Wildkamera und Fallenmelder von Revierwelt
Die Abschaltung des 3G-Netzes in Deutschland hat auch den Markt für Wildkameras in Bewegung gebracht – nahezu alle Hersteller haben mittlerweile LTE-fähige Geräte im Angebot. Modelle, die nicht LTE-fähig sind, senden nämlich nur noch im langsamen 2G-Netz. Das bedeutet, dass die Wildkameras für Verbindungsaufbau und Bildversand mehr Zeit und somit auch mehr Energie benötigen – die Batterien sind deutlich schneller am Ende wie früher, und je nach Tarif können auch die Kosten pro Bild ansteigen.
Meine bisherigen Erfahrungen
Ich habe 15 GSM-Wildkameras (3G und LTE) verschiedener Hersteller in meinem Revier im Einsatz, darunter auch ältere Modelle. Festzustellen ist hierbei, dass die aktuellen Wildkameras durchweg über eine deutlich bessere, sehr gute Bildqualität und Ausleuchtung verfügen – ob das alleine ein Grund ist, funktionierende Modelle gegen neuere zu tauschen, bleibt jedem Geldbeutel selbst überlassen.
Der Wartungsaufwand für die im Einsatz befindlichen Wildkameras hält sich durch gutes Energiemanagement und externe Batterie- oder Akkusysteme in Grenzen. Man muss nur noch zum Batteriewechsel ins Revier fahren – oder wenn man die Einstellungen der Wildkamera verändern möchte oder muss.
Letzterer Fall kommt in meinem Revier mit viel Feld- und Grünlandanteil doch häufiger vor. Immer dann, wenn die Flächen von den Landwirten intensiver bearbeitet werden, ist der Anteil an „unnötigen“ Bildern extrem hoch. Auch an den Kirrungen sorgen periodisch einfallende Tauben- und Krähenschwärme für eine wahre Bilderflut mit immer denselben Motiven. Wie schön wäre es doch, wenn man auf solche Ereignisse von zuhause aus reagieren könnte und nicht jede einzelne Wildkamera im Revier in die Hand nehmen müsste…
Bislang liessen sich bei manchen Modellen einige wenige Kamerafunktionen über eine App oder den Computer steuern oder per SMS aufwändig an die Wildkamera übertragen. Insbesondere die wirkliche Abschaltung der Sendefunktion oder eine komfortable Zeitschaltung konnte man so nicht realisieren. Natürlich konnte man die Annahme der Bilder im System „verweigern“ – die Aufnahmen wurden aber in der Wildkamera dennoch gemacht und belasteten sowohl Batterie wie auch Geldbeutel.
Die Vorteile der Wildkamera LTE Cam Plus
Die Entwickler der Revierwelt haben quasi meinen Wunsch erhört und mit der Wildkamera LTE Cam Plus ein Modell auf den Markt gebracht, das genau diese Möglichkeiten mitbringt. Mit der Revierwelt-App oder über den Webbrowser kann die Wildkamera nahezu vollständig ferngesteuert werden. Ich schreibe „nahezu“, da das Ein- und Ausschalten der Wildkamera und die manuelle sofortige Bildauslösung aus der Ferne – noch – nicht dazugehört. Dafür aber alles andere, was ein schnelles Reagieren auf äussere Umstände ermöglicht: Ich kann von jedem Ort der Welt aus den Aufnahmemodus wählen, ich kann Bildauflösung und Bildgröße wechseln, ich kann den Bildversand aussetzen, ich kann Zeitintervalle einstellen und vieles andere mehr. Das Einstellen der Parameter geht sehr schnell und komfortabel.
Ich habe mittlerweile neun LTE Cam Plus im Einsatz und bin nach wie vor von der Bildqualität und den Einstellmöglichkeiten begeistert. Bezüglich der Bildqualität liegen – wie bereits erwähnt – die aktuellen Modelle der renommierten Hersteller nahezu gleichauf. Die Möglichkeit der Kamerabedienung von einem entfernten Standort aus hat aber aktuell kein anderes Modell aufzuweisen. Und für Fallenjäger gibt es noch was obendrauf: Mit einem optionalen Signalgeber lässt sich die Kamera zu einem rechtskonformen Fallenmelder mit Bildversand erweitern. Da ich aus strukturellen Gründen in meinem Revier keine Fallenjagd betreibe, kann ich über diese Erweiterung aber keine eigenen Erfahrungen beitragen.
Dafür habe ich allerdings gute Erfahrungen mit einem weiteren, ganz besonderen Feature dieser Wildkamera gesammelt – der Wilderkennung mittels Künstlicher Intelligenz. Einfach gesprochen, erkennt die Wildkamera Menschen und Wildarten auf den Bildern – und liegt dabei in den meisten Fällen richtig. Die Trefferquote kann man steigern, in dem man fehlerhafte Einträge korrigiert. Über die Auswertung kann man sich dann zeigen lassen, an welchem Ort und zu welcher Uhrzeit welche Wildart bevorzugt wechselt – gerade im Feldrevier ist das für meine Pirschplanung eine wirkliche Hilfe. Ein weiteres, mir wichtiges Detail: Man kann sich alle 12 oder 24 Stunden ein Bild senden lassen und somit die korrekte Funktion der Kamera, Batteriestand etc. zeigen lassen. Im Unterschied zu von Wild ausgelösten Bildern – Pir Trigger – sind diese mit Heartbeat gekennzeichnet.
Die meisten Hersteller bieten für ihre aktuellen Modelle ein Bildmanagement über App, PC oder Cloud an, entweder ausschliesslich oder im Abomodell. Auch Revierwelt geht mit ihrer LTE Cam plus diesen Weg – sie lässt sich nämlich ausschliesslich über Revierwelt betreiben. Allerdings bietet die Revierwelt mit ihren fünf kostenlosen Apps und der Browserversion deutlich mehr wie ein reines Bildmanagement, nämlich eine komplette Jagd- und Revierverwaltung inklusive GPS-Ortung, Social Media, Wildbretmarkt, Marktplatz und vielem mehr. Hier alle Möglichkeiten aufzuführen, würde den Rahmen sprengen – auf der Internetseite von Revierwelt findet man aber ausführliche Informationen hierzu.
Um die Wildkamera LTE Cam plus zu betreiben, benötigt man die kostenlose App oder einen Computer und das Revierwelt Basic-Paket, das für 5 Wildkameras ausreicht. Beim Kauf einer Wildkamera ist bereits ein Paket enthalten. Enthalten ist ebenfalls eine Original Telekom SIM-Karte mit Flatrate für ein Jahr.