Als käm‘s von einem guten Freund! Testbericht über eine Bestellung bei www.schleppwildexpress.de
Die Ausbildung eines brauchbaren Jagdhundes und die Vorbereitung auf eine Prüfung sind von Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Gleiche Erfahrungen hatte ich in der Vergangenheit mit verschiedenen Möglichkeiten des Bezugs von Schleppwild gemacht. Dabei bestanden die Höhen bislang ausschließlich aus selbst erlegtem oder von guten Freunden geliefertem Schleppwild. Lieferungen gewerblicher Online-Anbieter stellten die Talsohle dar. Das Wild kam meist in nahezu gepresster Form an. Die Isolierung war in aller Regel mangelhaft. Beim Öffnen bot sich einem ein unappetitlicher Anblick und Geruch. Man hatte den Eindruck, dass ein Minimum an Kühlkette auch vor dem Versand nicht eingehalten worden war oder das Wild vor dem Einfrieren einfach zu lange gelegen hatte. Dieser Eindruck verdichtete sich dann meist nach dem Auftauen durch eindeutige Mängel, wie vor allem säuerliche oder gefrierbrandähnliche, muffige Gerüche oder Feuchtigkeit und Eisbildung im Haar und Federkleid. Nach nur wenigen Tagen der Nutzung stand in aller Regel die Entsorgung über den Luderplatz an.
Umso gespannter war ich, als sich mir nur wenige Wochen vor der Prüfung meines eigenen Hundes die Gelegenheit bot, die Leistungen der Firma Schleppwildexpress.de aus dem Bayrischen Hengersberg zu testen.
Erste Eindruck
Der erste Eindruck der Internetseite ( www.schleppwildexpress.de) überraschte positiv. Eine optisch ansprechende und klar strukturierte Seite erwartete mich. Direkt auf der ersten Seite las ich das vollmundige Versprechen:
"Wir
von Schleppwildexpress.de sind stets bemüht Ihnen einwandfreie Ware von hervorragender
Qualität zu fairen Konditionen zu liefern. Ganz getreu unserem Motto:
"Vom Hundeführer für den Hundeführer""
Wer sich nur etwas mit
Arbeitszeugnissen auskennt, kann nachvollziehen, dass ich mich bei meiner
Skepsis fragte, ob es denn am Ende bei den stetigen Bemühungen bleiben sollte,
oder ob diese wohl auch von Erfolg gekrönt sein würden.
Von meiner Skepsis weiter
getrieben begab ich mich gespannt in das Sortimentsangebot und war sofort positiv
überrascht. Neben den klassischen Sparten Haar- und Raubwild sowie Federwild
fanden sich die weiteren Kategorien „Stockenten etc. flugfähig“ und „Fährtenarbeit“.
Das Angebot in jeder der
Kategorien war umfangreich und basierte auf rein natürlichen Produkten.
Kunstschweiß und Co. sowie irgendwelche Hilfsmittelchen sind sympathischer
Weise nicht zu finden.
Neben der Vielfalt der als
Frostware erhältlichen Tierarten beeindruckte mich insbesondere der Umstand,
dass für die wesentlichen Schleppwildarten gleich mehrere Angebote existieren.
So können Kaninchen und Hasen sowie Füchse in verschiedenen Gewichtsklassen
bestellt werden. Für Kaninchen gibt es zudem neben der Kategorie „jagdlich
erlegt“ auch die Premiumkategorie „schweißfrei“.
Der positive Eindruck setzte sich
beim Federwild ungetrübt fort. Neben einer breiten Auswahl an verschiedenstem
Federwild – darunter diverse Entenarten – sind die beiden Hauptfederwildarten
(Stockente und Fasan) als Erpel und Ente bzw. Hahn und Henne einzeln
bestellbar.
Die Bestellung
Meine Bestellung sollte das
klassische Ausbildungssortiment widerspiegeln. Daher bestellte ich von der
Stockente jeweils einen Erpel und eine Ente sowie eine Fasanenhenne, eine
Ringeltaube, einen Feldhasen und ein Kaninchen. Um eine der Nebenkategorien zu
testen, wurde die Bestellung um 500 ml Wildschweiß ergänzt.
Der Bestellvorgang erweist sich
als sehr komfortabel. Nach jeder Produkteingabe wird einem der Warenkorb mit
einer übersichtlichen Darstellung der darin enthaltenen Produkte sowie einer
Aufsummierung der bisherigen Auswahl angezeigt. Man findet problemlos in das
Sortiment zur weiteren Produktauswahl zurück. Ich entschied mich gegen den für
EUR 4,00 zusätzlich angebotenen Expressversand, um den Zustand der Lieferung
bei ganz normalem Versand feststellen zu können.
Nach Aufgabe der Bestellung war die weitere Kommunikation sehr angenehm. Man bekommt eine Bestellbestätigung per E-Mail und eine Mitteilung, wann die Ware zur Post aufgegeben wird, damit man sich für den Folgetag auf die Lieferung einstellen kann.
Die Lieferung und die Produkte
Da ich vergessen hatte, meiner Frau mitzuteilen, dass tiefgefrorenes Schleppwild angeliefert würde, stand der Karton zunächst einmal bis am Abend des Liefertages in unserem wohltemperierten Hausflur. Die beste Voraussetzung, um die Isolierung der Verpackung zu testen! Beim Öffnen der in einem Pappkarton sauber und sicher verpackten Styroporkiste, erwartete mich die nächste positive Überraschung. Nicht nur, dass das Wild insgesamt noch hart gefroren war und ordentlich und locker lag. Federwild war, wie es sich gehörte, einzeln in Tüten verpackt und ganz offensichtlich trocken eingefroren worden. An den Tüten fand sich kein Niederschlag oder Eis. Das Federkleid war trocken. Das Haarwild lag luftig und mit Zwischenmaterial aus Zeitung. Der Wildschweiß war ordentlich in zwei Kunststofffläschchen abgefüllt und durch die übrige Ware gut gekühlt. Es kam mir ein völlig neutraler Geruch entgegen.
Damit hob sich diese Lieferung
von den Lieferungen bei anderen Schleppwild-Anbietern deutlich positiv ab.
Die Qualität des Schleppwilds
erkennt man jedoch in der Regel erst nach dem Auftauen. Hier kannte ich
üblicherweise den leicht säuerlichen Geruch beim Federwild und den etwas muffigen
Geruch beim Haarwild.
Anders bei der Lieferung von
Schleppwildexpress.de. Der durchgehend sehr gute Eindruck setzte sich auch beim
Auftauen des Wildes fort, wobei ich zunächst das Federwild einmal in
Zeitungspapier bei Raumtemperatur auftaute und ein anderes Mal der Auftaustufe
im Ofen unterzog. In beiden Fällen roch das Wild nach dem Auftauen neutral und
frisch mit einem typischen Wildgeruch. Gleiches stellte ich beim Haarwild fest.
Die Kür durften die Produkte von
Schleppwildexpress.de dann bei meinem Hund absolvieren, wobei ich ihm zum
Beispiel neben die aufgetaute Ente von Schleppwildexpress.de eine frische und
eine aufgetaute Ente eines anderen Anbieters, dessen Produkte mir durch unangenehmen
Geruch aufgefallen waren, legte. Es schien eher zufällig, ob mein Hund zuerst
die frische Ente oder diejenige von Schleppwildexpress.de apportierte. Für das
für meine Nase säuerlich riechende aufgetaute Konkurrenzprodukt bedurfte es
bisweilen schon einer energischeren Aufforderung, bis das Kommando einwandfrei
ausgeführt wurde.
Gleiches bestätigte sich beim
aufgetauten Haarwild. Die Akzeptanz entsprach der von selbst erlegtem und
eingefrorenem Wild.
Auch den „Langstreckentest“ absolvierte das Schleppwild von Schleppwildexpress.de einwandfrei. Nach der Übung in Zeitungspapier gewickelt und in einen gut gekühlten Kühlschrank gelegt, konnte das Wild ohne irgendwelche Beeinträchtigungen weit über eine Woche verwendet werden.
Die positive Akzeptanz meines Hundes bestätigte sich auch bei den übrigen Hunden in der Ausbildung, denen ich das Schleppwild ebenfalls zum Test anbot.
Auch der Wildschweiß wurde von
mir einer kritischen Geruchsprobe unterzogen. Ein völlig neutraler klarer
Wildschweißgeruch war feststellbar. Die Dosierung und Verwendung war durch die
Kunststoffflaschen mit großer Öffnung einfach. Die Fährten wurden von den
Hunden ohne Probleme gearbeitet. Wenn man nicht davon überzeugt ist, dass zur
Ausbildung Wildschweiß für den Hund zu intensiv ist, ist auch dieses Produkt
uneingeschränkt zu empfehlen.
Der Preis
Zum Schluss ist noch auf den Preis
einzugehen. Es wäre natürlich zu schön, wenn man bei solch hoher Qualität auch
noch davon berichten könnte, dass Schleppwildexpress.de hinsichtlich der Preise
sehr viel günstiger wäre als die Konkurrenz. Aber jetzt lassen wir mal die
Kirche im Dorf! Angesichts des uneingeschränkt hohen Qualitätsstandards in
allen Bereichen, sollte man glücklich sein, dass die Preise durchaus moderat
und mit den übrigen Schleppwildanbietern vergleichbar sind.
Fazit
Als Fazit kann ich Hundeführern,
die selber kein Niederwildrevier haben oder nicht aus dem Freundeskreis an
ausreichend Schleppwild kommen, Schleppwildexpress.de nur uneingeschränkt
empfehlen.
Viel Waidmannsheil
Euer Laufhund!