Rucksäcke gibt es unzählige auf dem Markt. Unterschiedliche Preise, Farben, Ausführungen und Funktionen erleichtern die Kaufentscheidung dabei nicht wirklich. Wer gerade auf der Suche nach einem passenden Begleiter für den Dienstalltag bei Militär oder Polizei, auf Ta-geswanderungen, beim Bushcraften oder der Jagd ist, sollte jetzt weiter lesen.
Im Folgenden möchte ich meine Kaufentscheidung für den Tasmanian Tiger Mission Pack begründen, den Rucksack und meine bisherige Erfahrung mit ihm vorstellen und erläutern, für was ich den Rucksack im Moment nutze.
Der Auserwählte
Da mein Dienstherr - besser gesagt Dienstherrin - mir damals keinen vernünftigen Tagesrucksack zur Verfügung gestellt hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Model, dass in der Lage war, den infanteristischen Alltag zu bewältigen. Dabei ging es mir vor allem um Robustheit und Funktionalität. Da Tasmanian Tiger eine breite Auswahl an Rucksäcken bot, ich die Qualität kannte und von ihr überzeugt war, schaute ich hier als erstes.
Der Mission Pack gefiel mir nicht nur optisch direkt sehr gut, er erfüllte auch meine Kriterien. Das 700er Cordura macht ihn widerstandsfähig und bietet zugleich Schutz gegen Spritzwasser. Mit 37 Liter Volumen ist in ihm genug Platz, um allerlei Ausrüstung und Material zu verstauen, das man auf einem ein- oder zweitätigen Einsatz benötigen würde. Viele kleine Funktionen des Rucksacks erleichtern zudem das Leben im Felde. Mit einem damaligen Preis von 150 - 180 € (genau erinnere ich mich nicht) war der Tasmanian Tiger Mission Pack zudem erschwinglich. So viel sei vorweggenommen: die Kaufentscheidung habe ich bis heute nicht bereut.
Was bekommt man?
Außen, auf der Rückseite, befindet sich - natürlich - das Herzstück eines jeden Rucksacks: das Tragegestell. Dieses ist, für einen Tagesrucksack, bei diesem Modell nicht zu übertreffen. Die Schultergurte sind ergonomisch geformt und lassen sich auf verschiedene Arten einstellen. Eine Brustschließe sichert sie gegen Verrutschen. Die Schultergurte sind gepolstert und auf der Körperseite mit Mesh-Gewebe versehen, was den Abtransport von Schweiß fördert. Das Gleiche Gewebe finden wir auch auf dem Rückenteil des Mission Pack. Auch dieses ist ergonomisch geformt. Im Inneren befindet sich, in einem Einschubfach, eine aluminiumverstärkte Platte, die dem Rucksack eine erhebliche Stabilität verleiht. Die abnehmbaren Hüftflossen sind ebenfalls mit Mesh ausgestattet und gefüttert. Auch sie lassen sich individuell einstellen und verfügen sogar über kleine Taschen. Falls sie nicht genutzt werden, können diese dank einer Klettverbindung vom Rucksack abgenommen werden und stören somit nicht weiter.
An den Seiten und auf der Front des Tasmanian Tiger Mission Pack ist Molle vernäht, welches das Anbringen von zusätzlichen Taschen oder Ausrüstungsgegenständen ermöglicht. Zwei Griffe links und rechts sowie einer auf der Oberseite erleichtern das Hantieren mit dem Rucksack. Durch zwei Klettflächen auf der Front ist das Anbringen von Patches oder Namensbändern möglich. Zwei Kompressions-riemen auf jeder Seite können entweder zum Komprimieren des Rucksacks und seines Inhalts oder zum Anbringen einer Jacke, Plane o.ä. genutzt werden. Das überstehende Gurtband kann anschließend mit dem vernähten Klett verstaut werden. Es sind mehrere D-Ringe verbaut, die ebenfalls hilfreich zum Anbringen oder Sichern von Ausrüstung sind.
Das hintere Hauptfach bietet genug Platz für große Gegenstände, sogar für einen leichten Sommerschlafsack. Über dieses hat man Zugriff auf die Rückenplatte und kann sie entnehmen, wenn man dies möchte. Eine flache Gummizugtasche auf der Rückseite des Innenfachs bietet Stauraum für Dinge, wie eine Faltisomatte oder Trinkblase. Passend zu letzterer ist zwischen den Schultergurten ein Durchlass für den Schlauch vorhanden, der mit einem innenliegenden Klett fixiert werden kann. Der Durchlass ist mit einer Gummilippe geschützt, so dass Spritzwasser auch an diesen kritischen Punkten keine Chance hat. Auf der gegenüberliegenden Seite ist eine weitere flache Tasche zu finden, die mit einem Reisverschluss verschlossen wird. (Was hier verstaut werden kann oder soll, ist mir noch nicht ganz klar. Heute bewahre ich in ihr zwei Fleischerhaken auf.) Unten links im Hauptfach befindet sich ein Gummizug, in dem z.B. eine Wasserflache fixiert werden kann.
Im vorderen Hauptfach des Tasmanian Tiger Mission Packs befinden sich mehrere kleine Unterteilungen und Organisationsmöglichkeiten. Es ist insgesamt flacher gehalten als das hintere. Auf der Mittelwand sind zwei Taschen vernäht, die, in Kombination mit weiteren Durchlässen, z.B. für Funkgeräte genutzt werden können. Außerdem findet man oben einen Karabiner zur Befestigung von Schlüsseln o.ä. Auf der Vorderseite befindet sich im unteren Bereich eine Tasche mit Gummizugabschluss, sowie darüber eine Mesh-Tasche mit Reisverschluss.
Die Front des Rucksacks bietet zwei flachere und kleinere Fächer. Das größere von beiden ist durch zwei seitliche Reisverschlüsse zu erreichen, das kleinere durch einen vorne aufgesetzten Reisverschluss. Hier können gut Karten, der Truppenausweis oder WBK und Jagdschein verstaut werden.
Am Boden des Rucksacks befindet sich ein Fach, das einen Nässeschutz enthält. Dieses ist durch einen Gummizug an den Mission Pack gesichert, kann jedoch auch entfernt werden.
Praxiserfahrungen
Ob Dienstalltag oder zivile Nutzung, ob Feld, Wald oder Küste - der Rucksack von Tasmanian Tiger hat sich bisher jedes Mal exzellent geschlagen. Ich kann, bis auf das poröse Kunstleder am Griff, dass die Funktionalität keinesfalls einschränkt, keine Verschleißerscheinungen ausmachen. Es sind keine Löcher vorhanden, die Reisverschlüsse laufen einwandfrei, die Nähte halten. Und all das nach bald 6,5 Jahren Nutzung.
Der Rucksack lässt sich, auch bei höherem Gewicht, perfekt tragen. Ob eine gemütliche Wanderung von zwei Tagen im Harz, oder eine raue Bundeswehrübung - Rückenschmerzen hatte ich durch ihn nie. Die verschiedenen Fächer und Organisationsmöglichkeiten bieten eine vielseitige Nutzung. Bei guter Organisation findet man auch in der Dunkelheit seine Ausrüstung im Mission Pack von Tasmanian Tiger auf Anhieb.
Aufgrund des robusten Materials braucht man keine Angst zu haben, ihn beim Bushcraften oder am „Platz der Gruppe“ neben dem Lagerfeuer stehen zu lassen. Auch der Inhalt ist dank Nässeschutz gut geschützt. Ich konnte mich nach einem Regenguss immer auf trockene und wärmende Wechselklamotten freuen. Durch die verschiedenen Anpassungsmöglichkeiten, konnte ich mir den Rucksack für den jeweiligen Gebrauchszweck herrichten. Weitere Taschen wurden problemlos am Molle befestigt. Antenne und Wasserschlauch fanden, wenn genutzt, ihren Weg nach draußen durch die vorgesehenen Öffnungen.
Immer noch dabei
Heute ist der Flecktarn im Schrank verschwunden - der Tasmanian Tiger Mission Pack tut jedoch immer noch seinen Dienst. Ich nutze ihn weiterhin als Jagdrucksack. Ich war noch nie der Jäger, der lediglich mit Büchse und Fernglas auf den Ansitz geht. In ihm habe ich viel Platz, um meine Jagdausrüstung zu verstauen. Wenn es einmal ein längerer Marsch zum Ansitz ist, habe ich einen bequem sitzenden Rucksack auf dem Rücken und muss mich nicht mit einem klassischen - aber doch ziemlich unbequemen - Jägerrucksack rumschlagen. Was alles in meinem treuen Begleiter zu finden ist, ist einen eigenen Bericht wert.
Mittlerweile ist der TT Mission Pack als Version Mk2 von erhältlich. Die erste Version, welche ich besitze, ist fast nur noch gebraucht zu finden. Außer dem Lasercut-Molle auf der Außenseite, dem vernähten Molle im vorderen Hauptfach und den Klettflächen im hinteren, ist der Aufbau des Rucksacks identisch. Die Neuerungen machen den Rucksack, soweit ich es überblicken kann, jedoch nur besser, weshalb mein Bericht auch eine klare Kaufempfehlung für die neuere Version von Tasmanian Tiger sein kann.