Recon Drückjagd Outfit Flaming Blaze/Equipt von Deerhunter

nordic_stonewood
13 Min. Lesezeit





Deerhunter Drückjagd Jacke und Hose - Recon Flaming Blaze/Equipt

Die Drückjagdsaison naht und jeder stellt sich wohl jedes Jahr erneut die Frage: „Was ziehe ich an?“ Am Abend davor wenn in freudiger Erwartung die Ausrüstung gepackt wird treten die Fragen wieder und konkreter auf. Wie wird das Wetter sein? Kommt der angekündigte Schnee wirklich? Wie viele Schichten brauche ich? Nehme ich wieder zu viel oder zu wenig mit? Eine Hose und eine Jacke für alle Situationen wären perfekt. Gibt es sowas? Nicht ganz, aber fast.


Anforderungen an ein Drückjagd-Outfit

Zuerst allerdings möchte ich mit den Anforderungen welche an ein modernes Drückjagd-Outfit gestellt werden anfangen. Schon hier fängt scheinbar der erste Kompromiss an. Die Jacke soll warm halten, regenfest und winddicht sein; denn ist dies nicht der Fall, fällt die Jagd für einen sprichwörtlich ins Wasser. Jeder der schon einmal drei Stunden auf einer Drückjagd ohne Anblick gefroren hat, weiß was das bedeutet. Neben der schützenden Funktion soll die Jacke allerdings über ein gutes Maß an Bewegungsfreiheit verfügen, denn was bringt die wärmste und dickste Jacke wenn man seine Waffe kaum in den Anschlag bekommt, von mitschwingen als Michelin Männchen ganz zu schweigen. Zudem sind einige Taschen zum Verstauen der nötigsten Gegenstände wichtig. Zu guter letzt soll die Jacke den Jäger vor dem Wild tarnen und die anderen Jäger warnen. Die Zeiten in denen das obligatorische Hutband ausreichte haben wir längst hinter uns gelassen.

Die Hose sollte ähnliche Eigenschaften besitzen wobei hier der Fokus mehr auf der Schutzfunktion liegt; das heißt warm und trocken halten. Die Warnfunktion entfällt dank der Jacke und eine überaus große Bewegungsfreiheit muss auch nicht gegeben sein, da der Stand ja bekanntlich nicht verlassen wird. Bequemes Laufen ist natürlich Voraussetzung. Nach vielem Probieren mit dünnen und dicken Jacken, Westen, Schichten über Schichten, zu warm oder zu kalt glaube ich die Kombination für mich gefunden zu haben.

Die Deerhunter Recon Arctic Jacke in dem neuen Warn/Tarnmuster Flaming Blaze und die Recon Latzhose mit Daunen, im Tarnmuster Equipt erfüllen für mich genau die Eigenschaften die ich brauche.


Die Recon Drückjagd-Jacke

Zunächst zur Jacke. Die Jacke ist durch eine Membran (Deer-Tex® Performance Shell) wasserbeständig, winddicht und zudem atmungsaktiv (10.000 mm/ Wasserdampfbeständigkeit ist bis zu 10.000 g/m2/24h). Sie ist mit einem Thinsulate-Futter ausgestattet welches sehr gute Dämmeigenschaften bei sehr kleinem Eigengewicht hat. Die Jacke ist so laut Hersteller am besten für einen Temperaturbereich von + 10 °C bis -30°C ausgestattet. Die Jacke besitzt ein gebürsteten Oberstoff, welcher sich angenehm anfasst, sehr weich und somit sehr leise ist. Die Jacke hat eine Brusttasche auf der linken Seite, welche sich dank eines weiteren Reißverschlusses über dieser auch als Garmin- oder Funkgerättasche eignet. Beide Reißverschlüsse sind Wasserdicht.Zwei aufgesetzte Patronen Taschen mit genügend Stauraum für Munition oder Entfernungsmesser sind ebenso vorhanden. Im Inneren sind links und rechts zwei Brustinnentaschen für Dokumente oder Geldbörse. Am Reißverschluss befindet sich außerdem noch eine kleine versteckte Tasche, in der sich prima der Autoschlüssel verstauen lässt. Alle Reißverschlüsse an der Jacke sind von der japanischen Marke YKK, welche für ihre Qualität in diesem Bereich bekannt sind.Ein Gummizug in der Taille lässt einen die Jacke auf die eigenen Körpermaße anpassen. Eine Abnehmbare Kapuze mit einem sehr breiten Kragen schließt das Bild der Jacke ab.


Die Recon Drückjagd-Hose

Die Recon Latzhose mit Daunen ist mit der gleichen Membran ausgestattet und somit ebenso wasser-und winddicht und atmungsaktiv. Die Hose ist mit echten Daunen gefüttert und verspricht somit eine optimale Wärme an kalten Tagen. Auch hier ist vom Hersteller der gleiche Temperaturbereich wie bei der Jacke angegeben. Die Hose besitzt im unteren Teil einen so genannten Windabschluss, welcher das Eindringen von Wind und Kälte verhindern soll und sehr gut in die Stiefel gesteckt werden kann (siehe Foto). Die Beine sind mit einem wasserdichten Reißverschluss fast bis zum Knie zu öffnen und erleichtern so den Einstieg in die Hose. Neben den zwei Schubtaschen links und rechts besitzt die Hose noch eine Beintasche und eine Gesäßtasche auf der rechten Seite. Alle Taschen sind auch hier mit so genannten „getapten“ Reißverschlüssen wasserdicht. Die Hose ist mit einem abnehmbaren Nierenschutz versehen, an dem sich die breiten Hosenträger befinden. Soweit zu den technischen Eigenschaften.


Das Drückjagd-Outfit der Praxis

Der erste Eindruck beim Anziehen fiel sehr gut aus. Die Jacke lässt sich durch den Gummizug in der Taille optimal auf die eigene Bauchweite einstellen und sitzt so schön eng, ohne zu dick aufzutragen. Trotz der Fütterung bietet sie alle nur denkbaren Bewegungsfreiheiten und schränkt so in keinster Weise beim aktiven Schießen ein. Die Hose sitzt ebenso angenehm am Körper und der erhöhte Nierenschutz mit den Hosenträgern tun ihr übriges zu dem tollen Tragegefühl bei. Das wichtigste jedoch was sofort auffiel ist, dass das Outfit extrem warm ist. Bei den warmen Temperaturen die wir in diesem Herbst und Winter hatten, reichte eine leichte Sportleggins aus Polyester an den Beinen für eine bessere Feuchtigkeitsregulierung komplett aus, um stets warm und trocken zu bleiben. Unter die Jacke zog ich ein eng anliegendes Langarmshirt sowie eine dünne Fleecejacke und blieb bei Temperaturen zwischen 13°C und 3 °C grad immer warm. Als Anmerkung ist zu sagen, dass ich wohl zu der Sorte Mensch gehöre, die eher friert, als das ihnen zu warm ist. Als die Temperaturen nach Weihnachten diesen Jahres dann endlich auf -5° C sanken, und zudem ein starker Ostwind die Temperaturen auf gefühlte -15° C fallen ließ, machten sich die Jacke und die Hose mehr als einmal bezahlt. Kombiniert mit einer Fleece-Jogginghose und einer dünnen unterzieh Steppjacke fror ich bis auf meine Füße nicht ein einziges Mal auf dem Stand. Bei dem starken und kalten Wind war die Kapuze mit dem breiten Kragenstück Goldwert und auch der Kopf blieb so immer warm und geschützt. Davor hatte ich diese abmontiert, da ich eine Kapuze meistens als störend empfinde, wenn man diese nicht braucht, nun war ich jedoch froh diese im Rucksack mit dabei zu haben.



Die Armbündchen der Jacke lassen sich mit einen Klettverschluss verschließen, der auch wirklich hält und nicht ständig aufgeht. Auch befinden sich in den Ärmeln so genannte Windbündchen, welche mit einem Daumenloch versehen sind und über die halbe Hand gezogen werden können. Meist reichen diese schon aus um die Hände ausreichend vor kaltem Wind zu schützen. Bei wirklich kaltem Wetter wenn Handschuhe von Nöten sind, verhindern sie erfolgreich das Eindringen von Wind und lassen den Handschuh und die Jacke nahezu miteinander verschmelzen. Die fehlenden Einschubtaschen an der Jacke vermisste ich zwar am Anfang etwas, fand aber schnell heraus, dass durch diese die meisten Jacken an dieser Stelle sehr dick auftragen und einen flüssigen Anschlag verhindern können. Die Taschen reichten für meinen Geschmack vollkommen, auch wenn ich mir eine Halterung für Munition in beiden Taschen gewünscht hätte. Auch die Hose hielt was sie versprach. Gerade beim Sitzen wenn sich die Jacke etwas hochschiebt und der Nierenbereich frei liegt ist so ein hochgezogener Nierenschutz unabdingbar. Die Hose ist extrem warm und wirklich nur für die Drückjagd als Standschütze gedacht. Zum Durchgehen oder für eine Nachsuche wenn es gilt mehrere Kilometer zu laufen ist diese einfach zu warm, wie ich feststellen durfte. Dafür ist sie aber auch nicht konzipiert und für diesen Einsatzbereich gibt es auch wieder spezielle Hosen.

Das neue Warn/Tarnmuster Flaming Blaze ist das Equipt Tarnmuster nur in leuchtendem Orange. Der grelle Farbton lässt einen auch auf weite Entfernung für andere Jäger sichtbar bleiben und das Wild tut sich schwer den Jäger als solchen zu erkennen. Auf einer Jagd sagte ein Jäger zu mir, dass ihm ganz schwindelig würde, wenn er länger auf meine Jacke schaute. Natürlich war dies mehr Spaß als Ernst, doch stimmt es wirklich das auch das menschliche Auge Schwierigkeiten hat das Pixelmuster zu fokussieren und so die richtige Entfernung einzuschätzen. Dadurch tritt eine gewisse Unsicherheit des Auges ein. Versuchen Sie es selbst. Das Schalenwild nimmt bekanntlich die Farbe Orange nicht als solche war und die Konturen werden so sehr gut aufgerissen. Das gleiche gilt natürlich auch für das Tarnmuster Equipt, welches allerdings in Grün-, Grau- und Brauntönen gehalten ist.


Resümee

Als Resümee ist zu sagen: Kombination der Recon Arctic Jacke mit der Recon Latzhose ist mein ständiger Begleiter auf jeder Drückjagd geworden. Das lästige einpacken von diversen Schichtpullovern oder Jacken entfällt. Die Jacke bietet die Bewegungsfreiheit und Ausstattung welche bei einer Drückjagd von Nöten ist. Sie ist wind- und wasserdicht und ich kann sagen, dass ich über den gesamten Testzeitraum nicht einmal in diesem Outfit gefroren habe und das ist bis auf meine Füße nicht übertrieben. Für Minusgrade empfehle ich noch eine Fleecejacke mehr, allerdings habe ich jetzt nicht mehr das Gefühl mich nach der X. Lage nur noch bedingt bewegen zu können oder zu frieren, wie es bei anderen Jacken der Fall war. Den Einsatz der Jacke und der Hose ab 15° C würde ich allerdings nur bedingt empfehlen da es dann wahrscheinlich wirklich zu warm wird. Für wärmere Tage gibt es noch andere Modelle der Recon Reihe.

Das Tarnmuster finde ich persönlich sehr gelungen, auch wenn es etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber es funktioniert und wie bei so vielen Dingen, gibt der Erfolg einem Recht. Viele Fragen auch, ob die Jacke oder Hose lautlos sei, dazu kann ich sagen, lautlos ist kaum ein technisches Kleidungsstück mit Membran jedoch ist der gebürstete Stoff so leise das es auch bei der Jagd an der Kirrung nicht stört. Hier ist Deerhunter wieder ein Outfit gelungen welches in der Ausstattung und seiner Funktion absolut zu empfehlen ist. Die Unverbindliche Preisempfehlung für die Recon Arctic Jacke Flaming Blaze liegt bei 309,00 € und für die Hose bei 259,90 €. Beides ist aber in diversen Shops für deutlich weniger zu haben. Ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis wie ich finde. Natürlich bieten auch andere Hersteller ähnliche Jacken und Hosen an, aber ich bin absolut zufrieden mit dieser Kombi und freue mich jetzt schon auf die nächste hoffentlich kalte aber warme Drückjagdsaison.

Find' ich gut!

Kommentare

jagd_osterzgebirge
Enthusiast
vor mehr als 8 Jahren

Sehr anschaulicher Bericht, habe mich ja schon lange auf den Test der Jacke gefreut, da ich sie schon ein Weile im Visier habe. Dank euch und dem Testbericht wird sie mich wohl dieses Jahr zu den Drückjagden begleiten!

vor mehr als 8 Jahren

Das freut uns das dir der Bericht gefallen hat! Hoffentlich kannst du unsere Erfahrungen bestätigen. Wir sind auf deine Meinung gespannt! Grüße Jagd-Team Nordschleswig

Kinghunter
Neuling
vor etwa 7 Jahren

Hast du evt noch eine Empfehlung was die Größe betrifft? Wie groß bist du? Hast du XL gekauft. Danke für kurze Info

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