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Winterzeit - Traumzeit. Aber ohne kältetaugliche Bekleidung und Handschuhe macht das alles nur halb so viel Spaß...
Der Winter ist die schönste Zeit für Nachtjäger. So wie im Sommer die Sommersonne am höchsten steht, so gibt im Winter der Wintermond das beste Büchsenlicht für den nächtlichen Ansitz auf Fuchs oder Sau. Kommt dann zu hellem Mond bei leichtem Frost auch noch ein bisschen Schnee dazu, ist das Glück des Ansitzjägers fast perfekt.
Ja, richtig gelesen: Nur FAST perfekt! Denn da ist noch die Sache mit der Kälte. Natürlich lässt es sich eingemummelt bis über die Ohren mit den heutigen Top-Textilien stundenlang selbst bei Frost ausharren. Aber dann kommt der entscheidende Moment, auf den man all die Stunden gewartet hat: der Moment der Schußabgabe, auch gern als „Sekunde der Wahrheit“ bezeichnet. Erfahrene Jäger wissen nämlich, dass sich manchmal nur eine einzige entscheidende Sekunde lang ein Zeitfenster öffnet, um Beute zu machen. Schließt sich dieses Zeitfenster ungenutzt, hatte man zwar Anblick, fährt aber dennoch ohne Beute nach Hause. Besonders bitter ist es, wenn man ein Zeitfenster von nur einer Sekunde hatte, aber bereits mehrere Sekunden benötigte, um sich aus den dicken Winterhandschuhen zu pellen und Schussbereitschaft herzustellen.
Das Prinzip
Um schneller zu sein, benutzen manche Jäger deswegen anstelle der Handschuhe lieber einen Muff. Aber auch dieses Konzept hat Nachteile, insbesondere, weil sich in den spaltförmigen Schlupflöchern für die Hände immer wieder „Kältebrücken“ bilden, da ein Muff eben doch nicht hundertprozentig hauteng an den Handgelenken anliegt. Dann kriecht die Kälte in den Muff und von dort letztendlich in die Hände und den Körper. Außerdem sind die nackten Hände völlig ungeschützt, sobald sie den „Schutzraum Muff“ verlassen. Das ist insbesondere bei Außentemperaturen von Bedeutung, die deutlich unterm Gefrierpunkt liegen.
Was spricht also dagegen, Handschuh und Muff miteinander zu „verheiraten“, um die Vorteile beider Konzepte zu vereinen und die Nachteile zu vermeiden? Eigentlich nichts! Das hat sich wohl auch der schwedische Anbieter „5etta“ gedacht und einen „Handschuh-Muff“ auf den Markt geworfen. Das Prinzip dahinter ist ebenso einfach wie genial: Die rechte „Schießhand“ wird nur durch einen dünnen Schießhandschuh geschützt, der die Feinfühligkeit und Motorik der Finger für die schnelle, präzise Schussabhabe nicht behindert. Die linke Hand hingegen verschwindet in einem wirklich warm, dick gefütterten Winterhandschuh.
Der Clou
Hand in Hand: Denn der Handrücken des linken Handschuhs ist gleichzeitig Muff für die rechte Hand.
Und jetzt kommt der Clou: Der Handrücken des linken, wärmenden Handschuhs ist als Muff mit Einschlupf für die rechte Hand gestaltet. Solange man auf schussbares Wild wartet, verschwindet die Schießhand in diesem „Handrückenmuff“. Auf diese Weise bleiben beide Hände wunderbar warm. Sobald schussbares Wild in Anblick kommt, zieht man die Hände auseinander und ist sofort schussbereit. Die linke Hand im Muff-Handschuh hält den Schaft, die rechte Hand im feinfühligen, dünnen Schusshandschuh geht zum Abzug – ready for action! Kein Ausziehen irgendwelcher Handschuhe, kein Umklappen irgendwelcher Fingerkuppen oder ähnlicher Kokolores, der kostbare Zeit kostet! Und wenn es mal besonders kalt ist, lässt sich im Muff-Fach zusätzlich ein Handwärmer unterbringen.
Blitzschnell schußbereit! Die "Muff-Hand" führt den Schaft, die "Schießhand" ist am Abzug.
Ganz nebenbei hat diese Handschuh-Muff-Kombination auch noch einen phänomenalen Selbst-Disziplinierungs-Effekt: Dadurch, dass die beruhigende mumienähnliche Handhaltung vor dem Bauch quasi vorgegeben ist, gerät man nicht in Versuchung, unnötig herumzuzappeln. Und das wiederum ist bekanntlich ebenfalls förderlich für den Jagderfolg - besonders beim Ansitz auf das hellhörige, sinnenscharfe Raubwild.
Der "große und der kleine Klaus" sind eine ideale Anschaffung für den passionierten Raub- und Schwarzwildjäger. Wenn der "große Klaus" mal ausgezogen wird, kann man ihn mit einer Gummischlaufe am Handgelenk gegen Verlust sichern.