Das bekannte Unternehmen PUMA aus Solingen fertigt seit je her Messer, speziell für den Jagd-, Angel- und Outdoorbereich. Hier werden innovative Produkte in traditioneller Handwerkskunst und aus den besten Werkstoffen gefertigt. Wir haben uns aus der Messerschmiede ein Klappmesser mit Säge und Aufbrechklinge angeschaut und mit ins Revier genommen.
Ein Messer ist genau wie eine Büchse oder eine Flinte, eine Waffe. Es gibt unzählige davon. Kleine, große, günstige, teure, scharfe, weniger scharfe, die Aufzählung ließe sich lange fortführen. Genau wie bei Lang und Kurzwaffen spielt der eigene Geschmack, was die Optik, die Form und den Einsatzbereich angehen, eine überaus große Rolle.
Ein kleines Aufbrechmesser ist zwar zum Aufbrechen und Versorgen des Wildes optimal ausgelegt doch wird man damit nicht den im Wundbett sitzenden Keiler abfangen können. Genauso ist es umgekehrt, wenn man Versucht mit einem großen und breiten Abfangmesser ein Stück Rehwild zu ringeln. Je nach Gebrauch ist die Klinge des Messers in verschiedenen Winkeln geschliffen um für den jeweiligen Einsatzbereich optimal zu funktionieren. Auch das Nachschärfen der Klinge, welches im rauen Jagdalltag durchaus von Nöten ist, ist ein Attribut um ein Messer qualitativ zu klassifizieren.
Die Frage ist hier nicht ob es nachgeschliffen werden muss, sondern vielmehr wann und wie oft. Dies hängt mit der Härte beziehungsweise der Art des Stahles zusammen. Ein harter Stahl muss wesentlich seltener geschärft werden als ein weicher, ist aufgrund seiner Härte jedoch auch schwerer zu bearbeiten. Die besonderen Eigenschaften bekommt der Stahl durch die spezifische Herstellung, der Zusammensetzung und der Wärmebehandlung.
Während dem schmelzen des Stahles werden noch einzelne Spurenelemente beigemischt um den gewünschten Härtegrad zu erzielen. Diese sorgen nicht nur für die spezifische Härte des Stahls sondern bringen auch andere Eigenschaften wie z.B Rostträgheit mit sich. Elemente wie Mangan, Molybdän oder Phosphor dienen der strukturellen Konsistenz und der Stärke des Stahles. Nach dem Einschmelzen wird der Stahl in die gewünschte Messerform gebracht und noch einmal bis auf knapp 4000° Celsius erhitzt. Dabei wird der eingespannte Messerrohling unter einem Druck von mehreren Tonnen in seineForm gepresst. So erhält der Stahl seine besondere Struktur, welche ihn besonders widerstandsfähig macht. Nach dem Schmiede-und Abkühlungsprozess wird die Klinge gehärtet und von Hand in vielen Einzelschritten geschliffen, geschärft und poliert. Am Ende erhält der Nutzer also ein Produkt, das noch zu einem großen Anteil in Handarbeit gefertigt wurde und genau dieses macht die Messer von PUMA zu einem hochqualitativen Produkt.
Das PUMA la caza stag I Klappmesser
Das Klappmesser „la caza stag I“(Artikel-Nr.: 810128) entstammt aus der „la caza stag –Serie“. Dieses Messer ist mit einer normalen Klinge, einer Aufbrechklinge und einer Säge versehen. Ein echtes Allroundmesser für fast jede Gelegenheit. Die normale Klinge ist mit einer Länge von 84 mm und einer Stärke von 2,8 mm für alle Aufbrecharbeiten bestens geeignet. Eine Sicherung verhindert, dass sich die Klinge ungewollt wieder einklappen kann. Durch leichten Druck auf die Sicherung im Handgriff kann die Sperre wieder gelöst und die Hauptklinge eingeklappt werden. Die Aufbrechklinge ist 70 mm lang und 2,5 mm dick. Die Spitze ist abgerundet, so dass ein ungewolltes Anstechen der Innereien verhindert wird. Die Knochensäge ist 85 mm lang und besitzt eine Stärke von 2,3 mm. Alle Klingen sind aus Molybdän-Vanadium Stahl gefertigt (Härte: 56-58 HRC). Das Griffstück besteht innen aus Edelstahl und ist von außen mit Hirschhorn besetzt. Das Messer hat im geschlossenen Zustand eine Länge von 11 cm und wiegt ca. 200 g. Das Messer eignet sich vornehmlich zum Aufbrechen von kleinem bis mittelgroßen Wild. Besonders die Aufbrechklinge leistet hier sehr gute Dienste. Mit der Säge lässt Brustkorb und Schloss von Rehwild, Schwarzwild und auch Rotwild problemlos öffnen. Nur bei sehr starken Stücken kommt das Messer aufgrund der Klingenlänge an seine Grenzen, soll mit einem Schnitt gearbeitet werden. Dennoch reicht die Hauptklinge aus, um beispielsweise Rehwild abzufangen. Die Klingen sind wie bekannt hochwertig gearbeitet und scharf geschliffen. Nach ca. 30 Stück Schalenwild habe ich beide Klingen, das erste Mal mit dem Wetzstahl abgezogen um die anfängliche
Schärfe
wieder herzustellend. Eine zufriedenstellende Frequenz. Das Messer macht ebenso
optisch was her, wirkt durch den Hirschhorngriff edel und gut proportioniert.
Einziger Wermutstropfen ist das es ohne Hülle geliefert wird. Eine kleine
Lederhülle wäre hier sehr praktisch. Das Messer passt jedoch ebenso elegant in
jede Hosentasche und ist so ständig dabei. Ein echter Allrounder mit dem man in
nahezu jeder Situation bestens gerüstet ist. Nur das Abfangen von größerem Wild
ist nicht zu empfehlen da hierfür die Klingenlänge nicht ausreicht. Ein
klassisches Jagdtaschenmesser, welches für 156 Euro ein gutes
Preisleistungsverhältnis liefert.