Inhalt
Hallo Geartester!
Der Mannlicher Schönauer kam bereits 1903 auf den Markt und entwickelte sich zu einer sehr beliebten Jagdwaffe, die einen großartigen Ruf genoss. Ihr wurde - und wird oft auch heute noch - nachgesagt, dass sie den weichsten Schlossgang aller Repetierer habe. Von Beginn der 50er an fertigte Steyr den Schönauer mit kleinen Veränderungen als Modell GK, NO, MC oder MCA bis es vom Nachfolgemodell M72 abgelöst wurde.
Bei meiner Steyr Mannlicher Schönauer Büchse handelt es sich um das Modell MCA, gebaut 1966. Ich habe die Büchse als "erste Eigene" bekommen, nachdem ich endlich den Jugendjagdschein gegen den richtigen tauschen konnte. Mittlerweile habe ich die Waffe über ein Jahr lang geführt und erlaube mir nun ein Urteil darüber.
Technische Details
Der Steyr Mannlicher Schönauer verfügt über zwei Sicherungen. Eine Flügelsicherung, die Schlagbolzen und Kammer blockiert und eine Schiebesicherung auf dem Kolbenhals, die lediglich auf den Abzug wirkt. Beide Sicherungen lassen sich absolut lautlos bedienen.
Das typische Trommelmagazin ist fest integriert und fasst 5 Patronen, die sich geschmeidig und für die Geschossspitzen schonend in die Kammer repetieren lassen. Zudem befindet sich direkt am Magazin ein Taster. Bei Betätigung werden die Patronen "ausgeworfen" ohne dass man sie in die Kammer repetieren muss. Für die Steyr Mannlicher Schönauer charakteristisch ist der "Buttermesser-Kammergriff", der vor der hinteren Hülsenbrücke positioniert ist, sodass diese Brücke unterbrochen ist. Das hat Konsequenzen für die Zielfernrohrmontage. Wegen der unterbrochenen Hülsenbrücke befindet sich auf den meisten Mannlicher Schönauern eine Dreifuß-Montage, die die Montage einer anderen Optik komplizierter und teurer macht. Das sollte man beim Kauf einer solchen Büchse mit einberechnen oder darauf achten, dass sich bereits ein taugliches Glas darauf befindet. Oft befindet sich bei älteren Waffen der vordere Montagefuß auf der vorderen Hülsenbrücke. Man sollte beim Kauf darauf achten, dass er sich davor und nicht darauf befindet. Des weiteren muss man noch erwähnen, dass die Schussleistung überragend ist. Problemlos lassen sich Streukreise unter 3 cm erreichen. Zum Kaliber: Das Kaliber ist .270 Win. Ich schieße die Fusion von Federal in 130 grain. Hauptsächlich jage ich auf Sau, Rehwild und Fuchs. Bisher konnte ich überwiegend gute Erfahrungen sammeln.
Fazit
Der Mannlicher Schönauer ist eine wunderbar leichte und elegante Jagdwaffe und somit eine Bereicherung für jeden Waffenschrank. Doch die Büchse ist nicht nur ein schönes Sammlerstück, sondern ein absolut alltagstauglicher Jagdbegleiter, mit dem ich schon einige schöne Jagderlebnisse und Erfolge verbuchen konnte. Durch die hohe Präzision kann man mit ihr auch den Fuchs auf allen jagdlichen Distanzen bejagen.
Einen kleinen Wehrmutstropfen bilden die Tatsachen, dass sich der Wechsel der Optik schwierig und teuer gestaltet und dass man wegen der Form und der Position des Kammerstängels nicht ganz so schnell repetieren kann, wie mit einem Repetierer, bei dem der Stängel hinter der Hülsenbrücke positioniert ist. Letzteres spielt hauptsächlich bei Drückjagden eine Rolle und kann mit etwas Übung zumindest ein bisschen verbessert werden. Zum Schlossgang, der der beste aller Repetierer sein soll: Ich habe zwar noch nicht mit allen Repetierern geschossen, aber ich habe den Schlossgang meines Mannlicher Schönauers als überragend geschmeidig wahrgenommen und noch keine andere Büchse in der Hand gehalten, die das ganz so erreicht.
Alles in Allem hat man mit einem Mannlicher Schönauer einen treuen und tauglichen Jagdbegleiter, der durch Präzision und Führigkeit punktet. Die Büchse eignet sich meiner Meinung nach nicht nur für den interessierten Sammler, sondern für jeden Jäger, der eine Waffe mit Eleganz und Tauglichkeit sucht. Bei egun bekommt man eine Mannlicher Schönauer je nach Ausführung und Optik zwischen 600 und 1500 Euro.