Das Spektiv - Spezialwerkzeug für Jäger, Sportschützen und Naturbeobachter

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vielen Dank das viele positive Feedback zu unseren letzten beiden Beiträgen auf diesem Portal (über unseren Profillink, findet Ihr alle Artikel bei Geartester). Wie Ihr sicherlich bereits mitbekommen habt sind Optiken und Büchsen unser Steckenpferd und natürlich möchten wir Euch auch weiterhin mit neuen Beiträgen und Informationen hierzu versorgen. Aus diesem Grund schreiben wir diesmal über das Thema Spektive. Doch wofür benötigt man eigentlich noch Spektive?

Ob bei der Jagd, der Vogelbeobachtung (a. Ornithologie) oder beim Sportschießen – das Spektiv, auch bekannt als Beobachtungsfernrohr, ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Beobachtung am Tag. Das Spektiv ermöglicht eine präzise Beobachtung verschiedener Szenarien und erleichtert dem Jäger das Ansprechen von Wild.


Es gibt viele Einsatzgebiete für Spektive!

Das Spektiv findet in einer Vielzahl von Einsatzgebieten Anwendung. Besonders beliebt ist es bei Naturbeobachtern wie Jägern und Vogelkundlern, die damit Wildtiere und Vögel auf große Entfernungen genau beobachten können. Aber auch im Sportschießen, beispielsweise bei der Zielbeobachtung, kommt das Spektiv zum Einsatz.

Wir nutzen verschiedene Spektive gerne in der Ausbildung, vorwiegend zur Schussbeobachtung. Um die Trefferleistung von Schützen beurteilen zu können und richtige Schusskorrekturen an den Schützen weiterzugeben sind besondere Spektive notwendig. Für die Schussbeobachtung geeignet Spektive unterscheiden sich in einigen Punkten von herkömmlichen Spektiven. Wir zeigen worauf Ihr bei Spektiven für die Schussbeobachtung achten müsst und welches zusätzliche Material Ihr benötigt.


Konstruktion und Merkmale von Spektiven für die Schussbeobachtung

Ein ideales Spektiv zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise, relative Leichtigkeit und Robustheit aus. Um auch bei widrigen Witterungsbedingungen gut transportabel und einsatzbereit zu sein, sind Spektive oft stoßgeschützt und wasserdicht. Die meisten Modelle verfügen über einen 45°-Schrägeinblick für ein bequemes Beobachten, es gibt jedoch auch Varianten mit Geradeinblick. Welchen Einblick man wählt ist rein subjektiv, meist lassen sich die Spektive mit geradem Einblick leichter ausrichten, Spektive mit einem 45° erleichtern das ermüdungsfreie Beobachten im Liegen. Am Ende müssen Sie für sich herausfinden, was Ihnen besser liegt.

Die Objektiv-Durchmesser (Aperturen) von Spektiven variieren zwischen 50 und 100 Millimetern, während die Vergrößerungen von 20 bis 80-fach reichen. Für hohe Vergrößerungen sind spezielle Gläser wie Apochromate erforderlich, um Farbsäume zu vermeiden. Neben festen Brennweitenokularen gibt es auch Zoomokulare, mit denen die Vergrößerung je nach Bedarf angepasst werden kann. Möchte man das Spektiv bei häufig wechselnden Lichtverhältnissen benutzen sollte man ein 80er Objektiv wählen, dies garantiert auch bei schlechtem Wetter oder in der Dämmerung genügend Lichtstärke, um das Vorfeld/ die Zielscheibe oder das Wild zu beobachten. Um beurteilen zu können, welche Vergrößerung man benötigt kann man die Spektivformel heranziehen. Mittels der Spektivformel (s.a. Abbildung unten) kann man errechnen, welche Mindestvergrößerung man benötigt, um ein Objekt mit vordefinierter Größe zu erkennen. Beispiel: Man möchte ein 7mm großen Einschuss auf einer 100m entfernten Scheibe erkennen. Welche Vergrößerung benötige ich mindestens? Folgerung nach einsetzen der Werte in die Spektivformel: Um einen Einschuss einer .308 Win (7mm) auf 100m Entfernung zu erkennen, benötigt man mindestens eine 4-fache Vergrößerung. Möchte ich dasselbe Ziel auf 300m erkennen können, benötigt man eine 12-fache Vergrößerung u.s.w.

Für das Sportschießen bzw. die Schussbeobachtung empfehlen wir zwischen zwei Anwendungsfeldern zu unterscheiden. Viele Sportschützen benutzen Spektive zur Schussbeobachtung auf Entfernungen zwischen 25m und 100m. Hierfür reichen günstigere Spektive mit einer Vergrößerung bis 20-fach und Objektivdurchmessern <60mm. Ein Beispiel ist das MINOX MD50 W. Das Spektiv hat eine 16 bis 30-fach Vergrößerung und 50mm Objektiv. Das Spektiv sowie das BRESSER Pirsch, verwenden wir zum Beobachten bis 300m (s.a. Foto Gasti in Weimar Titelbild).

Möchte man Schüsse auf Distanzen über 100m beobachten und dem Schützen Schusskorrekturen durchgeben können, benötigt man ein Spektiv mit deutlich größerer Vergrößerung und im Idealfall mit einem Absehen in der 1. BE. Wir benutzen in der Praxis für Schusskorrekturen das MINOX MD80 ZR. Das MINOX MD80 ZR verfügt über ein MR2 MIL-Scale-Absehen in der 1. BE.

Mit Hilfe dieses Absehen kann man dem Schützen die Schusskorrekturen in MIL oder cm durchgeben. Verfügt der Schütze ebenfalls über ein MIL-Absehen „spricht man die gleiche Sprache“ und kann hervorragend dem Schützen ansagen, wohin er tatsächlich geschossen hat. In dem Video zum Einschießen der MINOX LR und ZP5 Optik, macht Gasti genau das. Im letzten Teil des Videos, könnt Ihr sehen, wie Gasti an Andi die Schusskorrekturen durchgibt:


Weitere Material und Funktionen für Spektive

Gute Beobachter können Ferngläser oder Spektive bis zu einer 12-fachen Vergrößerung verwacklungsfrei halten. Darüber hinaus sollte man ein Stativ verwenden. Möchten man besonders weit beobachten, kann man das Stativ zusätzlich mit gewichten ausstatten, um noch mehr Stabilität zu erzeugen. Hierfür gibt es spezielle Trapezeinlagen z.B. von der Firma ColeTac. Alternativ kann man den Rucksack als zusätzliches Gewicht in die Stative einhängen (siehe Bild). Als Stativ benutzen wir das Bresser Carbon Stativ (oder ein Alu-Stativ von Sirui), welches besonders leicht und im Lieferumfang bereits ein Kugelkopf enthalten ist. Alternativ zu dem gezeigten Kugelkopf, kann man auch Kugelköpfe mit einem kleinen Stativarm verwenden. Durch den kleinen Stativarm kann man das Spektiv besser dirigieren bzw. ausrichten. Auf dem Kugelkopf kann man auch mittels spezieller Adapter (z.B. den Fernglasadapter von Spartan Precision) Ferngläser befestigen und somit auch diese stabilisieren.

Neuere Entwicklungen ermöglichen es, Video- oder Fotokameras sowie Smartphones über spezielle Adapter direkt am Spektiv anzuschließen, wodurch das Spektiv zu einem fotografischen Teleobjektiv wird. Diese Technik, bekannt als Digiskopie, eröffnet neue Möglichkeiten für Naturfotografen aber auch Schützen. Derzeit sind diese Kameras für die genaue Schussbeobachtung allerdings noch nicht erhältlich.


Zusammenfassung

Insgesamt ist das Spektiv ein äußerst vielseitiges Werkzeug, das eine präzise Beobachtung verschiedener Szenarien ermöglicht. Aus unserer Sicht ist ein Spektiv mit geeigneten Absehen (das Absehen sollte zum Absehen des Zielfernrohrs passen) für Schussbeobachtungen unerlässlich. Um auch in der Dämmerung beobachten zu können sollte das Spektiv über 80er Objektiv verfügen. An Ihren Grenzen kommen Spektive, wenn es um die Entfernugsermittlung geht. Entweder beherrscht man das Entfernungsschätzen mittels des Absehens oder man muss auf einen Entfernungsmesser zurückgreifen. Wenn man lange und ermüdungsfrei beobachten will, muss man ein Stativ verwenden. Für weitere Informationen könnt Ihr euch gerne bei uns melden. Wir freuen uns, das Team der Akademie für Jäger und Sportschützen!

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