Seit einigen Wochen darf ich das Fernglas der Firma Dörr aus Deutschland testen und gleich mal vorweg, ich habe nie mein tausend Euro Fernglas als direkten Vergleich mitgehabt – kann man auch nicht weil hier unterscheiden sich tausende Euros.
Erster Eindruck & Eigenschaften
Ich Beginne einfach gleich mit dem Aussehen weil dass sticht uns allen sofort ins Auge.
Das Dörr Milan XP ist umhüllt von einer schwarzen Gummibeschichtung welche es sehr gut in der Hand liegen lässt und es auch rutschfest macht.
Dadurch ist es auch kein Problem wenn das Fernglas, so wie bei mir auch manchmal schon beim Ansitz im Regen lag.
Mit einer Größe von nicht mal 17 Zentimeter nimmt es wenig Platz weg und einem Gewicht von weniger als 900 Gramm lässt es sich mit dem Neoprengurt sehr angenehm tragen.
Um dem Neoprengurt einzufädeln braucht man ein wenig Geduld aber es lässt sich mit einer Sicherheitsnadel schnell lösen.
Um das Fernglas ohne optische Brille zu verwenden dreht man einfach die Augenmuscheln heraus auf Anschlag bis sie „einklinken“
Mit Brille lässt man sie einfach drinnen.
Natürlich lässt sich auch unter der rechten Augenmuschel der Dioptrienausgleich auf einen gerippten Rad sehr gut verstellen.
Die generelle Schärfe verstellt man wie bei jeden Fernglas in der Mitte allerdings ist es in diesem Fall ein Drehpunkt aus Alluminium was ich persönlich sehr positiv finde da es durch die gerändelte Oberfläche gut an den Fingern liegt.
Die Okkular- und Objektivlinsen sind mit Gummiabdeckungen geschützt.
Die Abdeckungen der Okkularlinsen sind mit dem Tragegurt verbunden und können nicht verloren gehen was wiederum bei den Objektivlinsen nicht der Fall ist.
Praxistest
Der wichtigste Teil ist aber die Verwendung im Revier und dass ist bei mir fast täglich.
Das Dörr Milan XP ist für mich das typische „immer dabei“ Fernglas da es durch das Gewicht und das Handling einfach kompakter ist als mein 8x56er.
Beim Ansitz auf Reh- und Raubwild bis nach der Dämmerung bringt es bei Mondphasen über ca 85% echt gute Leistungen.
Die letzten Tage bei Vollmond hatte ich das Milan XP Fernglas mit bis ca 22:30 auf einen Stoppelacker und ich konnte auf ca 110 Meter die Hasen ohne Probleme erkennen und das Rehwild sowieso, selbst einen Bock konnte ich auf ca 40 Meter bestätigen und wir sprechen hier von einem Fernglas um 290€.
Klar ist auch, damit wir hier von den besten Bedingungen sprechen und mit meinen 8x56er ich trotzdem noch mehr gesehen hätte.
In der Zeit vor dem Sommer wo es früher dünkler wird bin ich bei Vollmond gesessen und da war ca. um 21:00 Uhr herum die Sicht zu Ende.
Was mir als Feldjäger persönlich gefällt ist die 10fach Vergrößerung, scharfe Konturen auf weite Flächen.
Was mir im negativen aufgefallen ist, ist die leichte weiße Umrandung im Blickfeld.
Meiner Meinung nach stört es überhaupt nicht da es minimal ist, ich schätze jetzt mal mit 1-2mm.
Fazit
Im großen und ganzen ist Dörr Milan XP 10x50 meiner Meinung nach ein super Fernglas als Einstieg oder als „immer dabei“ Fernglas vor allem um diesen Preis.
Und für den Ansitz bis zur Dämmerung eigentlich sehr gut.
Die Marke meines 8x56er Fernglas wollte ich nicht erwähnen da ich dafür keine Werbung machen wollte aber bei Fragen stehe ich gerne zu Verfügung und dieses Fernglas von Dörr habe ich zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.
Waidmannsheil Patrik von Hunting Austria.