Testbericht: Thermal Master T2 Max, die günstige Einsteiger Wärmebildkamera

Waidwerker
10 Min. Lesezeit

Servus zusammen,

Wärmebildkameras gibt es gefühlt täglich mehr und besonders nach oben gibt es beim Preis keine Grenzen.
Der Hersteller Thermal Master ist in Deutschland bzw. eher unbekannt und aus diesem Grund möchte ich euch heute eine preisgünstige Wärmebildkamera vorstellen.

Die Thermal Master T2 Max ist eine Wärmebildkamera, die speziell für die Jagd entwickelt wurde. Mit einem attraktiven Preis von aktuell 399 € (via Amazon oder direkt beim Hersteller) und einer Vielzahl von Funktionen richtet sie sich besonders an Jungjäger und preisbewusste Jäger, die in die Welt der Wärmebildtechnik einsteigen möchten. Ich habe die Wärmebildkamera intensiv getestet und teile hier meine Erfahrungen. 

Hinweis: Die Kamera wurde mir vom Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Es gab jedoch keinerlei Vorgaben zu diesem Review, ich erhalte kein Geld dafür, und dieser Testbericht spiegelt meine ungefilterte und unabhängige Meinung wider.

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Technische Daten im Überblick:


- Sensorauflösung: 256×192 @ 12µm  
- NETD: ≤20mK @ 25°C, f/0.8  
- Objektiv: 15mm Linse  
- Zoom: 15-facher digitaler Zoom  
- Bildwiederholrate: 50Hz  
- Akkulaufzeit: Bis zu 18 Stunden (mit optionalem Handgriff und Bildschirm, insgesamt 7700mAh)  
- Farbpaletten: White-hot, Black-hot, Red-hot, Iron red, Night vision green, White-Bird, Black-Bird  
- Zusätzliche Funktionen: Integrierte Foto- und Videoaufnahme, Burn-Protection für den Sensor, Razor X3 Algorithmus zur digitalen Hochrechnung auf 512x384  
- Optionaler Bildschirm TitanPadPlus (5" Bildschirm, robustes Design, USB-C-Anschluss, 2700mAh Akku)  
- Ansonsten verbinden via USB-C mit jedem Handy möglich
- App: Verfügbar im PlayStore und AppStore zur Steuerung und Bildübertragung  
- Zusätzliches Zubehör: Optionaler Entfernungsmesser, der sich direkt in der App verbinden lässt  

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Positiv:  


Die Thermal Master T2 Max überzeugt vor allem durch ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit einem Preis von 399 € bietet sie eine solide Leistung, die besonders für Einsteiger oder Jäger, die eine Wärmebildkamera testen möchten, ideal ist. Ohne das optionale Griffstück ist die Kamera sehr klein und handlich, das kleine Case für die Kamera sowie das größere Case für die Kamera mit Zubehör sorgt für zusätzlichen Schutz.  

Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Akkulaufzeit. Dank des geringen Stromverbrauchs und der großen Akkukapazität (7700mAh mit Griff und Bildschirm) hält die Kamera bis zu 18 Stunden durch – perfekt für lange Ansitze. In kurzen Distanzen liefert die Kamera sehr detaillierte Bilder, und der Razor X3 Algorithmus sorgt für eine gute digitale Hochrechnung, was besonders in der Nähe gut funktioniert.  

Die Vielseitigkeit in der Montage erhöht die Flexibilität im Einsatz, und die 50Hz Bildwiederholrate gewährleistet ein flüssiges Bild ohne Verzögerungen, selbst bei schnellen Schwenks. Zusätzliche Features beinhalten eine integrierte Foto- und Videofunktion, verschiedene Farbpaletten für unterschiedliche Einsatzszenarien und sanfte LEDs zur Akku-Anzeige am Griffstück. Der Griff besitzt unten zudem eine Stativanschluss sodass auch eine stehende Befestigung möglich ist.

Der optionale TitanPadPlus-Bildschirm ist eine praktische Ergänzung. Mit seinem robusten Design, dem USB-C-Anschluss und dem 2700mAh Akku bietet er eine zuverlässige Anzeigeoption. 
Falls man sein eigenes Handy verbinden möchte findet sich die dazugehörige App, die sowohl im PlayStore als auch im AppStore. Damit lässt sich die Kamera steuern und Fotos und Videos knnen direkt aufs Handy gespeichert werden. Zusätzlich kann ein optional erhältlicher Entfernungsmesser direkt in der App verbunden werden, das konnte ich leider nicht testen, würde aber ein zusätzliches Maß an Sicherheit bringen, da Entfernung ja auf Bildschirmen immer schwieriger abzuschätzen sind.  

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Negativ: 


Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es auch einige Schwächen. Der Formfaktor der Kamera mit Handgriff und Bildschirm ist nicht besonders praktisch. Sie passt nicht in eine Jackentasche und ist auch im Rucksack etwas umständlich zu transportieren. Die starke Lichtabstrahlung kann in dunklen Umgebungen stören, da sie das Gesicht anstrahlt und möglicherweise gut äugendes Wild abspringen lässt.  

Die begrenzte Auflösung reicht nicht aus, um Wild jenseits der 80 Meter sicher anzusprechen. Sie eignet sich eher zum Auffinden von Wärmequellen und natürlich mit ein bisschen Erfahrung der ersten Einordnung anhand von Größe und Verhalten.  Der Bildtransfer vom TitanPadPlus ist ebenfalls eingeschränkt, da der Versand vom Bildschirm nur an Android-Geräte möglich ist und es keine Möglichkeit gibt, Bilder auf einer SD-Karte zu speichern. Wenn man sein eigenes Handy verbindet speichert es aber einfach direkt aufs Handy.

Das Fokussieren ist etwas umständlich, aber notwendig, da die Kamera eine recht flache Fokusebene hat. Die Touch-Bedienung ist gewöhnungsbedürftig, und Knöpfe wären hier intuitiver. Das Griffstück ist leider aus und bei meinem Exemplar war eine Schiene bereits beim Versand gebrochen.  

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Fazit:  


Die Thermal Master T2 Max ist eine solide Einsteiger-Wärmebildkamera, die vor allem durch ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Sie eignet sich ideal für Jungjäger oder Jäger, die eine günstige Möglichkeit suchen, um in die Wärmebildtechnik einzusteigen. Die lange Akkulaufzeit, die gute Bildqualität in der Nähe und die Vielseitigkeit in der Montage machen sie zu einem praktischen Begleiter für die Beobachtung.  Ein Bildschirm hat natürlich den entscheidenen Vorteil das man mit mehreren Leuten gleichzeitig drauf schauen kann, also zur Beobachtung, Zählung etc. mit mehreren Leuten also sehr gut geeignet. Der Griff besitzt unten auch eine Stativanschluss sodass auch eine stehende Befestigung möglich ist.

Allerdings gibt es einige Abstriche bei der Bedienung und der Auflösung, die passionierte Nachtjäger oder tägliche Nutzer möglicherweise stören könnten. Für den gelegentlichen Einsatz oder als Einstiegsmodell ist die T2 Max jedoch eine hervorragende Wahl.  

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Empfehlung:  


Wer eine günstige Wärmebildkamera sucht, um auszuprobieren, ob diese Technik etwas für einen ist, liegt mit der Thermal Master T2 Max genau richtig. Für ambitionierte Jäger, die höhere Ansprüche an Auflösung und Bedienkomfort haben, lohnt es sich jedoch, in ein höherpreisiges Modell zu investieren.  

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Abschließender Hinweis:
Noch einmal zur Transparenz: Die Kamera wurde mir vom Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt, aber dieser Review ist komplett unabhängig und unbezahlt. Meine Meinung ist unvoreingenommen und basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Produkt.  

 

Ich hänge noch ein paar Beispiel Fotos an(Videos sind leider nicht möglich hier):
1. Screenshot aus Video eines Fuchs auf circa 200m


2. Foto eines Feldhase auf circa 100m


3. Screenshot aus einem Video Mensch&Hund auf circa 20m


4. Screenshot aus einem Video Mensch auf circa 250m

5. Foto einer Katze auf Nahdistanz

Ich freue mich sehr über Feedback und versuche auch gerne Fragen zu beantworten!

Find' ich gut!

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