Neue Version des EP Arms RotoClip Vorsatzadapters

Thomas Peters
11 Min. Lesezeit

Hallo Liebe Geartester,

ich bin der Tom und möchte gerne meine Erfahrungen mit der Installation, Montage und dem Einschießen mit dem RotoClip von EP Arms weitergeben, da ich sehr begeistert davon bin. Vor einigen Woche wurde ich durch das Facebookforum „Wärmebildtechnik+Nachtsichttechnik – Jagd“ von Euch Nutzern auf die EP Arms Adapter aufmerksam. In diesem zielführenden Beitrag hat mir der Chef EP Arms, Philipp Engelbreit, angeboten in der Firma anzurufen und zu beraten. Dies habe ich auch einige Tage später gemacht. Nach ausführlicher Beratung haben wir auch das richtige SetUp für meine Büchse gefunden und dies möchte ich gerne vorstellen.

Mein SetUp und was wir damit gemacht haben

Ich hatte folgendes für die Nachtjagd von einem Jagdkameraden bekommen bzw. folgende Waffe hatte ich bereits:

Das so aufgebaute SetUp habe ich für die Ansitzjagd aber auch die Pirsch benutzt. Gerne wollte ich ein weiteres Vorsatzgerät installieren können, um flexibler zu sein. Aus diesem Grund habe ich mir ein gebrauchtes InfiRay NV CD35 Nachtsichtgerät gekauft (zukünftig sollte es wohl ein Fusionsgerät werden 🤣). Jetzt stand ich vor der Herausforderung, dass ich gerne zwei Geräte auf einer Waffe verwenden wollte (geht natürlich auch umgekehrt, ein Gerät für mehrere Waffen) und dies möglichst wiederholgenau unter Ausschluss von Montagefehlern in der Nacht.


Nach dem Anruf bei EP Arms

Wie bereits erwähnt wurde mir bei Facebook angeboten, bei EP Arms anzurufen; dies habe ich auch gemacht und prompt den Chef dran gehabt. Ich habe Herrn Engelbreit mein SetUp und die damit verbundene Problematik beschrieben. Relativ schnell war klar, was wir machen. Zunächst habe ich die Waffe kurz vermessen, ähnlich wie in diesem Video, was mir Herr Engelbreit empfohlen hat: https://www.geartester.de/videos/leserfrage-wie-kann-man-ein-vorsatzgerat-an-mehreren-waffen-verwenden

Danach haben wir folgendes zusammengestellt:

  • ZFHL (Zielfernrohrhalter) RotoClip in 56mm
  • RotoClip GWA (Gewindeadapter) M52 x 0,75 für das InfiRay
  • RotoClip GWA M49x0,75 mm für das Dipol
  • Flipcover für die Optik


Wie habe ich den Adapter installiert?

Auf Basis der Erklärungen von Herrn Engelbreit und dem Video habe ich begonnen den Adapter zu montieren. Hier auf Geartester.de gibt es einen etwas älteren Artikel, der ebenfalls eine Montage beschreib, wie mir Engelbreit aber erläutert hat, handelt es sich bei dem Adapter in diesem Bericht um eine ältere Version als die Meinige und man muss etwas anders vorgehen (hier geht’s zum Bericht: https://www.geartester.de/berichte/ep-arms-rotoclip-adapter-fur-nachtsicht-und-warmebild-vorsatzgerate). Die neuere Version des Adapters wird am Ende des Berichtes erwähnt. Bei der neueren Version der EP Arms Adapter geht man folgendermaßen vor:

  • Zunächst wird der Vorsatzadapter am Zielfernrohr installiert. Hierzu reinigt man die Optik mit einem Alkoholreiniger (auf keinen Fall Aceton verwenden!). Danach reinigt man ebenfalls die Innenringe des Adapters.
  • Ist dies geschehen schmiert man das mitgelieferte SchleTeck Optik Mount dünn in den Adapter und montiert den Adapter zunächst vorläufig am Objektiv (nicht komplett festziehen, da man diesen noch ausrichten muss). Ist der Adapter am Objektiv kann man diesen über Wasserwaagen zur Waffe ausrichten, wenn man keine Wasserwaage hat, muss man es über das Display des Vorsatzgerätes machen.
  • Wenn der Adapter ausgerichtet wurde, muss man diesen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment am Objektiv festziehen. I.d.R. muss man die Schrauben mit einem Drehmoment von 1,5nm bis 1,9nm festziehen. Danach sollte man das SchleTeck 24h aushärten lassen.
  • Als nächstes montiert man den GWA an den unterschiedlichen Vorsatzgeräten. Zuerst wird der Konterring auf das Gewinde des Vorsatzgerätes geschraubt und danach der GWA. So montiert befestigt man das Vorsatzgerät auf dem Adapter an der Optik und richtet jetzt mittels des Displays das Gerät zum Absehen aus. Wenn man das Gerät richtig installiert hat, zieht man den Konterring über vier Madenschrauben fest und kontert somit (dies ist auch die wesentliche Neuerung zu den vorherigen Adaptern). Auf diese Weise spart man sich das aufwendige Kontern mit einem Schlüssel und zusätzlichem Werkzeug.


Was ist auf dem Schießstand passiert?

Meinen ersten Schießstandbesuch mit dem neuen SetUp konnte ich kaum erwarten. Um Zeit auf dem Schießstand zu sparen, hatte ich beide Geräte im Revier bereits vorjustiert. Ich habe die Waffe in einem Anschussbock (feste Reinigungsauflage) eingespannt, die Tageslichtoptik auf ein Zielausgerichtet, danach das Vorsatzgerät montiert und auf das ursprüngliche Bild der Tageslichtoptik ausgerichtet (auch hierzu gibt es ein Video bei Geartester: https://www.geartester.de/videos/digitale-bildkorrektur-beim-dipol-tfa-2-8-sl).

Auf diese Weise vorbereitet bin ich auf den Schießstand gefahren und habe ein Überprüfungsschießen der Vorsatzgeräte vorgenommen. Beim DIPOL kam es zu keinen weiteren Problemen, die Treffer lagen zunächst auf der Scheibe und ich konnte die Treffpunktkorrektur schnell vornehmen. Beim Infiray lagen die Treffer schon auf 50m gerade mal am Rand der Scheibe und ich musste viel korrigieren, danach habe ich auf 100m nochmal geschossen und musste wieder korrigieren.

Im Anschluss habe ich nochmal die empfohlenen Tests zur Wiederholgenauigkeit gemacht; sprich habe nach jedem Schuss zwischen den Geräten gewechselt. Und tatsächlich lagen alle Treffer innerhalb eines 5cm Radius der vorherigen Justierung (kann natürlich auch den Fähigkeiten des Schützen liegen, dass nicht alle Loch in Loch lagen).


Auf der Jagd mit dem RotoClip von EP Arms

Meine ersten Erfahrungen mit dem RotoClip waren sehr gut. Eine normale Ansitzjagd kann problemlos mit dieser Variante eines Vorsatzadapters stattfinden. Zu Beginn des Ansitzes habe ich mir alles in der geschlossenen Kanzel zurechtgelegt bzw. die Taschen am Rucksack zu platziert, dass ich alles geräuschlos herausnehmen kann. Das Flipcover ist ebenso schnell und lautlos entfernt, wie das Vorsatzgerät aufgeschraubt ist und danach kann man eigentlich schon mit der Jagd beginnen. Aus irgendeinem Grund klickt der GWA, den ich auf dem Infiray Gerät installiert habe nicht so satt ein, wie der GWA des DIPOL, ich werde das aber mit dem Hersteller besprechen.

Auf der Pirsch habe ich ebenfalls die oben beschriebene Kombination verwendet. Da der GWA nicht verriegelt, habe ich zunächst das Gerät erst unmittelbar vor dem Erreichen der jeweiligen Verweilorte eingeschraubt. Hier hat der RUSAN Multiadapter den Vorteil, dass dieser verriegelt und auf den Geräten belassen werden kann. Auch in Zukunft werde ich auf der Pirsch die Adapter von EP Arms verwenden, vielleicht teste ich auch mal das Gerät auf dem Adapter zu belassen.


Zusammenfassung

Zunächst hat es mich sehr gefreut, dass ich in einem Facebookforum eine sehr gute Empfehlung bekommen habe und auch noch der Hersteller selbst dort aktiv auf mich zugegangen ist, top! Auch das anschließende Beratungsgespräch hat mir sehr gut gefallen, wodurch ich auch die beiden Adapter (ZFHL und GWA) gekauft habe. Wie bereits beschrieben erfüllen die Adapterkonstruktionen Ihren Zweck und halten das Versprechen der Wiederholgenauigkeit.

Die Art der Montage hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, diese kann auf Benutzerebene stattfinden. Die größte Schwierigkeit für mich war es, die Wasserwaagen zu bekommen. Aber hier gibt es von Wheeler günstige Lösungen, die ich über eBay bezogen habe. Ausrichten und Montieren des Adapters waren kein Problem.

Das Vorjustieren und das Einschießen waren ebenfalls kein Problem, wobei dies nicht den Adaptern geschuldet war, sondern den Geräten. Gute gefallen hat mir jedoch, dass auch nach mehrmaligem Abnehmen und erneutem Aufschrauben die Geräte nahezu an die gleiche Stelle geschossen haben.

Ansitz ist kein Problem. Den Einsatz auf der Pirsch werde ich weiter ausprobieren und evtl. hier oder auf anderen Medien nochmal ein Feedback dazu geben.

Find' ich gut!

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