Kleine Gürtelmesser aus Solingen für die Jagd und den täglichen Gebrauch
Messer müssen nicht immer groß sein, auch Modelle mit feststehender Klinge nicht. Einerseits wird das Führen in der Öffentlichkeit längerer Klingen vom Gesetzgeber reglementiert und andererseits können mitunter auch praktische Gründe dagegen sprechen. Dann sind Taschenmesser die bessere Wahl oder Neckknives, die mit kompakten Maßen aufwarten und sich bestens Tragen lassen. Weniger häufig, aber dennoch praktikabel, sind auch kleine feststehende Messer, die per Koppeltasche am Gürtel befestigt werden und somit ebenfalls zugriffsbereit und sehr bequem bei sich geführt werden können. Zu dieser Gattung gehören die drei Modelle aus der „Snake“-Serie“, gefertigt von der Solinger Messermanufaktur PUMA.
„Klein, robust und vielseitig“, so beschreibt der Solinger Hersteller die Merkmale seiner Modelle „rattler“, „cobra“ und „python“. Diese Aussage ist durchaus zutreffend, denn alle Exemplare haben eine Gesamtlänge von unter 15 cm, bestehen aus durchgehend 3 mm starkem Stahl nach DIN 1.4110 (X55CrMo14) mit einer Härte von 55-57 HRC und besitzen jeweils eine andere Klingenform.
Die One-Piece-Konstruktionen sind aufgrund ihrer matt gestrahlten Oberfläche recht unempfindlich und tragen schwarze ABS-Schalen mit einem beidseitig eingelassenen PUMA Emblem. Unter den Schalen befindet sich lediglich ein Griffrahmen, der für das geringe Gewicht der „Schlangen“ sorgt.
Zu jedem Exemplar gehört eine schwarze Steckscheide aus Sattelleder, die mit einer Gürtelschlaufe ausgestattet ist.
Soweit die technischen Daten der jeweils zur Zeit für knapp 50 Euro angebotenen Messer. Ein genauerer Blick auf jedes Modell soll nun auch die Qualität sowie die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten prüfen.
PUMA rattler
Modell-Nr. 133500:
Das nach der Klapperschlange benannte Modell „rattler“ wiegt gerade mal 45 g und ist mit einer Gesamtlänge von 13,6 cm das kleinste Messer des Trios. Der Rücken der 5,5 cm langen Klinge verläuft in einem abfallenden Radius und mündet in eine mittig angelegte Droppointspitze. Die Schneide ist dabei sehr bauchig ausgeführt, verlängert sich somit etwas und ist daher auch für das Abhäuten von kleinem bis mittelstarkem Wild prädestiniert. Bei der Rückenansicht wird die schlanke Silhouette des gesamten Messers deutlich. Die Griffschalen tragen nämlich kaum auf, was sich auf die Haptik beim Gebrauch auswirkt. da die Hand nicht ausgefüllt wird. Aufgrund der Rundung des Griffrückens sowie der Gesamthöhe ist dennoch eine Führung mit vier Fingern möglich und lässt genaue Schneidarbeiten zu. Der hochangesetzte Schliff sowie der werkseitig ordentlich angebrachte Abzug tragen zu einem durchaus guten Ergebnis beim Arbeiten mit dem „rattler“ bei.
PUMA cobra
Modell-Nr. 133501:
Das Modell „cobra“ ist mit einer Gesamtlänge von 14,9 cm das größte Exemplar des Schlangen-Trios. Die 6,9 cm lange Utility-Klinge besitzt eine recht robuste Spitze mit einer kurzen Phase, die in den Klingenrücken übergeht und somit auch für stechende sowie bohrende Verrichtungen geeignet ist. Für lange Schnittmöglichkeiten sorgt die gerade verlaufende Schneidkante, die lediglich im Ortbereich einen leichten Bogen beschreibt. Der Griff ist mit den beiden anderen Modellen absolut identisch und weist neben der Kunststoff-Beschalung am Bauch zwei unterschiedlich groß ausgeformte Fingermulden auf, die - je nach Zugriff - die Handhabung unterstützen können. Aufgrund der langgezogenen Klingenform und der mit einer angeschliffenen Phase versehenen Spitze ist das PUMA „cobra“ sehr universell einsetzbar.
PUMA python
Modell-Nr. 133502:
Die These, dass Bowie-Klingen immer groß und wuchtig sein müssen, wird durch das insgesamt 14,3 cm lange PUMA-Modell „python“ widerlegt, denn dessen leicht hohl geschliffenes Blatt bringt es gerade mal auf 6 cm. Die Clippointspitze ist sehr ausgeprägt und besitzt eine in einem konkaven Radius bis zu dem Klingenrücken verlaufende Phase. Dadurch ist das minimalistische Modell auch für feine Arbeiten ausgelegt, bei denen eine filigrane Spitze notwendig ist. Dies wird wohl in den meisten Fällen beim Schnitzen der Fall sein und wenn kleine Löcher in das Holz gebohrt werden sollen. Mit dem, wie bei allen Modellen, etwa 8 cm langen Griffbereich, lässt sich das Messer sehr gut führen und eignet sich auch für kurze, kraftvoll auszuführende Schnitte.
Fazit nach dem Praxistest
Alle drei Modelle tun, was sie sollen. Nämlich anfallende Schneidaufgaben erledigen sowie bequem und unauffällig zu Führen sein. Das Gewicht von jeweils knapp unter 50 Gramm ist wirklich nicht zu spüren, der Tragekomfort ist durch die passgenaue Gürtelscheide sehr hoch und die Schneidleistung der kurzen Klingen vollkommen in Ordnung. Die Bequemlichkeit bei der Handhabung ist aufgrund der kompakten Maße sowie der flachen Griffschalen gegenüber ausgewachsenen Schneidwerkzeugen mit langen, voluminösen Griffen allerdings nicht vergleichbar. Dieses Schicksal teilt das Trio von PUMA aber mit vielen anderen kleinen Messern, wie beispielsweise den Neckknives.
Der große Vorteil der Modelle „rattler“, „cobra“ und „python“ liegt ganz klar in deren reduziertem Gewicht und der unauffälligen Tragemöglichkeit am Gürtel. Dies sind Eigenschaften, die den Modellen der Snake-Serie eine Qualifikation für den täglichen Gebrauch, ganz besonders aber auch als Backup-Messer, verleihen. Neben den technischen Aspekten erfüllen alle drei Modelle auch den gewünschten optischen Ansprüchen. Unsauber ausgeführte Schliffbilder, Bearbeitungsspuren, unregelmäßige Oberflächenbeschaffenheit oder Riefen sind nicht zu finden.
Nimmt man dazu auch noch den moderaten Preis für die in Solingen gefertigten Kleinlinge der Snake-Serie in den Blick, steht einer klaren Kaufempfehlung nichts entgegen.
Bezugsquelle:
PUMA GmbH IP Solingen, An den Eichen 20-22, 42699 Solingen