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Waschbären sind in weiten Teilen Deutschlands fester Bestandteil der Fauna geworden. Die Kleinbären sind nur mit sehr intensiver flächendeckender Fallenjagd wegzukriegen. Also gar nicht mehr. Umso wichtiger, jede mögliche Jagdart auf sie zu nutzen.
Die Fallenjagd und der Drilling
Die effektivste Jagdart auf den Waschbären ist und bleibt die Fallenjagd. Das ist unbestritten. Doch im Herkunftsgebiet, Nordamerika, jagen viele Waidmänner mit Lockern auf die Kleinbären. Die hauptsächlich nächtliche Lebensweise macht es schwer, den Waschbären regelmäßig vor die Büchse zu bekommen. In Revieren mit vielen Waschbären hat der Drilling ein richtiges Revival erlebt.
So kann an der Kirrung der Waschbär mit der kleinen Kugel erlegt werden, und die Große bleibt für die Schwarzkittel. Zusätzlich lässt sich mit Schrot ein Bär aus dem Baum holen.
Vorbereitungen zur Lockjagd
Die Banditen leben hauptsächlich in Baumhöhlen alter Eichen oder Erlen. Bäume mit grober Borke werden bevorzugt. Auch Weiden und Pappeln mit entsprechenden Höhlen werden angenommen, da sind die Waschbären nicht wählerisch.
Doch ganz klar bevorzugt werden Eichen. Für die Lockjagd ist das Auskundschaften solcher Schlafbäume sehr wichtig.
Früher ließen sich Waschbärlocker nur aus den USA bestellen. Doch mittlerweile gibt es einen Waschbärlocker von Rottumtal. Zwei wichtige Laute lassen sich mit dem Locker nachahmen: ein Soziallaut und ein Stresslaut eines Jungbären. Der Stresslaut ist am effektivsten, da das Muttertier auf den Laut reagiert und ihm die Jungen folgen.
Die beste Zeit und Vorgehensweise für die Lockjagd
Am besten funktioniert die Lockjagd auf Waschbären im ersten Büchsenlicht. Dann sind die Kleinbären auf dem Weg von ihren Nahrungsquellen zu den Schlafbäumen. Es ist am besten, wenn man sich bodennah in einen Tarnschirm oder einfach auf einen Hocker in den Bestand oder in Sichtweite der Schlafbäume setzt. Obwohl die Bären dickfälliger als z.B. ein Fuchs sind, sollte man auf passenden Wind achten und keine hastigen oder lauten Bewegungen machen.
Waffenauswahl und Technik
Geht man gezielt auf den Waschbären los, bietet sich eine Selbstladeflinte oder ein Repetierer in einem kleinen Kaliber an. Als Mindestkaliber sollte man die .22 Mag. nutzen.
Die Waschbären sind keine guten Fluchttiere und so ist es durchaus möglich, alle Jungtiere und die Fähe zu erlegen. Da Waschbären nicht sehr territorial sind, teilen sie sich ihr Revier oft mit vielen anderen Waschbären. Nachdem die Jungen groß sind, wechseln sie auch den Tagesschlafplatz. Es lohnt sich also, an einem viel genutzten Schlafbaum öfter anzusitzen.
Um den Baum im Blick zu behalten, kann man auch eine Wildkamera einsetzen. So hat man einen ungefähren Überblick, wie viele Fähen mit Jungtieren noch in der Gegend sind. Eine weitere Methode, den Locker effektiv einzusetzen, ist es, morgens die Schlafbäume anzupirschen und zu locken. Dabei ist es wichtig, sich so zu positionieren, dass ein Waschbär, der aus der Baumhöhle schaut, den Jäger nicht sehen kann. Möchte man den Locker an der Kirrung nutzen, so bietet sich der normale Kontaktlaut an.
Locken an Nahrungsquellen
Neben der Kirrung lohnt es sich auch, den Locker an anderen Nahrungsquellen einzusetzen. Waschbären bevorzugen Feuchtgebiete.
Tümpel, Bäche und Schilfgebiete werden schnell besiedelt. Die Lockjagd auf Waschbären allein wird nie die Population in einem Revier erheblich senken, doch sie ist ein weiterer Baustein in der Prädatorenbejagung.
Auch Sommerbären müssen nicht einfach entsorgt werden. Viele Hundeführer sind immer auf der Suche nach Schleppwild für die Vorbereitungen auf die Hundeprüfungen. Es lohnt sich also, Kontakt mit Hundeschulen oder Kreisjägerschaften aufzunehmen und das Wild anzubieten. Zusätzlich wird es euch die heimische Fauna danken, angefangen vom Moorfrosch bis zum Großen Brachvogel.