Unsere Leserin Dorit hat die Schafterhöhung der Akademie für Jäger und Sportschützen auf einem Seminar bekommen und auch gleich an Ihre Waffe angebracht. Hier Ihr Bericht, wie man den Schaft einer Büchse anpassen kann und welches Material es hierfür gibt.
Jeder Jäger weiß, wie angenehm es ist mit einer Waffe zu schießen, die individuell auf einen persönlich eingestellt ist, mit der perfekten Schaftlänge und der perfekten Schafthöhe. Die passende Schafthöhe variiert je nach Statur des Schützen oder der Schützin und je nach verwendeter Zieloptik. Neue Waffen haben daher oft die Möglichkeit die Höhe des Schaftes zu verändern. Aber wie ist es bei Modellen, die diese Möglichkeit nicht bieten?
Ich habe meinen Jagdschein während des Studiums gemacht. Nach bestandener Jägerprüfung musste so schnell wie möglich eine Waffe her. Da mein Budge nicht sehr groß war, war ich dankbar, dass ich für kleines Geld eine Repetierbüchse von einem Bekannten übernehmen konnte. Die Waffe ist großartig, aber sie hat einen einfachen Holzschaft und für das Schießen mit offener Visierung konzipiert. Für mich wäre es optimal, wenn der Schaft höher wäre.
Im Januar hatte ich die Möglichkeit an einem Seminar für die bewegte Jagd bei der Akademie für Jagd und Sportschützen teilzunehmen und Schafterhöhungen zu testen. Es brauchte nicht viel, um mich zu überzeugen. Die Schafterhöhung überzeugte mich in erster Linie durch die einfache Anbringung und durch die Befestigung mittels Klettstreifen die Möglichkeit die Höhe nachträglich zu verändern, das geringe Gewicht und die vielseitige Farbpalette (in meinem Fall ist sie Pink geworden). Aus diesen Gründen habe ich mich schnell für das Produkt der Akademie entschieden.
Die Anbringung ist wie gesagt simpel. Um die optimalen Schafthöhe zu finden, geht man einfach in den Anschlag, sodass man entspannt durch das Zielfernrohr schauen kann. Anschließend wird einfach die Schafterhöhung so justiert, dass die Wange angenehm aufliegen kann. Jetzt nur noch die selbstklebenden Klettstreifen am Schaft aufbringen, die Schafterhöhung aufsetzen, nochmal nachjustieren und fertig. Mit angepasster Schafthöhe macht das Schießen noch mehr Spaß. Beim Bewegten schießen ist man schneller und sicherer im Anschlag und auch bei der Ansitzjagd ist es angenehm, wenn man nicht immer wieder neu gucken muss, dass man gut in den Anschlag kommt, sondern durch kleine Hilfsmittel keine Wahl hat als gut in den Anschlag zu kommen.
Ich habe mich nicht für eine pinke Schafterhöhung entschieden, weil ich eine Frau bin, sondern weil ich Farben mag und sie zu meinem Futteral und dem Gewährriemen passt. Die Jagd ist immer noch durch Männer und Tradition geprägt. Die Farbskala beschränkt sich daher meist auf verschiedene dunkelgrün, braun und schwarztöne, bei Bewegungsjagden sind gelb, orange oder rot zu sehen. Wenn Frauen Farbe bekennen und pink tragen werden sie oft belächelt.
Zu Beginn stand meine Waffe bei einem Freund im Waffenschrank. Ich musste meine Waffe also jedes Mal abholen, wenn ich auf Jagd gehen wollte. Mangels Auto musste ich also eine kleine Fahrradtour machen. Bei einer Frau mit pinker Tasche auf dem Rücken vermutet man weniger eine Waffe im Futteral als bei den klassisch braunen Futteralen. Oft bekomme ich zu hören, dass pink keine jagdliche Farbe ist. Je öfter mir das gesagt wurde, desto besser fand ich es. Da war es selbstverständlich, dass mein Gewährriemen und jetzt auch die Schafterhöhung pink werden mussten. Das ist meine Geschichte zu kleinen Farbakzenten. Zum Glück kann jeder selber entscheiden, ob er/ sie auffallen möchte oder eintöniges Zubehör haben möchte, diese Schafterhöhung gibt es schließlich in vielen Verschiedenen Ausführungen, aber der Zugewinn bleibt der gleiche. Waidmannsheil.