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Hat man den Entschluss gefasst, ein neues Messer anzuschaffen, steht man direkt vor einigen weiteren Entscheidungen. Unter anderem müssen folgende Fragen beantwortet werden: Soll es ein praktisches Taschenmesser sein oder ein solides feststehendes Messer? Aus welchem Material soll die Klinge sein? Und welche Klingenform ist eigentlich die beste für meine Bedürfnisse? Gefällt mir ein Hirschhorngriff besser als eine Holzbeschalung? Brauche ich womöglich mehrere Messer für verschiedene Zwecke?
Um euch die Entscheidung einfacher zu machen, haben wir im Folgenden die wichtigsten Eigenschaften verschiedener Stähle und Klingenformen zusammengefasst.
Der richtige Stahl
Betreffend dem Stahl ist es grundsätzlich so, dass besonders harter Stahl länger scharf bleibt, als weniger harter Stahl. Natürlich ist aber auch mehr Aufwand nötig, wenn eine solch harte Klinge dann doch nachgeschärft werden muss.
Bei weicheren Klingen ist das nachschärfen auch zwischendurch ganz einfach möglich. Dazu gibt es im Handel kleine handliche Messerschärfer im Taschenformat, wie zum Beispiel den PUMA Wetzstahl.
Die Härte des Stahls wird übrigens in Rockwell angegeben. Diese Angabe findet ihr bei uns immer in der Artikelbeschreibung unserer Messer. Ihr könnt sogar erkennen, dass jede Klinge einzeln auf ihre Härte geprüft wird. Und zwar an einem winzigen Einstichloch an der Basis der Klinge. Dort wurde die Eindringtiefe eines Prüfkörpers unter einer bestimmten Last gemessen. Anhand dieser wird die Rockwellhärte (HRC) bestimmt.
Um nun aber zur Praxis zu kommen: Wenn ihr also sehr häufig Rotwild oder große Keiler aufbrecht und Schlösser aufhebeln müsst, könnt ihr ruhig zu einem härteren Stahl greifen. Genauso wenn ihr euer Messer wirklich hemmungslos als tägliches Arbeitstier nutzt.
Nutzt ihr euer Messer nicht täglich und auch nicht für extrem anspruchsvolle Aufgaben, genügt auch ein weicher Stahl. Zum Abhäuten und Zerwirken beispielsweise, benötigt man keine extrem harte Klinge. Zudem könnt ihr, nach dem Versorgen von einigen Stücken Wild solche Klingen ganz bequem zuhause nachschärfen und habt wieder eine zufriedenstellende Schärfe.
Die Frage ob rostfreier Stahl oder nicht müsst ihr euch übrigens gar nicht stellen. Bei uns zumindest nicht. Alle PUMA Messer sind aus rostfreiem Stahl gefertigt.
Die richtige Klingenform
Die geeignete Klingenform hängt direkt vom geplanten Einsatz des Messers ab. Typische Allroundmesser wie das PUMA IP damwild können wirklich überall zum Einsatz kommen, sind aber eben in keinem Einsatzgebiet echte Spezialisten.
Droppointklinge
Die gleichmäßige Droppointklinge bietet ein gutes Handling sowie eine massive, robuste Messerspitze.
Eine schmale Droppointklinge, wie die unseres PUMA IP rotfuchs eignet sich besonders für feinere Arbeiten wie das Ringeln von Schalenwild oder Abbalgen eines Fuchses, da sich eine schmale Spitze noch gezielter führen lässt. Viele unserer Jagdtaschenmesser haben ebenfalls eine solche Klinge, die auch zum Aufbrechen von kleinen Wildarten noch vollkommen ausreicht. Ein Beispiel ist das PUMA IP la caza stag III.
Clippointklinge
Eine Clippointklinge findet sich beispielsweise an unserem PUMA cub. Diese Klinge hat einen leicht konkaven, angeschliffenen Messerrücken. Dadurch erhält sie eine sehr feine und schmale Spitze. Diese kann bei der Schnittführung besonders gut kontrolliert werden. Die Spitze eignet sich gut für feine Arbeiten oder Schnitte. Beim Abbalgen beispielsweise, eignet sich ein solch feines Messer gut um den Balg rund um Branten, Gehöre und Seher abzuschärfen. Auch beim Präparieren von Schädeln leistet eine solche Klinge gute Dienste. Eine weniger filigrane, aber robustere Clippointklinge besitzt z.B. unser PUMA IP marmota.
Skinnerklinge
Eine Skinnerklinge nennt ihren Einsatzzweck bereits im Namen - das Abhäuten. Bei einer solchen Klinge ist die Spitze nach oben gezogen wodurch sich der Bauch der Klinge vergrößert. Somit hat die Klinge eine längere Schneide, mit der schwungvolle, lange Schnitte ausgeführt werden können. Gerade beim aus der Decke schlagen von großen Stücken wie Rotwild oder bei feisten Schwarzwildschwarten, ist eine solch spezielle Klinge Gold wert und erleichtert die Arbeit enorm. Wir empfehlen euch dazu unser PUMA skinner oder PUMA skinmaster.
Dolchklinge
Unsere Abfangmesser, wie das PUMA IP el perro, oder PUMA IP catcher II, haben eine Dolchklinge. Diese ist auf beiden Seiten symmetrisch geschliffen. Daher eignet sie sich kaum zum Schneiden, aber hervorragend zum Stechen. Eine echte Spezialklinge also. Die beidseitige Schneide erleichtert das Eindringen in die Kammer des Stücks erheblich. Gerade bei groben Sauen mit starkem Schild, merkt man den Unterschied zu einseitigen Klingen. Die ballige Spitze der Klinge, sorgt im Wildkörper für ein waidgerechtes schnelles Verenden des Stücks.
Gekröseklinge
Eine weitere Spezialklinge ist die Gekröseklinge. Diese hat eine stark verdickte, abgerundete Spitze, die verhindert, dass beim Aufbrechen der Waidsack angestochen oder aufgeschnitten wird. Eine solche Spitze findet ihr an vielen unserer Taschenmesser, beispielsweise dem PUMA IP la caza micarta I oder dem PUMA jagdtaschenmesser 4-teilig.
Hohlkehle bzw. Blutrinne
Messer wie das PUMA IP el gamo oder der PUMA hirschfänger, verfügen über eine sogenannte Hohlkehle bzw. Blutrinne. Dadurch wird einerseits die Masse der Klinge verringert ohne an Stabilität zu verlieren. Andererseits erleichtert die Klinge beim Abfangen das Ablaufen von Schweiß bzw. das Eindringen von Luft in die Kammer.
Sonderformen
Aber natürlich, haben wir noch eine viel größere Auswahl an Klingen als diese Standardformen. Unser PUMA white hunter 240 zum Beispiel, hat eine bauchige Klinge fast wie das PUMA skinner, hat aber auch an der Oberseite eine bauchige Form. Damit wird es zu einem perfekten Outdoormesser mit vielen Einsatzzwecken. Es kann gleichermaßen als Machete wie auch Abfangmesser dienen.