Inhalt
Auf der Drückjagd am Ende des Jahres war es das erste Mal so richtig kalt. Die Bäume waren mit Raureif bedeckt und das am Boden liegen war gefroren. Ein wahrlich perfekter Tag für eine der letzten Jagden des Jahres. Freut man sich noch auf dem Weg zum Stand über die klirrende Kälte, drang diese jedoch nach der ersten Stunde in Füße und Hände ein. Das Thermometer zeigte Minus 5° C Grad und der schneidende Ostwind der über die Bergkuppe fuhr tat sein Übriges.
Kälte trotz genügend Bekleidung
Mit Ausreichend Schichten ist der Körper noch am besten geschützt, doch die Füße und Hände sind immer ein Problem. Die durch die Extremitäten aufsteigen Kälte macht dann auch vor der dicksten Bekleidung nicht halt. Mit der Kälte kommt ein weiterer, für den Jagderfolg schwerwiegender Effekt dazu. Die Konzentration lässt nach. Das ständige bewegen der Zähen oder das wippen von einen Fuß auf den anderen sind meist nur verzweifelte Versuche wieder etwas Leben in die kalten und tauben Glieder zu bekommen, von den Händen ganz zu schweigen. Denn mit einem tauben Finger ist ein kontrollierter und somit gezielter Schuss schlicht und ergreifend nicht möglich.
Die Lösung - Beheizbare Kleidung
Auf dieser Jagd sollte sich einiges ändern. Mit nur einem Longsleve, der Heizweste über diese einen Fleece und eine windabweisende Jacke zuzüglich Jagdhose mit langer Unterwäsche bekleidet machte ich mich auf den Weg zu meinem Stand. Ebenso hatte ich mir den beheizbaren Muff von THG umgeschnallt. In meinen Schuhen befanden sich anstatt der normalen Sohlen die beheizbaren Einlege Sohlen der norwegischen Kälteexperten. Doch zunächst ein paar mehr Details zu den Produkten.
THG Heizweste
Die Heizweste von THG besteht aus leichtem Polyesterstoffe und erinnert etwas an eine Steppweste, ohne dabei zu dick aufzutragen. Die beheizbare Weste besitzt auf der vorderen Seite je zwei große Hitzepads und auf der Rückenseite ein zusammenhängendes großes. Die Hitzepads werden über einen Knopf auf der äußeren linken Brustseite angesteuert und verfügen über drei Hitzeeinstellungen. In der höchsten Einstellung leicht der Knopf rot und die Temperatur der Heitzpads liegt dann bei ca. 65°C für 4-5 Stunden. Durch wiederholtes drücken des Knopfes wechselt dieser zu Weiß und somit zu einer Temperatur von ca. 40°C für 7-9 Stunden. In der mittleren Einstellung leuchtet der Knopf blau und die Temperatur beträgt dann ca. 50°C für 5-6 Stunden. Die maximale Heizdauer hängt stark von den Außentemperaturen ab, bleibt allerdings in den angegebenen Bereichen. Betrieben werden die Heitzpads durch eine 7.4V Lithium Akku, welcher sich in der linken innen Tasche befindet und beim Tagen nicht zu merken ist. Der Akku kann einfach über ein mitgeliefertes Kabel an jeder Steckdose geladen werden, optional ist auch ein Ladegerät für den Zigaretten Anzünder im Auto erhältlich. Die beheizbare Weste ist in 5 verschiedenen Größen erhältlich und auch innerhalb dieser Größen ist die Weste über seitliche Reißverschlüsse sehr gut anpassbar. Die Heizweste ist in schwarz mit orangenen Reißverschlüssen oder in lila mit weißen Reißverschlüssen als Frauenversion erhältlich.
THG Muff
Der beheizbare Muff von THG ist zunächst nur ein schlichter schwarzer Schlauch, welcher mit einem Gurt um den Bauchgeschnallt werden kann. Doch das Innenleben hat es in sich und ist mit den 3 Heizstufen der Heizweste bestückt.
Aktiviert wird der beheizbare Muff sowohl über einen äußeren als auch über einen Knopf im inneren. In einer Tasche auf der Rückseite ist der Akku verstaut welche der der Weste identisch ist.
Beheizbare Sohlen von THG
Die beheizbaren Sohlen sind mit einem integrierten Akku ausgestattet und können sowohl über eine Fernbedienung als auch über die Sohlen selber aktiviert werden. Die Hitzepads befinden sich im vorderen Teil, also im Bereich der Zehen wo die Kälte als erstes anfängt unangenehm zu werden. Auch die Heizsohlen besitzen drei Wärmestufen: 55° C für 3-4 Stunden, 50°C für 4-5 Stunden und 45°C für 6-7 Stunden.
Die beheizbaren Sohlen von THG sind in einer Größe von 41- 45 und 35-40 erhältlich und können bei Bedarf auf die jeweilig passende Zwischengröße zugeschnitten werden. Eine Maskierung zeigt auf bis zu welchem Bereich maximal geschnitten werden darf, ohne die Hitzepads zu verletzen.
Auf der Jagd mit der beheizbaren Kleidung
Zurück ins Revier. Die Jagd beginnt und mit anschalten der Heizweste umgibt mich eine angenehme Wärme. Trotz des kalten Windes ist die mittlere Stufe der Weste völlig ausreichend. Die Füße sind nach zwei Stunden immer noch wohlig warm und das taube Gefühl in den Zehen bleibt wie vom Hersteller versprochen, aus. Dieser Umstand ist wirklich sehr angenehm, da die Kälte einfach nicht an den Körper kommt, auch nicht über die Füße. Die beheizbaren Sohlen sind zudem problemlos zu tragen und würde ich nicht wissen das und fühlen das sich Wärmesohlen in meinen Schuhen befinden könnten es auch die normalen Sohlen sein.
Die Fernbedienung funktioniert auch einwandfrei und ohne „Verbindungsproble“. Die höchste Heizstufe ist jedoch wirklich von Nöten, um die Füße warm zu halten. Vielleicht ist es aber auch einfach die starke wärme die mich dazu verleitet die Sohlen die ganze Jagd über auf der höchsten Stufe zu halten.
Der beheizbare Muff, welchen ich zum Anfang zwar gut fand, jedoch nicht recht ernst genommen habe, da ich selbst bei tiefstem Winter immer auch meist ohne Handschuhe zurecht gekommen bin, entpuppt sich als ein mehr als nützliches Hilfsmittel um die Hände warm zu halten. Auf einer Drückjagd zählt vor allem eins und das ist Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit im richtigen Moment.
Handschuhe scheiden hier kategorisch aus, auch solche die einen freien Schießfinger besitzen, denn genau der ist dann wenn man ihn braucht zu Eis erstarrt. Der beheizbare Muff hingegen hängt unscheinbar und in keinster Weise störend vor dem Bauch und die Hände sind wirklich mehr als gut beheizt in diesem gebettet wären die Waffe auf der Brüstung liegt. Nähert sich nun Wild sind die Hände blitzschnell an der Waffe und wohl temperiert einsatzbereit.
Nicht nur auf der Drückjagd habe ich den Muff sowie die beheizbare Weste samt Heizsohlen schätzen gelernt. Auch in langen Ansitznächten wurde ich nie enttäuscht. Ein weiterer Vorteil ist auch das die Heizweste einiges an Schichten einspart. Die Bewegungsfreiheit nimmt eindeutig zu und das Gewicht was man mit übermäßig viel Bekleidung irgendwann mit sich herum trägt nimmt eindeutig ab.
Jeder kennt zum Beispiel die ersten morgendlichen Ansitze im Mai. Ist es Tagsüber schon angenehm warm kann es in den Morgenstunden dennoch unangenehm kühl werden. Doch auch nicht jeden Morgen. Die Heizweste ist einfach drunter gezogen und sollte es dann zwischen 6 Uhr und 7 Uhr noch einmal kalt werden, da diese Zeit bekanntlich die ist an der die Sonne am längsten nicht geschienen hat, wird die beheizbare Weste einfach aktiviert und die Kälte ist verschwunden.
Fazit
Auch wenn sich die Jagd immer mehr technisiert gibt es meiner Meinung nach praktische und unnötige Sachen. Die Heizkleidung der Norweger THG gehören eindeutig zu den Sachen die einem das Leben nicht nur leichter machen sondern einen auch die Jagd mehr genießen lassen, da man nicht durch die Kälte abgelenkt wird. Die Beheizbare Kleidung ist durch die Bank nicht günstig dennoch lohnt die Investition gegen die Kälte.
Die Heizweste kostet derzeit 199 €, die Heizsohlen kosten 149 € und der Muff ist für 179 € zu haben. Abschließend ist noch zu sagen das über den gesamten Testzeitraum von immerhin einem Jahr keine Funktionsstörungen oder Ausfälle zu beanstanden waren. Zu beziehen sind die Produkte von THG derzeit nur über die Website von Team Heated Gear.