Ein Erbstück im Erdboden - Ein PUMA Messer überdauert 30 Jahre unter freiem Himmel.
Unser Kunde Dr. Hans Thomas Drumm hat sich vor kurzem mit einer ungewöhnlichen Anfrage an uns gewandt. Er hat bei einem abendlichen Ansitz eine spannende Entdeckung gemacht, an der er uns teilhaben ließ. Alles über seinen überraschenden Fund erfahrt ihr in der folgenden Story:
Vor über 30 Jahren verlor mein Vater sein PUMA-Jagdmesser. Da er nicht mehr genau wusste, wo er es verloren hat, blieb die Suche danach erfolglos. Zuvor war das Messer jedoch ein Teil seiner standardmäßigen Jagdausrüstung gewesen. Deswegen bekam er von meiner Mutter, meinem Bruder und mir wieder ein neues PUMA Messer mit seinen Initialen geschenkt. Auf dieses hat er dann besser geachtet und es nicht einmal benutzt. So hat es mein Bruder nach seinem Tod vor fast 6 Jahren unbe-nutzt geerbt. (Ich bekam einige andere Messer.)
Am 26.5 dieses Jahres stieg ich nun mit meinem Deutschen Wachtelhund auf den ältesten Hochsitz in meinem Revier. Den Hochsitz in dem alten Birnbaum gibt es sicher schon länger als 50 Jahre. Ich selbst habe den Aufbau schon mindestens 3-mal erneuert und die zugehörige Leiter noch öfters.
Da es bis unten ins Tal sehr weit werden kann, legte ich meine Schießauflage auf die vordere Brüstung. Zum schnellen Nachladen steckte ich in die Patronenschlaufen je eine 7x65R, eine .22 Hornet und eine Schrotpatrone. Leider hatte ich die Auflage nicht richtig befestigt, so dass sie vom Hochsitz fiel.
Ich stieg sofort vom Sitz um sie wieder hochzuholen. Unten fand ich jedoch nur die Schießauflage. Die Patronen waren aus den Schlaufen gefallen. Nach einigem Suchen fand ich endlich die 7x65R-Patrone. Etwa 10 cm daneben lag scheinbar ein Stück Holz, nur wenige Zentimeter neben dem Baumstamm. Ich suchte noch eine Weile, fand die beiden fehlenden Patronen aber nicht. Dabei fiel mir wieder das scheinbare Stück Holz ins Auge. Beim näheren Betrachten erkannte ich dann, dass es sich um die Reste eines Klappmessers handelte. Ich hob es auf und steckte es ein.
Beim weiteren Ansitz hatte ich natürlich Zeit darüber nachzudenken und mir fiel das von meinem Vater verlorene Messer ein. Früher hatte mein Vater auch häufig hier angesessen. Gerne hatte er dann auch eine Brotzeit dabei und schnitt mit seinem Jagdmesser die mitgebrachte Wurst auf. Vielleicht hatte er nach einem solchen Ansitz, sein Messer nicht wieder richtig eingesteckt und es beim Abbaumen verloren. Als er das Fehlen des Messers bemerkte, konnte er nicht mehr genau sagen, wo er es verloren haben konnte. Eventuell hatte er nach einem erfolgreichen Ansitz auch ein Stück Wild unter dem alten Birnbaum aufgebrochen und das Messer nach dem Versorgen des Stückes versehentlich im hohen Gras liegen gelassen.
Zu Hause legte ich dann das Messer in Rostlöser, konnte aber auch nach mehreren Tagen die Klingen nicht öffnen. So entfernte ich die Klingenachse und konnte so das Messer zerlegen. Dabei fiel mir sofort der gute Erhaltungszustand der Klingen, Messingbeschläge und Griffschalen auf. Nur die Federn und nichtrostfreien Stahlteile waren vom Rost zerfressen. So kam ich auf die Idee bei Puma nachzufragen, ob eine Restaurierung sinnvoll wäre.
Die beiden fehlenden Patronen fand ich übrigens am nächsten Tag, nachdem ich den Fuß des Baumes ganz freigeschnitten hatte.
Thomas Drumm
Wir haben das Messer von Herrn Drumm erhalten und haben es bei uns noch einmal ganz genau unter die Lupe genommen. Die Stahlfeder auf dem Erl des Messers, ist gänzlich von Rost befallen. Der Messingerl ist lediglich etwas angelaufen. Die Hirschhornschalen sind durch die lange Zeit in bzw. auf dem Erdboden farblich stark nachgedunkelt und etwas verzogen aber ansonsten vollkommen unbeschädigt. Ein tolles Beispiel dafür, wie widerstandsfähig und langlebig Naturprodukte sein können. Was uns allerdings wirklich stolz macht, ist der Zustand der Klingen. Bis auf etwas Flugrost, haben die drei Klingen keinerlei Schaden genommen. Die Schneiden haben in 30 Jahren unter freiem Himmel keinerlei Schärfe eingebüßt. Leider werden Erl und Feder für dieses Taschenmesser nicht mehr von uns produziert, ansonsten hätte man die Klingen nach einer leichten Aufarbeitung direkt wieder in einen neuen Erl einsetzen können.
Wir danken Herrn Drumm ganz herzlich, dass er uns an seiner Geschichte teilhaben ließ!