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Moin moin Geartester,
im Wärmebildbereich kommen so schnell neue Modelle auf den Markt, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Deswegen hier eine kleine Einschätzung zum Axion XM30S von Pulsar.
Pulsar hat seine Axion Wärmebildhandgeräte um das Modell XM30S erweitert. Es handelt sich dabei um ein Gerät der Einsteigerklasse. Die Axion Geräte sind sehr kompakt gebaut und ungefähr so groß wie ein Entfernungsmesser.
Ausstattung
Das Pulsar Axion XM30S wiegt nur gute 250 g und passt in jede Tasche. Der Sensor hat eine Auflösung von 320x240 Pixeln mit einem 12 µm Pixelpitch. Dadurch ist das Bild schärfer und Gegenstände sind besser abgegrenzt. Wie der Name schon andeutet, besitzt das Gerät eine 30mm Objektivlinse mit einer Blendenöffnung vom 1,2. Dadurch kommt es auf eine Erkennungsreichweite von 1300m. Allerdings ist auf so eine Entfernung nur noch knapp erkennbar, dass dort eine menschengroße Wärmequelle ist. Das Objektiv besitzt eine optische Grundvergrößerung von 4,5x. Damit liegt das Axion XM30S an der oberen Kante bei der Vergrößerung. Für die Detektion im Bereich von 10-50m teilweise unpraktisch. Die Bildfrequenz ist mit 50 Hz ausreichend, um kein Bildflackern zu erhalten.
Die Bildqualität kann mit der der Helion-Modelle nicht mithalten. Auf etwa 500m lässt sich eine Sau noch von einem Reh unterscheiden, aber das Bild kann nicht als schön bezeichnet werden. Es wirkt verpixelt und die Tiefenschärfe ist aufgrund der hohen Vergrößerung recht dünn. Dadurch hat man den Schärfepunkt schnell mit der manuell fokussierbaren Frontlinse überdreht.
Selbstverständlich gibt es zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Es gibt acht unterschiedliche Farbmodi. Die Kontraste und Profile können ebenfalls eingestellt und angepasst werden. Auch die Bild-im-Bild Funktion besitzt dieses Wärmebildgerät. Damit ist in einem kleinen Fenster eine Art Lupe aktiviert. So kann man einen genauen Blick auf ein Objekt werfen und gleichzeitig den Überblick behalten.
Beim Bildschirm hat sich Pulsar beim Axion XM30S für ein AMOLED Display mit einer 1024x768 Pixel Auflösung entschieden. Es ist also recht groß, was das Beobachten angenehm gestaltet. Die Bildschirmauflösung bestimmt gleichzeitig die Videogröße. Denn das XM30S kann selbstverständlich auch Fotos und Videos aufzeichnen. Die Videos werden im Format mp4 gespeichert, die Fotos als jpg. An die Daten kommt der Nutzer über die Stream Vision App. Diese ist kostenlos und gibt es vor iOS und Android. Über das WLAN der Wärmebildkamera verbindet sich das Smartphone mit dem Axion. Sollten Softwareaktualisierungen verfügbar sein, werden diese sofort in der App angezeigt und können über diese auch auf dem Gerät installiert werden. Foto- und Videodaten können in der App angezeigt und heruntergeladen werden. Dabei ist es von Vorteil, dass das XM30S alle Daten durchnummeriert. Dadurch sieht man immer, welches die neusten Daten sind. In der App kann man dann die Fotos/Videos auswählen und in der App speichern. Der Download dauert leider ziemlich lange. Daher empfiehlt es sich eher mehrere kurze Videos zu machen, als ein langes. Aus der App lässt sich dann das Material im Fotoalbum abspeichern.
Wie alle Pulsar Geräte läuft auch das Axion XM30S über ein Wechselakku. Allerdings ist es ein anders Akkupack als in den Helion-Modellen. Nämlich das APS3. Es hat eine Ladekapazität von 3200 mAh. Damit läuft das Gerät maximal vier Stunden, eher drei. Deswegen ist zu empfehlen, sich von Anfang an einen zweiten Akku zu kaufen. Denn das im Lieferumfang enthaltende Ladegerät besitzt auch zwei Ladebuchsen. Die Akkus sollten sorgfältig eingesetzt werden. Denn sie rasten nicht richtig im Gerät ein, wodurch sie versehentlich rausfallen können.
Die Objektivkappe ist aus Gummi, trotzdem schießt sie fest. In der Kappe ist ein Magnet verbaut, der an der Handschlaufe haftet. Dadurch ist es auch kein Problem, das Gerät hochkant zu halten. Ein kleines, aber praktisches Feature.
Fazit
Mit ca. 1600 € UVP ist das Pulsar Axion XM30S ein Einsteigergerät. Aufgrund der hohen Grundvergrößerung ist es für den Feldjäger empfehlenswert. Wer im Wald oder auf Distanzen unter 100m jagt, sollte auf ein Modell mit einer niedrigeren Vergrößerung zurückgegriffen. Die Akkulaufzeit ist durch das kompakte Baumaß geringer als z.B. beim Pulsar Helion. Allerdings bietet das Axion die Möglichkeit einen Wechselakku zu nutzen. Das Bild ist ok aber liefert wenig Details. Wer ein kleines Wärmebildgerät im Taschenformat für unter 1600 € sucht, und hauptsächlich im Feld jagt, ist mit dem Axion XM30S gut beraten.
https://www.pulsar-nv.com/glo/de/produkte/57/warmebildgerate/axion/