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Wie kam ich zur Hammerhead?
Leider war mein Start in das Jagdleben nicht so Glücklich, wie bei meinen Kollegen. Zwar war ich mir mit Waffe und Glas schnell Einig und hatte auch schon bezüglich Geschoss und Hersteller einiges in Erfahrung gebracht. Auch die jahrelange Erfahrung anderer Mitjäger beeinflöusste mich extrem und so kam es das ich eine Büchse hatte, die auf 100 Meter den Streukreis eines Basketballs hatte, nur weil ich doch bitte diese eine Munition schiessen sollte (Markenname spielt hier keine Rolle) denn "damit liegt alles im Knall".
Doch meine Bergara wollte nicht so richtig mit dieser Munition. Nach 5 verschiedenen Herstellern und diverser Geschosse und Geschossgewichte wurde ich gefühlt zu einem Experten in Sachen Ballistik. Da all meine Jagdkollegen Loch in Loch schossen und einfach irgendeine vom Händler empfohlene Munition gekauft hatten, musste ich die bittere Erfahrung machen, dass Munition nicht gleich Munition ist. Lauf-Drall sowie, Geschossgewicht sind von sehr großer Bedeutung, wenn es darum geht ein gleichbleibendes Trefferbild zu erzielen. Auch wenn ich als Jäger kaum weiter als 150 Meter schieße und nicht zwingend ein 10 Cent Stück auf diese Entfernung treffen muss, ist es mir doch wichtig, dass da wo ich Abkomme auch der Schuss sitzen sollte.
Nach diversen Gesprächen und Forenbeiträgen testete ich ein schwereres und länger gezogenes Geschoss ("Bessere Führung im Lauf") aufgrund meines sehr kurzen 47cm Laufes. So Empfahl mir mein vertrauter Büchsenmacher die Sako Hammerhead mit 180 Grain. Auch er war direkt davon überzeugt, dass das schwerere Geschoss mit dem 10er Drall gut funktionieren könnte. Gesagt getan. Nach chemischer Reinigung (mittlerweile gingen gut 100 Schuss durch den Lauf) und dem Glatt Schießen mit der neuen Patrone saßen 5 Schüsse links oben in der 9. Kurz justiert und nach weiteren 3 Schuss hatte ich das Trefferbild welches ich mir gewünscht hatte. 4cm Hochschuss auf 100 Meter mit einem Radius einer 20 Cent Münze.
Informationen zur Hammerhead
Bei dem Sako Hammerhead handelt es sich um ein Teilmantelgeschoss (Verbundkern) welches für alle gängigen Kaliber verfügbar ist. Dadurch das es sich bei der Hammerhead um ein Verbundkerngeschoss handelt, erhalten wir laut Hersteller über 98% Geschossrestgewicht. Durch das Gewicht und die Ladung erreicht das Geschoss eine V0 von rund 750 m/s ist demnach also eher langsam unterwegs. Die E100 ist mit 2681 Joule angegeben und damit auf alles Schalenwild zugelassen.
Meine Erfahrung mit der Sako Hammerhead auf Rehwild
Ich war zu Anfang skeptisch wie sich das Geschoss bei Rehwild verhält. Mir wurde berichtet das die Fluchtstrecke zwar gering ist, dafür aber die Wildbret-Entwertung extrem sei. Dies kann ich nicht bestätigen. Bisher lag jedes Stück unabhängig von der Stärke (16-20 Kg aufgebrochen in der Decke) und Entfernung (zwischen 60-120 Meter) immer im Knall. Die einzige Fluchtstrecke bei einer starken Geiß auf ca. 100 Meter lag bei 5 Metern! Die Treffpunktlage lag bei jedem Schuss unmittelbar hinter dem Blatt.
Wildbret-Entwertung
Nahezu null. Bei leichtem Schrägstand des Wildes bei Schussabgabe ist das Hintere Blatt zwar zerschossen, allerdings konnte ich bisher immer die hälfte des Blattes noch zu Gulasch verarbeiten, da Hämatome aufgrund der langsamen Geschossgeschwindigkeit so gut wie nicht vorhanden sind.
Verhalten im Wildkörper
Die Energieabgabe im Wildkörper ist für meinen Geschmack genau richtig. Das Geschoss hinterlässt einen ordentlichen Wundkanal, sorgt also für ein schnelles ableben des Wildes. Dennoch so zahm, dass weder die Bauchdecke aufreist noch das die Innereien absolut matsch sind. Natürlich ist das auch immer von der Treffpunktlage abhängig.
Anbei Fotos zum Ein-/Ausschuss und Wildkörper:
Preisleistung und Verarbeitung
Für mich sind rund 50€ für 20 Schuss absolut in Ordnung und in jedem Fall gerechtfertigt. Bisher hat mich noch keine Patrone im Stich gelassen und die Treffpunktlage sowie die Verarbeitung ist gleichbleibend gut. Ob sich die Hülse zum Wiederladen eignet weiß ich nicht und kommt für mich jagdlich gesehen auch nicht in Frage.
Verpackung
Hier finde ich das Inlay welches die Patronen fast ein wenig schlecht gelöst. Die Patronen halten nicht wirklich gut und sind mir mehr als einmal auf dem Schiesstand schon über den ganzen Tisch gekullert. Ausserdem sollte man die Packung mal falsch herum öffnen, fallen die Patronen ohne Vorwarnung heraus. Damit kann man aber dennoch leben und ist eher nebensächlich.
Geschoss
Bei den Geschossen sind die Spitzen teilweise unterschiedlich, da das weiche Blei eben nicht formstabil ist. Auf die Genauigkeit hat dies aber keinen Einfluss.
Fazit
Nach langer suche habe ich das richtige Geschoss für meine Büchse gefunden. Für mich verbindet das Sako Hammerhead ein präzises zuverlässiges Geschoss mit wenig Wildbretentwertung und 1A Augenblickwirkung. Weitere Erfahrungen werde ich in Zukunft hier teilen.