community
Vor einigen Monaten war ich auf der Suche nach einem neuen Fernglas. Da mir noch genügend andere Arten einfallen mein hart verdientes Geld auszugeben stand von vorne herein fest dass ich beim Fernglas (im Gegensatz zu Waffe und Zielfernrohr) bereit bin Kompromisse einzugehen.
Basierend auf meinen Anforderungen stieß ich auf das Vortex Diamondback 10x42 (UVP 239€, im Internet stellenweise ab 215€ zu finden). Angesichts des Preises war ich etwas skeptisch ob das Glas meinen Ansprüchen genügen würde. Ich habe das Glas jetzt seit 2 Monaten im Einsatz und will euch nachfolgend meine Eindrücke schildern.
Hersteller:
Vortex Optics ist eine Amerikanische Marke die hauptsächlich Ferngläser, Zielfernrohre und Spektive vertreibt. Je nach Produktlinie werden die Produkte von Auftragsfertigern in Japan oder China produziert.
Vortex Optics gibt auf alle seine Produkte eine "Unlimited Lifetime Warranty" welche außer Verlust, Diebstahl, absichtlicher Beschädigung und kosmetischen Schäden angeblich alles abdeckt. Dazu wie gut die Inanspruchnahme dieses Garantieversprechens in der Praxis funktioniert kann ich (glücklicherweise) nichts sagen.
Technische Daten:
- Vergrößerung: 10x
- Objektivdurchmesser: 42 mm
- Bauart: Dachkantglas
- Naheinstellungsgrenze: 2,05 m
- Sehfeld (1000m): 109 m
- Gewicht: 606 g
- Lieferumfang: Fernglas, Objektiv- und Okularschutzdeckel, Tragegurt, Transporttasche, Reinigungstuch
Verarbeitung:
Von der Verarbeitung war ich positiv überrascht und hätte anhand des Preises mit weniger gerechnet. Die Gummierung des Gehäuses wirkt robust, ist leicht zu reinigen und fühlt sich nicht billig an. Beim Schärfeverstellrad wurde eine gute Balance zwischen "zu schwer zu verstellen" und "verstellt sich zu dauernd selbst weil zu leichtgängig" gefunden. Das Verstellrad für den Dioptrienausgleich ist schwer zu verstellen was ein versehentliches verstellen unmöglich macht.
Der mitgelieferte Tragegurt besteht im Nackenbereich aus einem Neoprenartigen Material was dazu führt das er auch bei längerem Tragen nicht unangenehm in die Haut einschneidet.
Optische Leistung:
In diesem Bereich muss man meiner Meinung nach im Vergleich zu Ferngläsern der 2000€ Klasse die größten Abstriche hinnehmen. In der Mitte des Sichtfeldes ist das Bild scharf, in den äußeren Randbereichen fällt aber ein Schärfeabfall auf (nicht groß störend da man meistens eh in die Mitte des Sichtfeldes blickt). Des weiteren sind Chromatische Aberrationen (im Volksmund auch "Farbsäume" genannt) sichtbar. Beide Nachteile kann ich bei einem Fernglas (im Gegensatz zu einem Kameraobjektiv) aber tolerieren.
In punkto Lichttransmission (Helligkeit) ist ebenfalls ein Unterschied zu 10x42 Spitzengläsern sichtbar (mit einem vergleichbaren Spitzenglas kann man in der Abenddämmerung ca. 5 Minuten länger noch Wild ansprechen). Das ist ein Nachteil den ich angesichts des Preis-/Leistungsverhältnisses ebenfalls verschmerzen kann.
(Die Unschärfe am rechten Rand entstand beim Fotografieren mit dem Handy durchs Fernglas und liegt nicht am Fernglas)
Fazit:
Zusammenfassend kann ich sagen das meine Erwartungen weit übertroffen wurden und dass das Vortex Diamondback 10x42 in meinen Augen ein brauchbares Fernglas mit hervorragendem Preis-/Leistungsverhältnis ist. Zur Haltbarkeit kann ich nach 2 Monaten Benutzung selbstverständlich noch nicht viel sagen aber hier gibt mir die "Unlimited Lifetime Warranty" das Gefühl dass Vortex Optics Vertrauen in die Haltbarkeit ihrer Produkte hat.