Repetierbüchse MAUSER M12 Extreme Kaliber 30.06

Dreispross Kanal
6 Min. Lesezeit

Meine erste Jagdbüchse war eine Steyr GK im Kaliber 7x64. Und wenn es nur nach dem Schlossgang gegangen wäre, hätte ich diese wunderschöne Waffe immer noch. Nur fehlte mir bei ihr ein herausnehmbares Magazin und ein Direkt-/Flintenabzug.


Die richtige Wahl

Als praktisch veranlagter Jäger suchte ich darüber hinaus kein Sammlerobjekt, sondern eine strapazierfähige Büchse, die ihren Dienst leistet und neu unter 2000 Euro kostet.

Nach reiflicher Recherche im Internet sowie im Büchsenmachergeschäft kamen zwei sogenannte Einsteigerwaffen in Betracht. Die Sauer 101 sowie die Mauser M12.

Beide deutschen Hersteller gingen dabei einen neuen Weg, um gerade in der Einsteigerklasse Büchsen mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Markt anzubieten, und um sicherlich den amerikanischen Mitbewerbern in diesem Produktsegment Paroli bieten zu können.


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Die Mauser M12 im Detail

Meine Auswahl traf auf die Mauser M12 (Ausführung Extreme), was sicher größtenteils dem Bauchgefühl zugrunde lag. Die M12 wird auch als M03 Light bezeichnet, da sie im Gegensatz zur Schwestermodell keine Handspannung hat. Bei Mauser bezeichnet die Zahl immer das Erscheinungsjahr, also bei der M12 das Jahr 2012.

Ein Punkt hat mich bei der Mauser sofort überzeugt und das ist die Dreistellungssicherung SRS (Smooth-Roll-Safety), die direkt auf den Schlagbolzen wirkt. Eine innenliegende Kugel ermöglicht eine leise Bedienung in den jeweiligen Stellungen

Gesichert: Kammer und Abzug sind gesperrt

Mittelstellung: Kammer kann im gesicherten Zustand geöffnet werden (z.B. zum Nachladen bei einer Drückjagd

Entsichert (rotes F): Kammer kann geöffnet werden und die M12 ist schussbereit


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Bewährt hat sich die Bedienung des Sicherungshebels mit dem Daumen und Zeigefinger einer Hand. Der Hebel wird festgehalten und in die jeweilige Sicherungsrast geschoben. Das funktioniert absolut leise, was der herannahende Fuchs beim Ansitz mehrfach nicht vernahm. Auch der Lade- und Repetiervorgang ging mit ein wenig Übung und Gefühl ebenfalls nahezu geräuschlos.

Der Schlossgang ist nicht mit einer Steyr zu vergleichen, aber da reiht sie sich in eine Reihe weiterer Büchsen ein.

Die Büchse von Mauser wirkt schlank und leicht. Sie ist aus einem Stück (Stahl) konstruiert und kann somit nicht zerlegt werden. Der Schaft ist gerade mit einer deutschen Backe und einem Prince of Wales-Pistolengriff. 

Der graue Synthetikschaft fasst sich dank der Soft-Touch-Oberfläche griffig und angenehm an. Wirklich widerstandsfähig ist er aber nicht, so zeigten sich an der Seite vom Vorderschaft bereits nach kurzer Zeit Abnutzungserscheinungen. Hier hatte beim Schultern, der Rucksackriemen Spuren hinterlassen. 

Auch die Kunststoffoberfläche des Magazinbodens zeigte schnell Kratzspuren. Ins Zick-Zack-Magazin passen übrigens bei der 30.06-Kaliberausführung 5+1 Schuss.


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Ein Ästhet wäre über die Gebrauchsspuren nachhaltig enttäuscht. Hier kommt es für mich auf die Erwartungshaltung an und für mich gehören bei einer Synthetikwaffe Gebrauchsspuren dazu.

Absolut überzeugt bin ich vom Abzug. Der trocken stehende Abzug hat laut Hersteller ein Abzugsgewicht von 950 g. Mir fehlte der deutsche Stecherabzug von meiner Steyr dabei zu keiner Zeit. Allein der Abzugszüngel ist sehr breit und könnte nach meinem Geschmack etwas schmaler und abgerundeter sein. 


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Fazit

Vor kurzer Zeit habe ich meine Mauser M12 als Bundle mit den mittels einer Recknagelmontage angebrachten Optiken Schmidt & Bender 8x56 sowie einem Drückjagdglas Delta Optical verkauft, um mir ein neues Waffenmodell mit Handspannung kaufen zu können (dazu mehr in einem anderem Geartest). Bis dahin hat sie mir gute Dienste geleistet und ich konnte mehr als 20 Kreaturen damit sicher und präzise erlegen.

Alles in allem ist die Mauser M12 gerade in der Holzausführung eine schöne, zeitlose Jagdwaffe, die insbesondere durch ihr Preis-Leistungsverhältnis nicht nur für Jungjäger interessant sein dürfte. 



Modell Mauser M12 Extreme
Preis Ca. € 1600
Kaliber 30.06
Kapazität 5 + 1 Patronen
Standardlauflänge 62 cm
Abzugsgewicht (Direktabzug) 950 g
Standardschaftlänge 36,5 cm
Gewicht 3.175 g


Varianten

Die Mauser-Büchse gibt es in verschiedenen Varianten


  • M12 (Holzschaft)
  • M12 Extreme (Synthetikschaft mit Soft-Touch-Beschichtung)
  • High Grade (aufgewertete Ausführung für den ästhetischen Anspruch Holzklasse 4, Holzkugel am Kammergriff)
  • Solid (kurze Ausführung, 51 cm-Lauf, Holz- oder Synthetikschaft)


Auf folgender Webseite findet man die Herstellerinformationen


https://www.mauser.com/de/MAUSER-12/
Find' ich gut!

Kommentare

Grünhorn
Enthusiast
vor fast 9 Jahren

wenn sich Jäger und auch Jungjäger nach neuen Repetierern umschauen, warum sind dann gerade immer nur 2-3 Typen, meist noch dazu vom gleichen Unternehmen gelistet???
Im Preis-Leistungsverhältnis zur M12 oder S101 kann eine Heym SR21 locker mithalten und noch dazu eine Waffe in Büchsenmacherqualität mit bewährten und robusten Ausstattungen. Auch die Läufe kommen noch direkt von Heym selber und somit die Garantierte Schußleistung.

Dreispross Kanal
Experte
vor fast 9 Jahren

Da ist eine gute Frage. Sicher weil viele Heym als Hersteller nicht so präsent haben. Ich gehöre auch dazu. Die Heym-Büchsen, die ich von Jagdfreunden in der Hand hielt u.a. SR30, machten einen soliden Eindruck. Schreibe doch mal einen Geartest über eine Heym-Waffe, z.B. die SR 21! Wäre sicher interessant und lesenswert. Gruß und Waidmannsheil

Grünhorn
Enthusiast
vor fast 9 Jahren

Hallo,
da ich mehr als eine SR21 im Schrank habe, denk ich gerne mal drüber nach, ob es mir liegt hier einen GearTester-Bericht zu verfassen.
Auf jedenfall habe ich schon einige Jungjäger, auch Frauen, von der SR21 überzeugen können, ggf. zum Leidwesen des unterrichtenden Büchsenmachers, aber sehr zur Freude und Überzeugung der neuen Nutzer :-).

Grünhorn
Enthusiast
vor fast 9 Jahren

Also Test sollte erscheinen.

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