Moin Moin Geartester,
ich bin stolzer Besitzer einer Remington 700 VTR in .308 Win mit einem Schaft von Hogue. Das System hat sich wirklich bewährt und ist in allen Situationen ein treuer Begleiter der mich nicht hängen lässt. Natürlich lässt sich auch an solchen Systeme noch durchaus etwas optimieren. Ob es nun ein feinerer Abzug oder ein herausnehmbares Magazin ist – dem Büchsenmacher fällt sicher was ein.
Darüber hinaus gibt es Modifikationen, die weit über die technische Verbesserung des Systems hinausführen. Veränderungen an der Schaftkappe oder der Backe lassen sich machen und auch eine weitere Öse für ein Zweibein oder Zielstock ist meist kein großes Ding. Ich habe mir allerdings überlegt die Sache bei der Wurzel zu packen und habe kurzer Hand den ganzen Schaft gewechselt. Der Standardschaft dieses Modells ist durchaus griffig und durch seine Gummierung auch bei schlechten witterungsbedingungen griffig – trotzdem geht da noch was.
Kurz um: Ich habe mir einen Lochschaft geholt mit der Aussicht, die Waffe noch besser in den Anschlag zu bekommen, ruhiger und noch präziser schießen zu können.
Der Boyds Varmint Lochschaft im Detail
Nach einiger Recherche habe ich mich für den Short Action Bull Barrel mit Limbsaver Kappe mit Forest Camo finished von Boyds entschieden. Der Schaft ist mit 80 cm Länge schon gut davor, für mich bedurfte es allerdings noch einer gummierten Schaftkappe um die nötige Distanz zum Glas zu bekommen.
Durch die sehr präzise CNC-Fräsung des Boyd Schafts und die flachen Übergänge im Daumenloch lässt sich der Schaft enorm geschmeidig anfassen und man kriegt ihn wirklich gut in die Schulter gezogen. Jeder kennt das, wenn der Anschlag Mist ist, brauchst gar nicht viel weitermachen. Bei einem Pistolengriff kann das schon mal passieren und natürlich gerade dann, wenn es schnell gehen muss. Die Waffe gewinnt zudem ungemein an Führigkeit, da man durch das Daumenloch richtig gut zupacken kann. Ich empfinde das gerade bei bewegten Zielen als enormen Vorteil, es hilft sehr dabei das Gewehr gut im Griff zu behalten.
Ösen zum Befestigen eines Gewehrgurtes sind natürlich vorhanden und auch für ein Zweibein oder Zielstock ist vorne eine zweite Öse vorgesehen. Freunde des Pirschens wissen das durchaus zu schätzen.
Zum Aussehen: Den Schaft gibt es noch in vielen weiteren Farbvarianten wie z.B. Applejack (mein Drückjagd- und Nachsuchenfavorit), Nutmeg Laminate, Pepper Laminate, Royal Jacaranda Laminate Sky Finished. Hier bekommt wirklich jeder seinen passenden Schaft, denn von teranen bis hin zu extravaganten Farben ist alles möglich.
Montage bei Johannsen
Da meine Büchsenmacherfähigkeiten non-existent sind, habe ich mich an Dirk Johannsen in Neumünster gewendet der gut und unkompliziert helfen konnte. Habe den "alten" Schaft direkt wieder mitbekommen und konnte mein Gewehr nach drei Tagen wieder abholen. Montiert, gebettet und eingeschossen. Beim Betten wird das System in den neuen Schaft eingepasst, dass bedeutet, stellen am Schaft verstärkt oder entfernt werden. So bekommt der Lauf eine perfekte Haltung im Schaft, schwingt gut frei und hat 100%igen Halt.
Preisübersicht
Zu guter Letzt zu den Kosten, gemessen am Ergebnis sind sie es absolut wert. Der Boyds Varmint Lochschaft hat UVP 284,90 EUR gekostet
Das Betten kam mit 125,00 EUR hinzu
Das Einschießen kostet je nach Kaliber und Geschoss zwischen 18,00 EUR und 35,00 EUR
Unterm Strich sind das 444,90 EUR für einen Schaftwechsel der einem das Gefühl gibt, man hält ein brandneues Gewehr in den Händen - von den oben genannten Vorzügen mal abgesehen.
Mein Fazit
Machen! Wer mit seinem System und Kaliber saumäßig zufrieden, aber auch auf der suche nach was Neuem ist, dem kann ich wärmstens zu dieser Umrüstung raten. Sie lohnt sich auch in fünf Jahren noch! Der Lochschaft von Boyds ist für mich inzwischen der absolute Favorit geworden und bringt präzises Jagen auf einen neuen Level.
Hat mir sehr gut geholfen:
http://www.johannsen-jagd.de