Am Anfang meiner Jagdkarriere kaufte ich mir eine Sauer in 9,3x62 mit Aimpoint für Drückjagden. Mit dieser Waffe sehr zufrieden und auch auf den ersten Drückjagden erfolgreich, musste ich in meinem zweiten Jagdjahr feststellen, dass das hochwertige Schaftholz der Waffe doch nicht so geeignet für eine Waffe ist, die auch mal bei Maisjagden genutzt werden soll. Somit schaute ich mich nach einer Alternative um.
Es sollte etwas "Anderes" werden als der "Normalo Repetierer" und so kam ich auf die Remington 7600 Police im Kaliber .308 Winchester.
Bei der Remington 7600 Police handelt es sich um eine Vorderschaft Repetierbüchse im Kaliber .308 Winchester. Es gibt noch eine "kleinere" Version der Waffe in .223 und vom Prinzip ist es eine Büchse in Bauweise einer Vorderschaft Repetierflinte.
Von der Waffe war ich beim ersten Anfassen super begeistert. Der etwas kurze Schaft (typisch Amiwaffe) lässt bei winterlichen Drückjagden problemlos dicke Winterkleidung zu und stört bei Maisjagden mit sommerlichen Temperaturen auch nicht.
Ich bekam meine Waffe vor vielen Jahren im Bundle mit einem Aimpoint Comp C3, montiert auf Picatinnyschiene, dem originalen 4-Schuss Magazin und einem 10-Schuss Magazin von "Lucky Thirteen". Des Weiteren verfügt die Waffe noch über eine offene Visierung mit Lochkimme und einem weiss hinterlegten Korn und einen trocken brechenden Direktabzug ohne grossen Vorweg.
Der damalige Preis für die Combo lag (seinerzeit) bei 1000 Euro. Ausgestattet habe ich die Waffe dann noch mit einem orange/roten Biothane Gewehrriemen.
Nach dem Kauf wurde das Aimpoint eingeschossen (ich bitte beim Waffenkauf immer darum die Waffe selbst einzuschiessen).
Wie oben schon beschrieben, handelt es sich bei der Remington 7600 Police um einen Vorderschaftrepetierer, das heisst, dass die Waffe über den Vorderschaft repetiert wird. Dieser Repetiervorgang geht ganz automatisch und vor Allem ohne die Waffe auch nur im geringsten aus dem Ziel nehmen zu müssen. Die Patronen werden (anders als bei den Vorbildern der Vorderschaft Repetierflinten) aus einem Magazin zugeführt. Das Standartmagazin hat eine Kapazität von 4 Schuss und das vom Händler mitgegebene Zubehörmagazin eine Kapazität von 10 Schuss. Somit sollte man für jede Situation bei Drück- bzw. Bewegungsjagden gewappnet sein.
Die Metallteile der Waffe sind parkerized - wie bei Remington Waffen üblich. Der Hinter- und Vorderschaft bestehen aus schwarzem Plastik, welches überraschenderweise sehr kratzfest ist. Am Hinterschaft ist eine weiche Schaftkappe angebracht. Die Waffe ist insgesamt nur 96 cm lang, hat einen 40 cm Lauf und wiegt gesamt 3,1 kg. Durch diese Maße kann man mit der Waffe perfekt mit dem in Bewegung befindlichen Wild mitziehen bzw. kann damit auch schnell reagieren und so ggf. eine Doublette oder Triplette auf die Strecke legen.
Eigentlich als Ergänzung zur Sauer in 9,3x62 angeschafft, hat sie diese inzwischen ganz als Drückjagdwaffe abgelöst. Ich nutze die 7600 Police bei allen Drückjagden, Maisjagden und teilweisse auch zum Durchgehen oder zur Nachsuche.
Je nach erwarteter Anzahl an Wild nutze ich das 4 oder 10 Schuss Magazin. Dabei habe ich immer beide, so kann nicht nur schnell reagiert, mitgezogen, repetiert und geschossen werden sondern auch noch schnell das Magazin gewechselt werden.
Das auf der Waffe befindliche Aimpoint hat einen 2 MOA grossen Leuchtpunkt und wurde von mir auf 100 m eingeschossen. Das Aimpoint ist auf der Waffe so montiert, dass ich den Rotpunkt sofort beim in Anschlag gehen im Auge habe und gleich schiessen könnte.
Die Remington 7600 Serie wurde von Remington 1987 begonnen und bis zur letzten "Pleite" der Firma produziert. Es ist zu hoffen, dass Ruger (welche aktuell in Besitz der ehemaligen Firma Remington ist) die Waffe wieder bauen wird. Meiner Meinung nach ist es die ideale Drückjagd-, Durchgeh- bzw. Nachsuchenwaffe. Das Kaliber .308 Winchester reicht auf alles in Europa vorkommende Wild und es gibt unzählige bleihaltige und bleifreie Munitionssorten auf dem Markt. Meine 7600 schiesst mit jeder von mir getesteten .308 Win Patrone super. Es kam nie zu Ladehemmungen oder sonstigen Problemen. Auch gibt es bei den getesteten Munitionssorten keine allzugrossen Abweichungen bei der Treffpunktlage.
Aktuell nutze ich in der 7600 Police (wo erlaubt) Geco Plus 168 gr. und (wo vorgeschrieben) Hornady Custom International 125 gr. ETX. Mit beiden Munitionssorten sind Streukreise von ca. 4-5 cm auf 100 m (Aimpoint ohne Vergrösserung, Vorderschaft aufgelegt) möglich und somit sind die gängigen Drückjagdentfernungen kein Problem.
Weitere Bilder und Infos zu meiner weiteren Jagdausrüstung gibt es entweder hier bei Geartester oder auf meinem Instagram Account @fr_jagd
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Ich werde weder von Remington, Aimpoint noch von sonst einer Firma, Person oder dergleichen finanziert. Ich schreibe hier meine Beiträge nur über Gegenstände, welche ich selbst bezahlt und auch ausgiebig getestet habe. Ich habe keinen finanziellen oder sonstigen Vorteil durch die Vorstellung einzelner Gegenstände auf dieser Seite.