Inhalt
Die Jagd mit akustischen und visuellen Lockern auf Krähe, Tauben, Enten, Gänse, Füchse, Rehböcke und vieles mehr ist eine überaus spannende Methode Wild aktiv an sich heranzulocken und zu bejagen. Doch neben einigen Erfahrungen im Umgang mit dem entsprechenden Wildlocker und der richtigen Ausrüstung muss der Jäger auch Kenntnisse über Lockjagd Strategien haben.
Welche Locker gibt es?
Der Markt bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Lockinstrumente für die unterschiedlichsten Wildarten an. Neben den bekannten Lockern für Fuchs, Krähe, Rehbock und co. gibt es auch viele exotische Locker wie Eichhörnchenlocker, Fasanenlocker, Waschbärlocker oder auch Schwarzwildlocker.
Die am häufigst verwendeten Wildlocker für die jeweilige Wildarten sind:
- Blatter
- Krähenlocker
- Entenlocker
- Gänselocker
- Fuchslocker: Dazu zählen die typischen Raubwildlocker wie Hasenklage, Kaninchenklage, Vogelklage, Mauspfeifchen und Ranzbeller.
Welche Lockjagd-Ausrüstung braucht man?
Neben einem oder mehreren Lockinstrumenten ist gute Tarnbekleidung ist ein grundlegender Baustein für die erfolgreiche Lockjagd. Da das Wild herangelockt werden soll muss die Jagdbekleidung so gewählt werden, dass man möglichst mit der Umgebung verschmilzt und gut äugendes Wild nicht bereits bei kleineren Bewegungen Verdacht schöpft.
Je nach bejagter Wildart wird darüber hinaus Material für einen Tarnschirm benötigt. Dazu zählen verschiedene Tarnnetze bzw. Tarngardinen, Erdstangen und Klemmen zum Befestigen der Tarnnetze und einen Ansitzstuhl.
Außer akustischen Lockern, einer guten Tarnung und einem Ansitzschirm spielen gerade für die Jagd auf Flugwild Lockvögel ein überaus wichtige Rolle. Ziehendes Flugwild kann mithilfe einiger Lockvögel (sogenannte Decoys) zum Einfallen bewegt werden. Die Decoys werden dafür vor dem Tarnschirm zu einem Lockbild aufgestellt.
Für die Jagd auf Flugwild aus dem Ansitzschirm eignen sich besonders gut Selbstladeflinten. Diese halbautomatischen Flinten lassen sich besonders einfach durch Nachschieben einer neuen Patrone schnell und ohne viel Bewegung nachladen. Dabei kann die Laufmündung stets schräg aus dem Schirm zeigen und stellt damit auch einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt dar.
Neben der Ausrüstung ist aber vor allem bei der Lockjagd auf Flugwild wichtig, dass man sich vor der Jagd bereits genau mit dem Auskundschaften der Flugrouten und dem Finden der gewöhnlichen Futterplätze beschäftigt hat. Je genauer man über diese Faktoren bescheid weiß, desto desto größer wird idR. auch der Jagderfolg sein.
Je nach Bundesjagdgesetz ist für die Jagd auf Federwild, Wasserwild oder die Jagd an bzw. auf Gewässern auch ein brauchbarer Hund Voraussetzung.
Ausrüstung für die Krähenjagd
Für die erfolgreiche Jagd auf Krähen ist eine gute Tarnbekleidung nötig. Sogar die verräterische Hautfarbe der Hände und das Gesicht sollte mit Handschuhen und Gesichtsmaske getarnt werden. Auch ein Tarnschirm und Ansitzstuhl darf auf der Krähenjagd nicht fehlen.
Zum Locken der Krähen kommen Lockkrähen und Krähenlocker zum Einsatz. Die Anzahl der Lockkrähen sollte sich für ein freundliches Lockbild mindestens auf 10-12 Stück belaufen, je mehr desto besser. So lässt sich beispielsweise mit 20 bis 30 Lockkrähen ein Lockbild deutlich attraktiver gestalten, da mehr Krähen auf einem Futterplatz bedeutet, dass dieser Ort auch für weitere Krähen interessant sein muss.
Auch muss mindestens ein klangvoller Krähenlocker ist für die erfolgreiche Lockjagd auf Krähen vorhanden sein. Auch hier gilt, je mehr Variation und Veränderungen desto geringer ist ein möglicher Lerneffekt der schlauen Rabenvögel.
Ausrüstung für die Taubenjagd
Für die Lockjagd auf Tauben ist wie bei der Jagd auf Krähen eine gute Tarnbekleidung und auch das Tarnen von Händen und Gesicht wichtig. Auch ein Tarnschirm und Ansitzstuhl sind für die Jagd am Tauben-Lockbild sinnvoll.
Tauben werden rein visuell über das Lockbild gelockt und es bedarf keinen zusätzlichen akustischen Locker. Bei dem Aufbau eines Tauben-Lockbildes muss allerdings auf ein paar Details geachtet werden.
So sollten Locktauben immer in einer V bzw. U-Form aufgestellt werden. Dabei sollten die Tauben einen Abstand von 1-2 Schritt zueinander haben. Auch die Blickrichtung der Locktauben ist ein wichtiger Faktor. Dabei gilt die Faustregel, je Stärker der Wind bläst, desto mehr Locktauben schauen im Lockbild in den Wind. Die Verwendung von einem Taubenmagnet oder einem Tauben-Karussell steigert die Lockwirkung durch zusätzliche Bewegungsreize.
Ausrüstung für die Entenjagd
Enten werden mit Hilfe von Lockenten und akustischen Lockern am effektivsten abends am Entenstrich bejagt, aber auch die Jagd auf Äsungsflächen ist möglich. Wo es geht kann aus dem Tarnschirm gejagt werden oder mithilfe von Tarnbekleidung aus einer natürlichen Deckung heraus.
Für das Aufstellen der Lockenten in einem Gewässer wird außerdem je nach Gewässertiefe Watstiefel oder eine Wathose benötigt. Falls das Gewässer zu tief ist, können die Lockenten nur per Boot ausgebracht und wieder eingesammelt werden.
Ausrüstung für die Gänsejagd
Für die Lockjagd auf Gänse wird eine gute Tarnbekleidung, eine Gänseliege oder einen Tarnschirm, ausreichend Lockgänse und ein guter Gänselocker gebraucht.
Da Gänse am liebsten auf dem freien Feld fern ab von Hecken oder Feldgehölze einfallen, können sie am besten aus der gut getarnten Gänseliege bejagt werden. Gänseliegen bauen nur sehr flach auf und sind im freien Feld extrem unauffällig.
Lockgänse werden auch wie Locktauben am besten in einer U- bzw. V-Form aufgestellt und die Gänseliegen im unteren Bereich der Form platziert. Bei der Ausrichtung des Lockbildes ist darauf zu achten, dass Gänse stets gegen den Wind einfallen. Deshalb sollte die offene Seite der U-Form in Richtung Wind zeigen.
Ausrüstung für die Fuchsjagd
Die Lockjagd auf Fuchs lässt sich besonders gut im Winter ausüben. Aufgrund des verknappten Nahrungsangebotes und der Ranzzeit lassen sich Füchse in dieser Jahreszeit besonders gut mit verschiedenen Klagelauten von Kleinwild oder mit Ranzlauten locken.
Neben der Hasenklage können als Fuchslocker weitere Klagelaute die Vogelklage oder Kaninchenklage eingesetzt werden. Zur Ranzzeit von Dezember bis Februar lässt sich der Fuchs auch mit dem Ranzbeller gut locken.
Tarnbekleidung und der Einsatz eines Tarnschirms überall dort wo keine Ansitzeinrichtung vorhanden ist, helfen dabei nicht die Aufmerksamkeit des Fuchses zu wecken. Auch das genaue Beachten der Windrichtung sind für den Jagderfolg ein wesentlicher Faktor. Als ein Weiteres Hilfsmittel kann auch ein sogenannter Wackelhase eingesetzt werden. Bei einem Wackelhasen handelt es sich um einen batteriebetriebenen Kleinwild-Dummy der sich auf der Stelle bewegt und dem Fuchs einen zusätzlichen Reiz schaffen soll.
Ausrüstung für die Blattjagd
Für die Blattjagd ist grundsätzlich nur ein Blatter nötig. Wird während der Blattjagd gepirscht, sollte zusätzlich ein guter Pirschstock und Tarnbekleidung getragen werden.