Wärmebildkamera PULSAR HELION - Anblick garantiert

Dreispross Kanal
13 Min. Lesezeit

Waidmannsheil Geartestleser,

Ihr kennt vielleicht schon meinen Geartest über die Wärmebildkamera Pulsar Quantum (Geartest Pulsar Quantum-Serie)?!

Mit einer Wärmebildkamera ist Anblick immer garantiert. Sie ermöglicht in kürzester Zeit Wärmequelle (Wild) zu jeder Tages- und Nachtzeit festzustellen. Abglasen ohne Fehler und in kürzester Zeit.

Dabei gibt es noch weitere Anwendungsgebiete, wie Totsuche, Hasenzählungen, Objektschutz und als bedingtes Hilfsmittel für die Kitzsuche bei der Wiesenmahd sind sie auch geeignet.


Die neue Helion-Reihe

Der weißrussische Thermalgerätehersteller Pulsar hat gleich acht neue Wärmebildgeräte auf der letzten IWA in Nürnberg vorgestellt. Pulsar ist in dieser Sparte Weltmarktführer.

So kommen allein 6 neue Modelle der PULSAR HELION Reihe mit einem Gehäuse mit höherem Gewicht (450 Gramm). Die Topmodelle sind dabei die HELION XP-Modelle. Die Modelle haben unterschiedliche Objektive 28 / 38 / 50 und arbeiten alle mit 50 Hz. Sie haben ein neues Display mit einer höheren Auflösung 640x480. Diesen Unterschied merkt man auch.

Neu ist auch eine Wifi-Funktion (Drahtlosverbindung) und einen integrierten Foto- und Videorecorder mit einem 8 GB großen Speicher. geben ein feines Bild. Neu sind auch die WiFi-Fähigkeit und eine integrierte 8 GB-Speicherkarte für Filme und Bilder. Mit der App STREAM VISION kann das Bild "live" auf ein Smartphone oder Tablett übertragen werden. Das hat Vorteile, da so z.B. eine weitere Person mitbeobachten kann und die Geräteeinstellungen sind leichter zu bedienen. Auch können die Bilder und mit einem kleinen Trick auch die Video auf dem verbundenen Handy gespeichert werden. Für mich als Jagdblogger eine tolle Sache. Ob der Nichtblogger eine Recorderfunktion benötigt?!?!


Das IPS-Akku ist auch anders. Seitlich eingeschoben und mit einem Klemmhebel gesichert, sitzt das Akku bombenfest. Es wirkt in der Verarbeitung hochwertig und blieb weiter kompakt und kann durch ein Reserveakku getauscht werden. Die Laufzeit ist jedoch deutlich höher als beim Vorgänger. So habe ich bei einer nächtlichen Pirsch das Akku noch nie verbraucht.


Die Detektionsreichweiten bleiben überragend. Wichtiger ist jedoch, dass sich das Sehfeld der neuen Objektive vergrößert.

Hier hatte ich bereits beim Vorgänger Quantum das Gefühl, dass die 50iger Toplinse auch die besten, detailreichsten Wärmebilder liefert. Gerade für Feldjäger mit großen Schlägen sind 500 Meter mehr Reichweite/ auch Erkennungsreichweite entscheidend. Hier sollte je nach Jagdmöglichkeit aus meiner Sicht nicht sparen. Übrigens sind die Objektive austauschbar.


Praxistest

Ich bin immer wieder fasziniert von den Dingen, die mir die Wärmebildkamera zeigt. Mäuse, Hasen, Eulen, Fledermäuse. Tiere, deren Wahrnehmung schon bei Tageslicht eine Herausforderung ist. Für mich dient und diente die Wärmebildkamera bei der Pirsch- oder Ansitzjagd für das schnelle Erfassen von Schwarzwild. Durch die Bewegung und den Größenunterschied stellte ich die Wildart fest. Eine integrierte Entfernungsmesshilfe half dabei.

Ein starkes Stück Schwarzwild in mehr als 400 Metern Entfernung. Es stand seit der Dämmerung an der Raps-/ Weizenkante und ich konnte es vorher mit dem Fernglas nicht wahrnehmen.


Dann hiess es in der Regel den Abstand zu verkürzen, also anpirschen. Erst auf eine kurzer Entfernung unter 60 Metern ist kann man von einem Ansprechen reden. Klötze, Pinsel, Striche an der Bauchlinie sind dann sichtbar. Übrigens im folgenden Bild nässte das Stück mittig an der Bauchlinie und konnte so auf 65 Meter eindeutig als Keilerchen angesprochen werden.


Das Stück Schwarzwild nässt und der Urinstrahl ist mittig an der Bauchlinie zu sehen.

Nur dichte Vegetation schirmt den Blick ab. So können Kitze im hohen Gras nicht gefunden werden. Jedoch die Ricken, die sich in der Wiese aufhalten und so die ungefähre Position des Nachwuchses verraten.

An den Anschüssen konnte ich übrigens auch keinen Schweiß detektieren. Das liegt aus meiner Sicht an der geringen Naheinstellung. Das Bild wurde trotz mehrere Versuche (auch mit Vergleichsflüssigkeit) auf dichte Entfernung nicht scharf genug.

Das weit entfernte Stück Schwarzwild bis auf 60 Meter angepirscht. Ansprechen immer noch nicht möglich durch den Weizen, der die Bauchlinie verdeckt.

Zu den Video- und Bildaufnahmen muss man sagen, dass es keine HD-Aufnahmen sind. Das tatsächliche Display-Bild ist jedoch klarer und feingliedriger. Darüberhinaus bietet das Helion verschiedene Einstellmöglichkeiten Helligkeit, Kontrast, Farbmodi.





HotBlack und HotWhite waren dabei meine Lieblingsfarbeinstellungen. Zwischen den beiden Modies kann man mit einer Taste wählen. Weiterhin kann man über die Tasten die Vergrößerung und die Menüauswahl wählen. Die Bedienung ist nicht immer intuitiv, aber schnell erlernbar. Das Gerät schaltet sich schnell in und aus dem Ruhemodus ein.

Allerdings hatte ich auch Geräteabstürze. Immer bei Videoaufnahmen. Das Bild friert ein und es bleibt dann nur der Neustart, indem ich das Akku entferne und wieder einsetze. Hier bringt hoffentlich ein Softwareupdate Abhilfe.

Die HELION XQ sind identisch, haben jedoch lediglich die "alte" Auflösung der Vorserie Quantum In schwächerer Auflösung von 384x288.

Die neue Ausführung LITE XQ 23V + XQ 30 V wird mit den "alten" Gehäusen und den alten Akkus ausgeliefert.

Empfehlenswert bleibt sicher das Vorgängermodell Quantum in der Topausstattung XQ 50 S. Zu diesem Modell kann ich auch raten, wer eben keine bessere Auflösung, WiFi-Funktion und ein kraftvolleres Akku möchte.

Der Markt für Wärmebildkameras wächst und es werden auch Geräte angeboten, die sich schnell zu Frustkäufen entwickeln. Überteuerte Spielzeuge im Taschenlampen-Format.

Die Helion-Serie gehört nicht dazu. Ein hochwertiges Gerät, das viel Freude und Nutzen für den technikaffinen Schwarzwildjäger bringt.

Gerade Mitjäger konnte ich beeindrucken, weil die Wärmebildgeräte bei drei Totsuchen unverzüglich Suchenheil brachte. Selbst im dichten Gebüsch zeichnete sich die Wärmebildsignatur des Wildkörpers ab. Ja, ich bin begeistet. Mit diesen Optiken ist Anblick garantiert und eine Schwarzwildbejagung effektiv möglich.


Technische Daten

Hier einmal die wichtigsten Rohdaten der neuen Wärmebildgeräte von PULSAR. Die fettgedruckten Modelle habe ich in der Praxis getestet.


Modell Vergrößerung Sehfeld in m Reichweite in m Preis u.a. bei Jagdfux.de in €
Helion XP 28 1.4-11,2x 39 x 29 1000 3380
Helion XP 38 1.9-15,2x 28,6 × 21,5 1350 3700
Helion XP 50 2,5-20x 21,8 × 16,3 1800 4050
Helion XQ 19 1.6-6.4x 34,3×25,8 600 2160
Helion XQ 38 3.1-12.4x 17,2×12,9 1000 2375
Helion XQ 50 4.1-16.4x/ 13×9,8 1200 2760





Quantum Lite XQ 23 V 1,8-7,2 16,5 / 29 800 1350
Quantum Lite XQ 30 V 2,5-10 12,4/ 21,8 900 1450





Vorgängermodelle u.a.
Quantum XQ 38 S
3.1-12.4x k.A. 1350 2850
Quantum XQ 50 S 4.1-16.4x k.A. 1800 3190



Verfügbarkeit & Preis

Ich kann weiter den Fachhändler Fabian Prüller

www.jagdfux.de

empfehlen. Auf seiner Seite findet Ihr auch Details zu der Nachtsicht- und Wärmebildwelt. Von ihm habe ich mehrere Wärmebild- und Nachtsichtgeräte erworben. Die Beratung und der Service waren immer ohne Beanstandung.

Natürlich bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis und das Dilemma von PULSAR scheinen Lieferschwierigkeiten zu sein.

Gerüchteweise würde es an einem "Lieferembargo" liegen, wonach nur ein bestimmter Warenwert monatlich Weißrussland in Richtung Europa verlassen darf und dazu kommt die hohe Nachfrage nach den Geräten des Weltmarktführers. Vielleicht sollte sie die Geräte in Deutschland fertigen lassen ;-). Jedenfalls gibt es lange Lieferzeiten. Darauf sollte und muss man sich bei jedem Händler einstellen.

Und natürlich sind mehr als 3000 Euro viel Geld für ein jagdlichen Ausrüstungsgegenstand. Im Nutzen ermöglicht die Wärmebildkamera aber erst, dass die hochwertige Büchse zum Schuß kommen kann oder das hochwertige Wildbret durch eine erfolglose Totsuche nicht verhitzt. Ich bin mir sicher, dass sich die hohen Anschaffungskosten schnell amortisieren.

Tipp: Lite- oder Vorgängerserie gibt es für weniger Bares, aber auch weniger Leistung. Gerade Gebrauchtgeräte der Quantum-Serie werden gerade verstärkt im Netz angeboten. Hier empfehle ich das Quantum XQ 50 S

In diesem Sinne

Gruß und Waidmannsheil

Euer Dreispross


Find' ich gut!

Kommentare

Ober Jäger
Profi
vor mehr als 7 Jahren

Wenn man das einmal hatte, versaut das nicht total? Hat man danach noch an einem normalen 8x56 Fernglas Freude? Ernst gemeinte Frage, geschätzter @Dreispross

vor mehr als 7 Jahren

Gute Darstellung des Produktes! Ich nehme auch an, das ist die Zukunft... Wenn bezahlbar!

Waidmann
Profi
vor mehr als 7 Jahren

Super Bericht!
Hier findet man echt alles! Schon der Bericht von der XQ Lite einen Tag war sehr interessant. Auch dieser ist super.
Da muss ich wohl mal meinen Bericht über die Helion XQ38 hinterherschieben.

Special Hunter
Spezialist
vor mehr als 7 Jahren

Vielen Dank für den ausführlichen Test!

Wenn bezahlbar mit Sicherheit eine sinnvolle und lohnenswerte Investition!

Bis dahin baume ich lieber früher ab oder warte auf die Vollmondnächte!

vor mehr als 7 Jahren

@Dreispross
Toller Bericht und klasse Fotos!

Christoph Meyer
Neuling
vor mehr als 7 Jahren

Wie ist der Trick mit den Videos speichern? Mfg

Hellbert
Spezialist
vor mehr als 7 Jahren

@Christoph523

http://www.pulsar-nv.com/upload/iblock/732/pulsar_helion_manual.pdf

Dreispross Kanal
Experte
vor mehr als 7 Jahren

@Christoph523 speichern vom Pulsar auf den PC ist kein Problem. Per Bluetooth auf ein Smartphone: über die App sind Bilder direkt speicherbar. Videos müssen in die Cloud geladen werden. Ansehen geht, aber direktes Speichern nicht. Entweder auf den PC downloaden, dann per EMail an das Smartphone oder vom Smartphone in die Cloud speichern. Hoffe, dass dies bei einem Softwareupdate besser möglich ist. Gruß

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