Zeiss Victory V4 3-12 x56

jannis_hellmuth
6 Min. Lesezeit

Hallo GearTester – Community,

nach über einem Jahr mit dem Zeiss V4 3-12x56 möchte ich hier nun mein Resümee von einem aus meiner Sicht aus, sehr interessantem Zielfernrohr ziehen.

Der Vergrößerungsbereich reicht von 3 bis 12 Fach – diese Spanne hat sich für mich als äußerst Allroundfähig gezeigt.

Auf dem Schießstand habe ich mit der 12-fachen Vergrößerung auch auf 300 Meter Ergebnisse erzielen können, welche Jagdlich vollkommen zufriedenstellend wären, hier ist sicherlich das können des Schützens oder die passende stabile Auflage das größere Problem im Jagdlichen Alltag.

Auf den vergangenen Drückjagden musste das V4 nur im wirklichen „Nahkampf“ dem Rotpunkt weichen. Das ist sicherlich Geschmackssache und keine Frage – ein auf diese Jagd Art ausgelegtes Drückjagdzielfernrohr bietet hier mehr Vorteile, allerdings wollte ich das Glas wie oben schon beschrieben in den unterschiedlichsten Situationen testen.

Das Sehfeld auf 100 Metern bei 3-Facher Vergrößerung liegt bei 12,7 Metern.

Neben dem Schießstand, Drückjagend und den Ansitzen bei gutem Licht begleitete mich das Zielfernrohr aber natürlich auch nachts bei der Jagd auf Sauen. Mit einem Objektivdurchmesser von 56mm ist dies auch definitiv das Einsatz gebiet wo das Zielfernrohr anzusiedeln ist – der Ansitz, auch bei schweren Lichtbedingungen.

Die Dämmerungszahl beläuft sich auf 9.1 – 25.9

Die Nachtansitze hat das Zielfernrohr gut gemeistert – natürlich ist die Jagd nachts auf Sauen das anspruchsvollste was man einem Zielfernrohr Jagdlich abverlangen kann.

Bei der Bewertung muss man natürlich auch immer den Preis des V4´s im Blick behalten dieser beläuft sich auf ca. 1000€ Entscheidend für mich ist letztendlich ist nur eines – ich konnte mit dem Zielfernrohr alle Sauen die ich mit dem Fernglas ansprechen konnte auch erlegen.

70% Mondhelligkeit - ca. 80kg schwerer Keiler auf  85 Metern.

Somit blieb mir aufgrund des Zielfernrohres keine Chance verwehrt und es erschließt sich für mich jetzt nicht, weshalb ich ein Zielfernrohr kaufen sollte welche das doppelte Kosten soll.

Wer von euch mit Wärmebildtechnik Jagd und auch auf weiteren Distanzen nachts ansprechen kann wie mit dem Fernglas – dem würde auch ein hochwertigeres Zielfernrohr nicht schaden – dass trifft aber aktuell auf mich nicht zu.

Wie immer ist es eine frage des Anspruches und des Budgets. Meine Ansprüche als „Jäger mit dem Fernglas“ erfüllt das V4 allerdings mit voller Zufriedenheit.

Es gibt aber auch einen anderen Punkt welches das V4 in Zukunft durchaus interessant machen könnte. Durch neue Gesetzesänderungen und dem erlauben von Wärmebild und Nachtsichtvorsatzgeräten rücken Dinge wie Lichttransmission in den Hintergrund. Somit hätte man mit dem V4 ein mittelpreisiges, zuverlässiges Allrounder Glas welches ausgerüstet mit einem Vorsatzgerät aber auch bei tiefster Dunkelheit funktionieren könnte.

Die Verarbeitung des Zielfernrohrs ist gut und lässt keine Wünsche offen. Die Verstellung der Vergrößerung und des Dioptrien Ausgleiches ist griffig und lässt sich leicht bedienen.

Das Zielfernrohr verfügt über das Absehen 60 in der 2. Bildebene und ist jagdlich super einsetzbar. Der Leuchtpunkt überstrahlt auf den oberen Stufen aber leider deutlich, ich persönlich nutze Ihn ab Stufe 4 – 6 für den Tag und die Stufen 3 – 1 für die Nacht. Gerade die letzten 3 Stufen für die Nacht sind aber sehr sauber und überstrahlen auch nachts nicht.

Über eine Abschaltautomatik verfügt das V4 nicht.







Die Verstellung des Zielfernrohres erfolgt in ¼ MOA Abständen – also 0,7 mm pro Klick. Das finde ich recht erfreulich, dies erleichtert auch das genauere einschießen auf größeren Entfernungen.

Bei 1 cm pro Klick auf 300 Meter = 3 cm pro Klick

Bei ¼ MOA pro Klick auf 300 Meter = 2,1 cm pro Klick

Auf den „Verstelltürmen“ ist eine Skala angebracht welche es dem Jäger ermöglicht sich verschiedene Haltepunkte zu markieren, beispielsweiße für verschiedene Treffpunktlagen bei unterschiedlicher Munition oder dem gebrauch der Waffe mit oder ohne Schalldämpfer falls dies bei der Waffe eine Treffpunktverlagerung zufolge hat.

Hierbei ist allerdings deutlich zu erwähnen, dass es sich um keine ASV handelt.

Abschließend möchte ich eigentlich nur nochmal betonen das es sich hier um ein Zielfernrohr im Mittleren Preissegment handelt und ich deswegen keinerlei Vergleiche zu Zielfernrohren wie dem Zeiss HT, V8 oder dem Swarovski Z6i / Z8i ziehen möchte.

Ich bin voll mit dem Zielfernrohr zufrieden und wünsche euch nun viel Waidmannsheil und fette Beute.


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Veröffentlicht am 9. Mai 2020
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