Letztes Jahr habe ich mir eine Blaser R8 Professional Success im Kaliber 30-06 gekauft. Da das Budget damals nicht gleich auch noch für eines neues Zielfernrohr reichte, lies ich mir dann erstmal mein bereits vorhandenes Meopta R1r 3-12x56RD auf der Waffe montieren. Nachdem ich nun aber wieder etwas gespart hatte, stand jetzt im Sommer der Kauf eines neuen Zielfernrohrs für die Waffe ins Haus.
Da die Blaser meine einzige Ansitzwaffe ist und ich diese auch noch die nächsten Jahre führen möchte, sollte es ein Premium-Zielfernrohr werden. In die engere Auswahl kamen von Zeiss das V8 1,8-14x50 ASV bzw. das V8 2,8-20x56 ASV und von Swarovski das Z6i 2,5-15x56 SR BT. Durch die Preissenkung bei Swarovski für das Z6i nach dem Erscheinen der Z8i Linie lagen alle drei Zielfernrohre ungefähr im gleichen Preisrahmen von ca. 2400 Euro. Nachdem ich mir dann alle Gläser mal angeschaut und mit Jägern gesprochen hatte, welche die unterschiedlichen Gläser im Gebrauch haben, viel meine Bauchentscheidung auf das Swarovski.
Erster Eindruck
Was mir nach der Montage sofort an dem Swarovski gefallen hat, war das super feine Absehen, der kleine Leuchtpunkt und die leichte intuitive Bedienung des Glases. Auch der Wahlschalter zwischen Tag und Nacht Leuchtpunkt, macht in der Praxis Sinn, obwohl ich das im ersten Moment auch nicht glauben konnte. Aber gerade beim Morgen- oder Abendansitz lege ich einfach den Schalter um, wenn sich die Lichtverhältnisse geändert haben.
Praxiserfahrungen
Auf dem Ansitz bei Tag besticht das Swarovski Z6i, wenn man hindurchschaut, durch ein tolles Bild. Die Farben sind super und auch die Randschärfe ist beeindruckend. Beim Mondansitz an der Kirrung ist das Bild auch gut und hell, jetzt aber auch nicht so viel heller als bei meinem alten Meopta, so dass sich nur hierfür die Neuanschaffung nicht gelohnt hätte. Wobei ich mit meinem Meopta in diesem Bezug auch immer zufrieden war.
Um den Ballistikturm des Swarovski Z6i zu testen, waren wir dann auch mal im MSZU auf der 300 Meter Bahn. Wir stellten dabei fest, dass die Verstell Werte des Swarovski Berechnungsprogramm ganz grob passten, aber wegen der individuellen Lauflänge noch angepasst werden mussten. So hatten wir z.B. auf 300 Meter mit den berechneten 12 Klicks Verstellung für die Barnes TTSX 150 grs. noch einen Tiefschuss von ca. 6 cm, nachdem wir dann nochmals 2 Klicks verstellten, Schoß die Waffe Fleck auf 300 Meter. Wobei hier natürlich auch die Blaser, mit ihrem tollen Abzug und dem super Lochschaft ihren Teil zu dieser Präzision beiträgt.
Trotzdem der Tipp an alle, welche einen Ballistikturm benutzen, nehmt euch mal die Zeit und geht auf eine 300 Meter Bahn um die Einstellungen auf die verschiedenen Entfernungen zu verifizieren. Die 15 – fach Vergrößerung des Z6i reicht dabei in Verbindung mit dem feinen Absehen ohne Probleme für den Schuß auf 300 Meter und weiter schieße ich jagdlich eh nicht. Dadurch war ich dann auch wieder in meiner Entscheidung bestätigt, nicht das V8 mit 20 – fach oder das neue Z8i mit 18 – fach Vergrößerung gekauft zu haben. Ein Jagdkollege hatte auch noch sein Meopta und ein älteres Zeiss auf der 300 Meter Bahn dabei und im Vergleich zum Swarovski konnte man da doch sehr schnell sehen, welchen Vorteil das feine Absehen, der Ballisitikturm und der Parallaxeausgleich bringen. Er hatte lange nicht so viel Spaß wie ich, vor allem da seine Absehen auf über 200 Meter zu viel der Scheibe abdeckten und ein sauberes Zielen somit sehr schwer machten.
Fazit
Alles im allen bin ich sehr zufrieden mit meinem Kauf, dass Swarovski ist wirklich top was ich bei dem Preis aber auch erwartet hatte. Zudem sieht die Blaser mit dem Swarovski Z6i wirklich richtig gut aus und ich muss jedes Mal lächeln und freue mich, wenn ich die Waffe für den Ansitz aus dem Schrank nehme.