Die Sauer 100 classic ist die Einstiegswaffe in das Sortiment des Waffenherstellers aus dem Allgäu.Dies trifft zumindest auf den Preis zu, denn die Holzvariante gibt es bereits unter 1400 Euro und die Kunststoffvariante XT liegt sogar unter 1200 Euro.
Wer nun glaubt es ist eine Sparversion anderer Repetierbüchsen, wie zum Beispiel der Sauer 101, der irrt. Es ist eine Waffe mit eigener Charakteristik und eigenen Features.
Erster Eindruck & Besonderheiten
Getestet haben wir die Buchenholzvariante in der Schaftholzklasse eins. Der Schaft (Ergo Max) steigt nach hinten leicht an und ist für Links- und Rechtsschützen geeignet. Die Haptik des Schaftes ist ansprechend und die Waffe geht fließend in den Anschlag.
Wer nach einer offenen Visierung sucht, tut dies vergebens.
Hierauf wurde verzichtet und diese ist nur gegen Aufpreis lieferbar. Stattdessen besitzt das stählerne System zwei Gewindebohrungen um zum Beispiel (wie bei der abgebildeten Waffe)
eine Hexalock-Montage aufnehmen zu können. Diese Montage war für uns neu, zeigte sich aber als sehr passgenau und auch mehrfaches Abnehmen der Optik brachte keinerlei Verlagerungen.
Die Lauflänge des kalt gehämmerten Laufes betrug 560mm (Gesamtlänge 1060mm) und damit ist die
Sauer 100 kompakt und führig.
Bedenken hatten wir zunächst mit der Drei-Positionen-Sicherung. Auf den ersten Blick befürchteten wir, daß ein unbeabsichtigtes Entsichern schnell passieren könne. In der Praxis stellte sich jedoch das Gegenteil heraus.
Durch die klare Position des Sicherungshebels zeigte ein schneller Blick, daß alles passte und eine unbeabsichtigte Betätigung kam auch bei Pirsch im dichtestem Unterholz nicht vor. Durch die Bauart liess sich die Sicherung selbst mit Handschuhen gut bedienen.
Die Abzugsstollensicherung bietet drei Funktionen:
1. Gesichert, der Verschluss lässt sich nicht öffnen
2. Gesichert, der Verschluss lässt sich öffnen
3. Entsichert
Auskunft über den Spannzustand gibt das rote Ende des Zündstiftes.
Eine Schlagbolzensicherung besitzt die Sauer nicht, eine stählerne Sicherungswelle legt den Abzugsstollen fest.
Eine Justierung des Direktabzuges ist zwar leicht möglich und dies im Bereich von 1000 bis 2000 Gramm, war jedoch für uns nicht notwendig. Die Voreinstellung von 1260 Gramm genügte unseren Anforderungen an einen trockenen Direktabzug ohne Vorzug völlig.
Statt der sechs Warzen wie bei der Sauer 101
verriegeln bei der Testwaffe nur drei Warzen den Zylinderverschluss.
Diese verriegeln nicht direkt im Lauf sondern in einer eigenen Systemhülse aus Stahl. Leider ist z.B. der Lauf nicht Ilaflonbeschichtet sondern nur brüniert und bedürfen etwas mehr Pflege. Pluspunkte bringt das gut sitzende, zweireihige Magazin.
Es fasst im Kaiber .308win fünf Patronen und ist durch einen Magazinlöseknopf gesichert. Dieser lässt sich leicht bedienen und sichert das Magazin zuverlässig.
Schussleistung
Das Wichtigste für uns Jäger sind sicher, zuverlässige Treffergebnisse. In der genutzten Kombination Minox ZX5 und der Norma Oryx schossen wir auf dem Stand mehrfach Loch in Loch.
Ausreisser gab es keine und die Streukreise waren für eine jagdliche Repetierbüchse extrem gering.
Die Waffe gibt es auch mit Mündungsgewinde und ein Schalldämpfer ist dadurch leicht zu montieren.
Fazit
Die Sauer 100 Classic ist nicht nur eine günstige Empfehlung für Einsteiger sondern eine echte Alternative zu den Angeboten in der Preisklasse unter 1400 Euro.
Waidmannsheil vom team winz