(TM) Lederbekleidung gehört zur Jagd dazu wie das Amen in der Kirche. Auch wenn bestimmte jagdliche Einsatzgebiete, wie beispielsweise die Nachsuche, heutzutage nur noch mit spezieller Schutzbekleidung ausgeübt werden sollten, bleibt die Lederhose ein Allrounder für viele jagdliche Aktivitäten im Revier und bei jagdgesellschaftlichen Events.
In einer erfolgreichen australischen Fernsehshow (No Activity) unterhalten sich ein australischer und ein amerikanischer Polizeibeamter während einer Observation über erfolgreiche Exporte der australischen Nation abgesehen von „Crocodile Dundee“. Nach mehreren erfolgreichen Versuchen des australischen Beamten andere Beispiele zu finden, einigen sich beide Protagonisten darauf, dass „Crocodile Dundee“ Teil 2 ebenfalls ein erfolgreiches Produkt Australiens darstellt.
Szenenwechsel: Dass diese Behauptung einen humoristischen Hintergrund hat, ist unbestreitbar, nichtsdestotrotz unterscheidet sich die Welt „Down Under“ erheblich von all dem was uns im heimischen Mitteleuropa vertraut ist. Die australische Wildnis stellt hohe Ansprüche an Mensch und Material und nicht erst seit dem oben angesprochenen Exportschlager wissen wir, dass Lederbekleidung ein wesentliches Merkmal der australischen Jagd darstellt.
Aber sind diese Kleider auch für deutsche Reviere geeignet? Dieser Frage sind wir nachgegangen, nachdem uns Wallaby, ein Spezialist für australische Bekleidung in Deutschland, gebeten hat, die Wallaby Lederhose „Explorer“ auf Herz und Nieren zu testen.
Schnitt
Der Schnitt der Hose ist einfach, gerade und sollte jedermann passen. In meinem Fall war die Hose lediglich etwas zu lang. Ich habe sie bei einem Sattler einkürzen lassen und gleich die Gelegenheit genutzt, die Beinenden umnähen zu lassen. Das macht sie länger haltbar. Bei anderen Lederhosen, die ich vor langer Zeit besaß, leierten die Enden immer über den Stiefeln aus und zu guter Letzt öffnete sich die Naht. Dem wollte ich bei der Explorer gleich vorbeugen.
Ausstattung
Die Hose ist jagdlich schick aber dennoch keine Trachtenlederhose. Auf Schnickschnack wurde komplett verzichtet, Funktionalität steht ganz klar im Vordergrund. Die Gürtelschlaufen sind ordentlich groß. Für Hosenträgerliebhaber gibt es vorgefertigte Knöpfe und die in der Beintasche integrierte Messertasche ist wie gewohnt bei Jagdlederhosen ausreichend für einen Jagdnicker. Die Hosentaschen an sich könnten für meinen Geschmack etwas größer am Eingriff sein. Hier hat man etwas „Fummelei“, um verstaute Dinge heraus zu holen. Dafür verliert man allerdings auch nichts. Das Innenfutter ist nicht sehr dämmend, hält aber die Feuchtigkeit vom Leder weg, die der Körper produziert.
Merkmale
Die „Explorer“ ist eine richtige Arbeitshose! Sie ist reißfest und schützt dadurch die Beine und Weichteile. Ganz nebenbei ist sie natürlich geräuschlos. In Brombeeren und Dickicht hält die Hose was man von ihr erwartet. Bei Robinie und Schwarzdorn trägt sie aber auch Schrammen davon.
Material
Das verarbeitete Leder ist schwer und stabil. Es beult natürlich beim Tragen aus und nimmt so in bestimmtem Maße die Form ihres Trägers an. Aber das lässt sich meines Wissens bei Lederhosen nicht vermeiden.
Erfahrungen
Ich konnte die Hose in den letzten Wochen oft zur Waldarbeit im Revier und zum Jagen tragen. Zum Ansitzen bei den derzeitig zweistelligen Minustemperaturen ist sie aber selbst für Hartgesottene nicht warm genug. Im Herbst, Frühling und mit langer Unterwäsche im milden Winter sollte die Hose auch diese Funktion meistern können. Da die Hose keine Sauenschutzhose ist, haben wir diese auch nicht beim Durchgehen, bei Bewegungsjagden bzw. beim Nachsuchen getestet.
Lederhosen an sich muss man einfach mögen, um sie auch mit Freude tragen und deren Vorteile auch als solche sehen zu können. Im Biergarten ist das sicherlich nicht sonderlich relevant. Aber beim Jagen und der Arbeit gibt es bezüglich dem Tragen von Lederhosen aus meiner Sicht kein Zwischending. Entweder man mag das Gefühl von Leder auf der Haut oder nicht.
Bei der Arbeit und im Revieralltag ist sie ein guter und vor allem leiser Begleiter. Alles in allem ist die „Explorer“ pflegeleicht und das Leder wird nach dem Trocknen schnell wieder geschmeidig. Wer also Freude am Leder hat, der macht mit der Wallaby auf gar keinen Fall etwas falsch, die Explorer befindet sich zudem für die gebotene Qualität in einem akzeptablen Preissegment. Viel Spaß beim Testen wünscht das Team Deutscher Jagdblog!