SAUER 404 Repetierbüchse

nordic_stonewood
9 Min. Lesezeit

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SAUER 404

Die neue SAUER 404 hat für viel Aufsehen gesorgt. Die erste Repetierbüchse von der Firma Sauer mit Handspannung. Die Erwartungen an diese Büchse sind hoch und viele haben lange auf diese Waffe gewartet. Neu ist allerdings nicht nur die Handspannung. Auch wir vom Jagd-Team Nordschleswig waren neugierig und haben die Büchse für Wir Jagen ausgiebig in der Praxis getestet.

Die Waffe ähnelt ohne Frage auf den ersten Blick der bekannten Sauer 202, doch natürlich fällt bei näherem Hinsehen sofort der Spannschieber auf, welcher für mich die Erneuerung an der 404 darstellt. Für den Deutschen Jäger ist die Handspannung mittlerweile aus Sicherheitsgründen fast nicht mehr wegzudenken und dafür wurde die 404 entwickelt. Die Sauer 404 enthält außerdem eine Vielzahl von kleinen, aber vor allem praktischen Erneuerungen.

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Die Sauer 404 im Detail

Die SAUER 404 ist schnell und mit nur wenigen Handgriffen unter zu Hilfenahme des neuen SAUER-Universal-Schlüssel („SUS“) komplett zu zerlegen.Der Schlüssel, an dem sich auch der Riemenbügel befindet, ist praktisch im Vorderschaft integriert und lässt sich schnell per Knopfdruck herausnehmen. Mit dem SUS kann der Hinter- und Vorderschaft sowie der Lauf schnell demontiert und wieder montiert werden. Auch kann mit dem Schlüssel das Abzugsgewicht eingestellt werden. Das Abzugsgewicht lässt sich in 4 Stufen (I 550 g, II 750 g, III 1.000 g, IV 1.250 g) einstellen.

SAUER gibt hier Werkstolleranzen von Plus/Minus50 g an. Für meine Bedürfnisse wählte ich die Stufe II und war mit der Charakteristik des Abzuges mehr als zufrieden. Trocken ohne Vorweg ,so wie der Abzug einer Büchse sein muss. Auch sehr entgegen kam mir, dass der Abzugszüngel stufenlos verstellbar ist. Dieser kann auf 8 mm vor und zurück bewegt, sowie nach links und rechts jeweils 5° geschwenkt werden. Für meine relativ großen Hände stellte ich den Abzug in die vorderste Position. Dies empfand ich als sehr angenehm beim Schießen, da der Abzug anderer Waffen immer zu weit hinten ist und so eine perfekte Positionierung der Fingerkuppe zum sauberen Abziehen in der Regel nicht gestattet ist. Schade ist, dass die Verstellung des Abzuges nicht mit dem SUS gemacht werden kann, da hierfür ein kleinerer Imbusschlüssel benötigt wird. Eine Integration in den Vorhanden SUS wäre sinnvoll gewesen, jedoch wird der Abzug, wenn einmal eingestellt, in der Regel nicht mehr verändert. Weshalb mich dieser Umstand überhaupt nicht störte.

Das schnelle Zerlegen unter der Verwendung des Sauer-Universal Schlüssel ist äußerst praktisch und ich nutze diese Eigenschaft oft für mittlere und längere Reisen innerhalb Deutschlands. Das Montieren und Demontieren der SAUER 404 erfolgte immer ohne Treffpunktverlagerung und Probleme.

Die Sauer 404 verriegelt mit 6 Warzen direkt im Lauf, was die Waffe unglaublich Sicher macht. Die Kammer ist standartmäßig mit einem Sonnenschliff versehen und ein doppelter Hülsenausstoßer sorgt für einen waagerechten und sicheren Auswurf der Hülsen.

Um einen eventuellen Kaliberwechsel zu vereinfachen, lässt sich der Verriegelungskopfleicht und ohne Werkzeug von einem Standard-, in einen Magnum Verrigelungskopf tauschen.

Im Gegensatz zur SAUER 202, ist bei der SAUER 404 der sogenannte MagLock serienmäßig. Springt durch Drücken des Knopfes vor dem Magazin dieses normalerweise heraus, kann durch leichtes vorschieben des Knopfes dieser gesichert werden, sodass ein Verlust des Magazins ausgeschlossen ist.


Praxiserfahrungen mit der SAUER 404

Ich habe die SAUER 404 in der Praxis auf der Jagd sowie auf dem Schießstand getestet. Die Teswaffe SAUER 404 Elegance im Kaliber .308 wurde mit der Superformance 150 Grain (Bleifrei) von Hornady eingeschossen und brachte es mit dem GMX Geschoss auf knapp 30 mm Streukreise, für mich mehr als ausreichend.

Der Schlossgang der 404 ging, wie von SAUER gewohnt, butterweich und das Zufallen lassen der Kammer funktioniert wirklich so, wie es die Meisten vielleicht aus dem Werbevideo von SAUER kennen. Leichte Probleme hatte ich mit dem Laden des Magazins. Lässt sich die erste und zweite Patrone noch leicht in das Magazin einzuführen, ist bei der dritten und letzten Patrone ein erheblicher Kraftaufwand von Nöten, um die Patrone noch rein zu bekommen. Was ein erhebliches und unschönes zerkratzen der Patronen zur Folge hat. Dieser Umstand mag vielleicht mit der noch neuen Magazinfeder zu erklären sein, welche eine noch extrem starke Spannung besitzt. Durch ein minimales Vorschieben des Spannschiebers, kann die Kammer auch im entspannten Zustand geöffnet werden.

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Die neue SAUER Universal Montage (SUM) erinnert stark an die Montage, welche auch von einer anderen populären Waffenmarke verwendet wird. Das neue V81,8-14x50 Zielfernrohr von Zeiss ließ sich mit der SUM schnell und absolut wiederholgenau montieren. Auch nach etlichen Malen demontieren, bedingt durch einen platzsparenden und schonenden Transport für längere Reisestrecken, stellte sich keine Treffpunktverlagerung ein. Absolut zufriedenstellend.

In der Jagdpraxis begeisterte mich die ausgewogene Balance und Führigkeit der SAUER. Besonders gelungen finde ich den neuen Spannschieber der 404. Vergleicht man den Spannschieber mit der R8 von Blaser, muss bei dieser Waffe der Schieber zum Spannen mehr nach vorne gedrückt werden. Bei der SAUER 404 hingegen ist der Weg des Schiebers etwas steiler und folgt so mehr der natürlichen Bewegung des Daumens. Dies macht das Spannen auch im Anschlag extrem einfach und erfolgt intuitiv, ohne sonderlichen Kraftaufwand. Das Spannen und Entspannen durch Drücken des Knopfes, welcher sich auf dem Schieber befindet, erfolgt absolut Lautlos ohne Klicken oder Knacken. Die Magazinsicherung (MagLock) empfand ich ebenfalls als unwahrscheinlich praktisch. Die Waffe liegt angenehm ruhig in der Hand, ob stehend freihändig oder auf gelegt auf dem Hochsitz.



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Die SAUER 404 war absolut gut verarbeitet wie man es bei einer Waffe dieser Preisklasse erwarten kann. In der gesamten Testphase traten keinerlei Funktionsstörungen auf, und die Waffe funktionierte auf jedem Ansitz zuverlässig. Die von vielen vermisste Handspannung an einer Repetierbüchse von SAUER ist endlich da und meiner Meinung nach hat sich das Warten gelohnt. Ich bin von der Waffe begeistert auch wenn es ein paar Minuspunkte hinsichtlich des Magazins gab und auch die Schraube, die zum Feststellen des Abzuges dient vom Material etwas weich ist, da der Innen-Sechskant sich nach einmaligem Festziehen schon etwas verformte.


Zusammenfassung

Alles in allem ist SAUER mit der 404 wieder Waffe gelungen, die höchsten Ansprüchen erfüllt und mit der erstklassigen Handspannung, welche mir sehr gut gefällt auf dem heutigen Stand der Sicherheit bei Repetierbüchsen ist. Ich denke, die 404 ist eine Waffe die sich schnell eine beständige Anhängerbasis aufbauen wird und ihren Platz in den vorderen Reihen der deutschen Repetierbüchsen einnehmen wird. Die Waffe macht Spaß, ist zuverlässig, extrem Sicher und bietet zudem auch noch was für das Auge, denn das jagd schließlich auch mit.

Die SAUER 404 gibt es in allen gängigen Standard und Magnum Kalibern, Lauflängen sowie mit verschiedenen Holz und Kunstoffschäften.

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Find' ich gut!

Kommentare

Sissi van B.
Greenhorn
vor mehr als 9 Jahren

Wie sind denn die Weg-Abmessungen von Kolbenhals zu Abzugszüngel in vorderster und hinterster Stellung?
Ist bei dieser "Werkswaffe" auch so viel links/rechts-Spiel bei dem Handspannungsschieber? Hatte bisher die 404 nur als Ausstellungsstück in den Händen und da hat mich immer der wacklige Spannschieber gestört. Man hat regelrecht damit gerechnet, dass er gleich abfällt ;-)

vor mehr als 9 Jahren

Nein, dem muss ich widersprechen, der Spannschieber hat kaum Spiel. Nach meinem Empfinden jedenfalls. Ich finde den Spannschieber sehr gelungen und würde nur noch die Handspannung der 303 als besser einstufen, aber das ist Geschmackssache. Der Spannschieber hält auch immer noch und ist nicht abgefallen ;). Die Abmessungen habe ich leider nicht.

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