Das Kaliber .17 Hornet sowie die Hornady NTX und V-Max

Sven Monz
6 Min. Lesezeit

Horrido liebe Geartester.

Heute möchte ich euch kurz zwei Munitionssorten in einem Kaliber vorstellen, welches ich jagdlich führe, von denen man noch nicht so viel gehört hat.

Wie ich zum Kaliber .17 Hornet kam

Ich war lange auf der Suche nach einem Kaliber, mit dem ich alles Niederwild, sowie Raubwild und Raubzeug erlegen kann. Es sollte zudem ein Kaliber sein, dass auch auf mittlere bis große Schussdistanz noch eine hohe Tötungswirkung hat. Da ich des Öfteren auch in Ortsrandnähe jage, sollte sie außerdem „angenehm“ für die Ohren anderer sein.

Nach einiger Suche, stieß ich auf das Kaliber 17 Hornet, über das ich hier in Deutschland nicht sehr viel Erfahren konnte. Was aber auch sein Gutes hat, somit ging ich total unvorbelastet in den Test. Warum ich mich für die 17 Hornet entschieden habe und nicht für die 17 HMR liegt daran, dass die HMR eine Randfeuerpatrone ist und die Hornet eine Zentralfeuerpatrone, die ich gegebenenfalls auch Wiederladen könnte.

Hornady NTX und V-Max

Kaliber und Waffe (Testbericht folgt) wären entschieden, jetzt fehlte mir nur noch die Munition. Da gab es auch auf dem Markt leider nicht sehr viel Auswahl, da ich nur zwei Sorten der Firma Hornady gefunden habe. Zum einen das Hornady V-Max mit 1,3 Gramm Geschoss (Blei) und zum anderen das Hornady NTX mit 1,1 Gramm Geschoss (Bleifrei). Die Preise der Munition trieben mir allerdings eine kleine Träne in die Augen. Denn mit um die 30 Euro für 25 Patronen ist das schon sportlich.

Rein optisch unterscheiden sich die beiden Sorten nur an den unterschiedlichen Farben der Geschossspitze. Das NTX = leicht Lila. V-Max = Rot.


Auf der Jagd mit der .17 Hornet

Ich war auf der Suche nach dem oben beschriebenen Kaliber, da wir bei uns im Revier des öfteren Probleme mit Krähen haben und der ein oder andere Bauer uns um Hilfe bat. Da die Krähen aber von Jagd zu Jagd auch dazu gelernt haben und ich mittlerweile nicht mehr näher als 150m an die eingefallenen Krähen heran kam, musste etwas Schnelleres als die 22lfb her.

So nahm ich dann meine 17 Hornet zur Hand und das funktionierte ohne Probleme. Da ich mit dieser Patrone weiter Schießen kann, konnte ich meine Position so wählen, dass mich die Krähen nicht gleich mitbekommen haben. So gelang es mir, das ein oder andere Mal sogar eine zweite oder dritte Krähe (die übrigens hervorragend schmecken) an dem gleichen Platz zu erlegen, da sie nur paar Meter weiter wieder eingefallen sind. Mit der 17 Hornet sind auch Schüsse auf weite Schussdistanzen möglich, welches ich bis auf 500m auf einer Schießbahn getestet habe. Wovon ich allerdings auf Wild abrate, da wir hier auf ein altes Sprichwort hören sollten. „Wenn der Wind jagd, soll der Jäger zu Hause bleiben“. Dafür ist die Munition mit ihrem geringen Eigengewicht von 1,1 und 1,3 Gramm zu windanfällig und schon mäßiger Seitenwind kann hier zu einer Treffpunktverlagerung führen. Da ich keine Experimente zu lasten des Wildes mache, bedeutete das in diesen Situationen, dass die 17 Hornet Pause hatte.


Auch für die Balgjäger unter uns Bietet dieses Kaliber hervorragende Eigenschaften. Nicht nur, dass ich auch auf größere Distanzen sicher einen Schuss mit hoher Tötungswirkung antragen kann, sondern auch die Balgschonung ist hier hervorzuheben. Außer des 4,5 mm Kaliber großen Einschussloch, wiesen die von mir geschossenen Stücke keine weitere Beschädigung auf. Dies kommt daher, dass das Geschoss nach dem Eindringen in den Wildkörper sofort anspricht und sich zerlegt. Daraus resultiert auch die hohe Augenblickswirkung und die geringe Hinterlandgefährdung dieser Munition.



Warum Hornady bleifreie Munition in diesem Kaliber führt, konnte ich mir nur so erklären. Da der ein oder andere auch sein Niederwild mit dieser Patrone schießt und sich durch die Zerlegung des Geschosses kleinste Teile davon noch im Wildkörper befinden können. Jedoch wies das von mir Geschossene Niederwild (hinter dem Blatt Geschossen) einen erheblichen Bluterguss durch die Rasanz des Geschosses auf.

Hier mal ein kleiner Größenvergleich.


Fazit

Ich bin jedoch trotz des stolzen Preis und der Anfälligkeit auf Seitenwind sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen dieser Patrone und denke, dass sie auch hier bei uns in Deutschland nach und nach Anhänger finden wird. Also, wer wie ich über die kleinen Macken hinwegsehen kann und seine Ansitzen auf Raubwild und Schalenwild trennen kann, wird eine Patrone bekommen die nicht nur auf der Jagd richtig „Spaß“ macht.

Bilder zu erlegten Füchsen muss ich leider nachreichen, da leider meine Festplatte den Geist aufgegeben hat, wo diese gespeichert waren.

Die bleifreien Hornady NTX Geschosse (für Wiederlader) in .17 findet ihr zum Beispiel hier:

Hornady NTX .17 Geschosse

Die Hornady V-Max Munition in .17 gibt es z.B. hier:

Hornady V-Max .17



Find' ich gut!

Kommentare

Accipiter
Neuling
vor fast 8 Jahren

Das Schussbild auf 500m würde mich interessieren...bitte hier posten.
Welches Wild und wieviel Stück hast du mit der .17 Hornet bisher erlegt?

Wieviel billiger soll die Munition denn sein?
Gut 1 EUR/ Büchsenpatrone für die Qualität ist billiger als die namhaften Hersteller im Bereich der Standardkaliber.

Special Hunter
Spezialist
vor fast 8 Jahren

Dank diesem Bericht ist meine Suche nach einer passenden Schonzeitpatrone vorbei ;)

Vielen Dank für diesen tollen und umfassenden Bericht!

Sven Monz
Enthusiast
vor fast 8 Jahren

@Special Hunter
Das freut mich zu hören, dann wünsche ich dir viel Waidmannsheil und noch schöne Feiertage!!

Sven Monz
Enthusiast
vor fast 8 Jahren

@Totto
Ja für Raubwild und Raubzeug absolut zu empfehlen...
Auf die weite Distanz muss ich sagen, nur um das klar zu stellen, natürlich waren da gerade wenn Wind aufkam Ausreißer dabei, aber wenn alles gepasst hat und mit einem guten Beobachter, sowie mit der Verstellung im Glas ging das problemlos...
Ich mache dieses auch beruflich und bringe einiges an Erfahrung mit, aber trotzdem Danke!!

Und die Ziele waren jetzt mit 50 x 50 cm auch nicht zu klein...

Horrido!!

Totto
Enthusiast
vor fast 8 Jahren

Zerlegt sich das Geschoß deiner Erfahrung nach im Wildkörper vollständig (auch bei einer Krähe), oder muss man mit Ausschuß rechnen?

Wahei

Sven Monz
Enthusiast
vor fast 8 Jahren

@Totto
Ich hatte auf die Krähen ganze ein mal ein Ausschuss, sonst nie!! Da bin ich aber im Kopfbereich in den Wildkörper. Sonst war es wie auf den Bildern zu sehen fast ein "explodieren" wie in dem amerikanischen Varminter Videos...
Also auch bei den Krähen die zu sehen sind war kein Ausschuss...

WMH

Oliver
Neuling
vor mehr als 6 Jahren

Hallo Sven, wie sind Deine Erfahrungen mit dem NTX auf Krähen und vor allem auf Fuchs?! Vielen Dank im Voraus. Gruß, Oliver

vor etwa 6 Jahren

Vielen Dank für diesen tollen Bericht! Werde mir bald ein Einstecklauf in 17 Hornet für meinen Drilling zulegen.Was mich noch interessieren würde, ist welches Geschoss du abschließend empfehlen würdest, vor allem für Füchse? Hab gesehen das es von Hornady seit neustem auch Patronen mit einem 25 Grain Hohlspitzgeschoss zu kaufen gibt. Gibts damit schon Erfahrungen?

Gruß,
Chris.

Mittfield_Outdoors
Greenhorn
vor etwa 2 Jahren

Eines sollte man nicht vergessen: Die 17 Hornet ist eine Zentralfeuerpatrone, das bedeutet, dass ein Schalldämpfer verwendet werden darf, was wieder einer DER Vorteil des Kalibers in Relation zur 17HMR ist!

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