Sako 75 Deluxe in .222 Rem. - klassisches Kaliber in klassischer Waffe

Karl Froschauer
5 Min. Lesezeit

Da ich schon immer ein Faible für kleine Patronen hatte, wollte ich auch unbedingt eine .222 - diese ist (zum Unterschied der .17HMR und .17 Hornet) vom Gesetzgeber tauglich für Rehwild, was es ermöglicht, beim Raubwildansitz auch mal ein Stück Rehwild mitzunehmen.


Die Auswahl

Es sollte eine Waffe in klassischer Form sein - also nichts mit Match- oder Varmintambitionen, wie sie heute weit verbreitet gekauft werden. Mein Blick viel immer wieder auf die Brünner Fox - eine nette Waffe mit ausreichend Präzision und doch eleganter Linienführung - doch es sollte ganz anders kommen.

Ich hatte bei meinem Händler regelmäßig die eine der Brünner aus dem Regal genommen und war mir eigenlich sicher, dass diese mich heute mit nach Hause begleitet, aber zwei Meter weiter leuchtete eine Schönheit im Regal, die mir bis jetzt noch nie aufgefallen war, also schnell die Brünner ins Regal gestellt und hin zum Stück der Begierde - dort stand doch tatsächlich eine fabriksneue Sako 75 Deluxe in .222 im Regal - angesichts der Zeit, seit dem es die Sako 85 bereits gibt, konnte man beruhigt sagen, das Gewehrchen ist gut gelagert und abgereift - doch wie ein guter Rotwein sollte nichts daran schlecht sein und ich wollte die Sako aus ihrem Dornröschenschlaf befreien.

Nach kurzer Verhandlung über den zu berappenden Tarif für das "Alteisen" war der Handel abgeschlossen und nach einem Gang zum Geldautomaten der naheliegenden Bank waren auch schnell die geforderten Stücke Papier in grün auf dem Tresen. Da man ich ja nicht vor hatte, die Sako 75 Deluxe mit der offenen Visierung zu betreiben, musste auch eine Montage her - ein Glas hatte ich noch "rumkugeln". Ich hab mich für die original Sako Optilock Festmontage entschieden - diese ist zwar nicht günstig, doch die Qualität passt und ein schnelles Abnehmen des Glases ist hier nicht notwendig.


Erster Eindruck

Die Sako 75 Deluxe begleitete mich sofort mit nach Haus - auf die Montageteile musste ich noch vier Tage warten, was nicht weiter schlimm war, denn der Schaft lag etwas am Lauf an und somit brauchte die Waffe sowieso noch etwas Nacharbeit. Zu Hause wurde die Waffe also komplett zerlegt und von der werksseitigen Konservierung befreit. Der Schaft wurde im Bereich des Laufkanals ausgeschliffen und wieder geölt. Jetzt hat der Lauf an jeder Stelle im Schaft genug Luft um seinen Schwingungen freien "Lauf" zu lassen.

Als das Telefon klingelte und die Nachricht übermittelt wurde, dass die Montageteile jetzt da sind, konnte ich es kaum erwarten - ich liess alles liegen und stehen, ab ins Auto und zum Händler meines geringsten Misstrauens. Zur Montage nahm ich mir noch zwei Schachteln SAKO 50grs Teilmantel mit - Sako und Sako sollte doch gut zusammenpassen dachte ich (später mehr dazu).

Das Zielfernrohr und das Werkzeug zur Montage hatte ich in der heimischen Werkstatt schon vorbereitet - somit konnte ich sofort das Stück komplettieren. Ich hatte noch ein Swarovski Habicht 3-10x42 ohne Verwendung herumliegen, was eigentlich ideal für diese Waffe und dieses Kaliber passen sollte - also wurde dieses von mir montiert.


Auf dem Schießstand

Gleich danach gings auf den Schiessstand um die Sako 75 Deluxe einzuschiessen - was soll man sagen, die Präzision ist hervorragend. Die Löcher berühren sich oder liegen teils ineinander - beste Vorraussetzungen also. Getestet hab ich auch noch die RWS MJ aus der 50er Schachtel und ein paar selbstgeladene Patronen - Streukreise von 8-16mm, also matchqualität der Waffe. Es ginge mit höherer Vergrösserung und genau auf diese Waffe angepasster Munition wohl noch besser - ist aber nicht erforderlich, denn man bekommt selten eine Waffe mit so guter Schussleistung. Bei Gelegenheit werde ich das System im Schaft noch sauber mit Bettungsmasse fixieren - wenns nicht hilft, so schadet es zumindest nicht.

Die SAKO-Patronen neigen sich dem Ende zu - ich werde aber in Zukunft einfach die RWS MJ verwenden, denn diese sind eben noch einen Tick präziser und konnten mich (und andere Jäger) auch auch Rehwild bereits überzeugen.


Fazit

Mit ihrem XS-System und einer Lauflänge von 560mm ist die Sako 75 Deluxe eine sehr handliche Waffe, die auch wunderschön anzusehen ist und ihren Zweck vollends erfüllt - ein Leichtgewicht ist diese Waffe aber nicht, da hier zugunsten von Stahl auf Kunststoff verzichtet wurde - sehr robust und sauber verarbeitet.

Wenn mal mehr Zeit ist, werde ich schönere Fotos nachreichen - hab nur einen schnellen Schnappschuss mit dem Handy gemacht, da sich ein Testbericht ohne ein einziges Bild so gar nicht gut liest.

Ich hoffe ich konnte mit meiner Schreibweise einen interessant zu lesenden Testbericht verfassen - ich lese selbst gern eher locker geschriebene Testberichte, die nicht nur beinhart Fakt für Fakt abarbeiten.

Find' ich gut!

Kommentare

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