Inhalt
- Was ist eine Flinte?
- Welche Flinten Gibt es?
- Welche Flinte passt zu mir?
- Welche Flintenkaliber gibt es?
Was ist eine Flinte?
Eine Flinte ist eine Langwaffe mit glattem Lauf. Ein Glatter Lauf ist ein Gewehrlauf, der über keine Züge und Felder verfügt. Züge und Felder versetzen das Geschoss beim Durchqueren des Gewehrlaufs in Rotation.
Flinten werden auf der Jagd häufig für die Bejagung von Niederwild wie Hase, Fuchs, Ente, Gans oder anderes Flugwild eingesetzt. Aber auch mit Flintenlaufgeschossen kann auf schweres Wild wie Schwarzwild gejagt werden. Effektive Schussentfernungen liegen bei Flinten deutlich unter den Reichweiten von Büchsen. In der Regel wird mit einer Flinte mit Schrot auf Niederwild auf Entfernungen von maximal ca. 30 Metern gejagt.
Welche Flinten Gibt es?
Flinten unterscheiden sich generell in der Art und Weise, wie die Waffe nachgeladen wird und der Laufanzahl. Wie auch bei den Büchsen können durch unterschiedliche bauartbedingte Mechanismen und Ausführungen das Nachladen einer Flinte variieren.
Kipplaufflinte
Bei einer Kippflauflinte wird durch das Abknicken der Läufe die Waffe geöffnet. Kipplaufflinten verfügen meist über zwei Läufe. Wenn die Läufe einer Flinte nebeneinander angeordnet sind, spricht man von einer klassischen Querflinte. Daneben werden Läufe auch häufig übereinander angeordnet. In diesem Fall spricht man von einer Bockflinte bzw. Bockdoppelflinte, da ein Lauf auf dem anderen Lauf aufgebockt wird.
Selbstladeflinte
Selbstladeflinten laden sich nach der Schussabgabe von selbst. Halbautomatische Flinten gibt es in zwei Varianten, Rückstoßlader und indirekte Gasdrucklader. Das Gasdrucklader-System hat sich bei modernen Selbstladeflinten allerdings etabliert, da es deutlich besser unterschiedlichen Schrotladungen verträgt.
Ein Gasdrucklader greift während des Schussabgabe über eine kleine Laufbohrung Gase ab und lässt sie in der Regel über eine Kolbenstange auf den Verschluss wirken.
Selbstladeflinten verfügen in den meisten Fällen über ein Röhrenmagazin, das sich unterhalb des Laufes befindet. Das Nachladen erfolgt auf der Unterseite der Flinte durch einfaches Reinschieben der Patronen. Magazinkapazitäten belaufen sich je nach Kaliber und Länge des Magazins auf 5 bis 7 Schuss. Auf der Jagd sind allerdings der gesetzlichen Kapazitätsbegrenzung (2+1) Folge zu leisten, da es sich auch um eine halbautomatische Jagdwaffe handelt.
Vorderschaftrepetierflinte (Pumpgun)
Eine Vorderschaftrepetierflinte wird landläufig auch als Pumpgun bezeichnet. Über das an sich heran und wieder wegschieben des Vorderschaftes lassen sich diese Flinten repetieren. Wie auch Selbstladeflinten verfügen Vorderschaftrepetierflinten meist über ein einfaches Röhrenmagazin unterhalb des Laufes. Auf dem Röhrenmagazin wird der Vorderschaft beim Repetieren geführt.
Welche Flinte passt zu mir?
Auf der Jagd werden in Deutschland meist Kipplaufflinten mit zwei Läufen geführt. Je nach persönlichen Vorlieben und Geschmack können entweder eher als klassische Form die Querflinte oder als modernere Form die Bockdoppelfinte gewählt werden. Mit einer Kipplaufflinte ist man für jede jagdlicht Situation gut genug gerüstet und kann zu jeder Jagdart eingesetzt werden.
Wer sich für eine Selbstladeflinte entscheidet, ist damit sehr gut auf der Lockjagd aus dem Tarnschirm oder der Gänseliege gerüstet. Aufgrund des einfach Ladevorgangs können Selbstladeflinten sehr gut auf engem Raum ohne viel Bewegung nachgeladen werden. Vorderschaftrepetierflinten trifft man auf der Jagd gelegentlich z.B. bei Durchgehschützen an, die auf sehr kurze Distanzen Schüsse antragen. Für die bekannten Modelle wie die Mossberg 500 oder Remington 870 gibt es eine Vielzahl an Wechselläufen in verschiedenen Längen und sogar speziell gezogene Slug Läufe.
Der Kauf einer Flinte sollte nie überstürzt stattfinden. Bei der Wahl zählt je mehr Flinten zur Probe in den Anschlag genommen, geschwungen und geschossen wurden desto besser. Auch ein Vergleich von Flinten in unterschiedlichen Preisklassen kann sinnvoll sein. Nicht immer muss auch eine teure Flinte automatisch zum Schützen passen.
Welche Flintenkaliber gibt es?
Anders als bei Büchsenkalibern ist die Kaliberangabe von Flinten nicht in imperialen (Zoll, Inch, Feet, Grain) oder metrischen (Meter, Kilogramm, etc.) Maßeinheiten angegeben (Ausnahme bildet das Flintenkaliber .410). Ein Flintenkaliber wird stattdessen angegeben in gleich große Kugeln die sich aus einem englischen Pfund Blei (453,6 g) gießen lassen und wovon eine Kugel dem Laufdurchmesser entspricht.
Übersicht der Flintenkaliber:
- 4
- 8
- 10
- 12
- 16
- 20
- 24
- 28
- 32
- .410
Auf der Jagd lassen sich die aller meisten Flinten in den Kalibern zwischen 10 bis 20 antreffen. Am häufigsten wird dabei das Kaliber 12 genutzt. Aber auch kleinere Kaliber wie 16 oder auch 20 finden je nach persönlichen Vorlieben Anwendung. Flinten im Kaliber 10 trifft man am ehesten auf der Gänsejagd an.
Neben der ersten Zahl, die Auskunft über den Laufdurchmesser gibt, steht immer eine zweite Zahl. Die Zweite Zahl bezieht sich auf die Hülsenlänge in mm im abgeschossenen Zustand. Schrotpatronen werden entweder mit einem Bördelverschluss oder Sternverschluss verschlossen. Geschlossene Schrotpatronen öffnen sich nach dem Abfeuern. Um sich voll öffnen zu können wird zusätzlich Platz im Patronenlager benötigt. Deshalb wird immer die Hülsenlänge im abgefeuerten Zustand angegeben.