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Heute möchte ich euch einen kleinen Bericht über meine neueste Errungenschaft in Sachen Jagdmesser schreiben bzw. meine bisherigen Erfahrungen mit dem Messer teilen.
Als kleiner „Messerfan“ nenne ich eine grosse Anzahl an Jagdmessern mein Eigen, darunter auch einige Exemplare von Puma (IP). Es handelt sich bei den Messern nicht um Sammlerobjekte sondern um Gebrauchsgegenstände. Für mich muss ein gutes Messer so beschaffen sein, dass ich damit problemlos mein Wild aufbrechen, notfalls zerwirken und damit auch meine Wurst aufs Brot schneiden kann. Daher teste ich meine neuen Messer auch immer am ersten Stück Wild, welches in nach dem Messerkauf erlege.
Das Puma Saubart Jagdmesser im Detail
Es handelt sich um das neue (erst seit ca. zwei Wochen erhältliche) Puma Saubart mit Hirschhorn Griffschalen.
Das Puma Saubart Jagdmesser ist schon seit einigen Jahren auf dem Markt, jedoch nur mit schwarzen Pakkaholz Griffschalen. Ich hatte das Messer schon auf der einen oder anderen Jagdmesse in der Hand, war aber vom Griffmaterial nicht sehr angetan und habe mich deshalb immer gegen einen Kauf entschieden. Nun bin ich im April diesen Jahres auf eine limitierte Edition des Saubart mit Hirschhorngriffschalen aufmerksam geworden. Leider war die auf 10 Stück limitierte Edition bereits ausverkauft. Jedoch wurde kurz darauf auf der Puma Homepage ein Saubart mit Hirschhorn- und Pakkagriffschalen vorgestellt.
Das Messer entspricht dem normalen Saubart, hat jedoch Griffschalen aus Hirschhorn in Kombination mit Pakkaholz. Optisch sehr schön, gefiel mir das Messer und da ich dessen Haptik bereits kannte, stand für mich der Entschluss fest, dass dieses Messer vorbestellt wird.
Nun sind Hirschhorngriffschalen so manches Mal eine Überraschung wenn man ein Messer auspackt und ich habe schon Griffschalen aus Hirschhorn gesehen, die fast ausschliesslich weiss waren und mir überhaupt nicht gefallen haben. Da ich die Idee hatte, mein neues Messer individuell von Puma mit meinem Logo lasern zu lassen, habe ich per E-Mail angefragt, ob ich vorab ein Foto von dem Messer haben kann, da eine Rückgabe bei Nichtgefallen nach dem Lasern nicht mehr möglich ist.
Am Tag nach meiner Anfrage bei Puma bekam ich eine Antwort von Frau Julia Nicolai in welcher mir Frau Nicolai anbot, ein Messer nach meinen Wünschen - viel dunkles Hirschhorn, wenig weiss, schmales Pakkaholz - auszusuchen, wenn die erste Charge fertiggestellt ist. Frau Nicolai schickte mir dann ein paar Tage später Fotos von einem Messer welches genau meinen Vorstellungen und Wünschen entsprach. Ich habe dann noch per Email mein vektorisiertes Logo zu Puma geschickt und das Messer wurde entsprechend gelasert. Ich bekam eine Rechnung von Puma, bezahlte diese per PayPal und knapp eine Woche später bekam ich ein Päckchen von Puma zugestellt.
Beim Auspacken voller Vorfreude fiel mir auf, dass ich nicht das Messer bekommen habe, von welchem mir Frau Nicolai Bilder geschickt hat. Das war mir jedoch egal, da mir die Griffschalen des gelieferten Messers noch viel besser gefielen. Auch das Logo war perfekt geworden. Alles in allem machte das Messer einen hervorragenden optischen Eindruck!
Das von Puma in Solingen in Handarbeit gefertigte Messer mit der Artikel-Nummer 112500 hat folgende Eigenschaften:
Zahlen Daten Fakten auf einem Blick
Klingenlänge: 99 mm
Klingenstärke: 3 mm
Stahl / Härte: Sandvik 14C28N / 60-62 HRC
Gesamtlänge: 209 mm
Messergewicht: 211 g
Beschalung: Hirschhorn und Pakkaholz
Knebel: Neusilber
Scheide: braunes Sattelleder
Die Angaben zum Härtegrad der Messer
Da ich, als „Nicht-Metaller“, mit der Stahlbezeichnung nichts anzufangen wusste, habe ich mich auf der Homepage des Stahlherstellers informiert und dort folgende Information gefunden:
„14C28N ist die neueste Entwicklung in Sandviks Angebot an Messerstählen. Optimierte chemikalische Eigenschaften ermöglichen einen hochwertigen Messerstahl mit einer einzigartigen Kombination aus exzellenter Kantenleistung, hoher Härte und hervorragender Korrosionsbeständigkeit. Diese neue Sorte erreicht die bisher höchste erreichbare Härte, ohne dass die Mikrostruktur beeinträchtigt wird. Das Schärfen der Klinge ist daher einfach möglich. Mit einem empfohlenen Härtebereich von 55-62 HRC eignet sich Sandvik 14C28N ideal für Messeranwendungen, die sehr hohe Anforderungen an Kantenschärfe, Kantenstabilität und Korrosionsbeständigkeit stellen, wie beispielsweise Kochmesser, Taschenmesser oder Jagd- und Fischermesser“ (Quelle: Sandvik Homepage)
Meine Erfahrungen mit dem Puma Saubart Jagdmesser
Der Messergriff aus Hirschhorn, mit einem schmalen Streifen Pakkaholz, liegt durch seine Dicke und die Fingermulden perfekt in der Hand! Auch wenn man das Messer mit der Schneide nach oben, z.B. beim Aufbrechen, nutzt stören die Fingermulden nicht (wie von einigen Jägern bei Messern mit Griffmulden bemängelt). Durch das Material Hirschhorn liegt der Griff auch bei nassen Händen oder mit Schweiss daran sehr gut und rutschsicher in der Hand.
Die ca. 10 cm lange und ca. 3 mm starke Klinge hat eine spitz zulaufende Form. Durch dieses Klingendesign eignet sich das Messer für alle „Arbeiten“ am erlegten Wild. Ich habe das Messer vor ein paar Tagen, an einem erlegten Knopfbock "getestet". Mit dem Messer habe ich den Bock problemlos aufgebrochen und Ringeln war auch kein Problem für das Messer. Bei der roten Arbeit habe ich mich mit dem Messer sehr wohl gefühlt. Es entstand der Eindruck, als wäre es für meine Hand geformt, es lag perfekt in der Hand und es war eine Freude damit zu arbeiten. Nach dem Versorgen des Knopfbocks war das Messer noch immer rasiermesserscharf und bedurfte keinerlei Abziehen, nachschleifen oder dergleichen.
Da, wie oben beschrieben, ein Messer für mich ein Gebrauchsgegenstand ist, habe ich mit dem Messer den Bock, nach ein paar Tagen in der Wildkühlung, vollständig zerwirk. Vom Auslösen des Rückens über zerteilen der Keulen, schneiden von Steaks und schneiden von Gulasch gelang alles problemlos mit dem Messer. Wenn auch verschiedene Messer (Ausbein-, Aufbrech-, Fleischermesser, …) zum Zerwirken besser geeignet sind, unterziehe ich diesen Test jedes meiner Messer und ich muss sagen, diese Aufgabe hat das Saubart perfekt gemeistert! Aber es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass es aus hygienischer Sicht besseres Griffmaterial als Hirschhorn gibt, aber Plastik sieht lange nicht so gut aus!
Das Messer wird mit einer braunen Scheide aus festem Sattelleder geliefert. Diese Messerscheide hält das Messer sehr fest und es fällt auch nicht heraus wenn man es auf den Kopf hält und schüttelt. Die Scheide verfügt über eine grosse Gürtelschlaufe. Ich trage meine Jagdmesser immer am Jagdgürtel welchen ich hier bereits vorgestellt habe:
https://www.geartester.de/berichte/safari-gurtel-buffel-aus-leder
Aufgrund der Klingenlänge von ca. 10 cm kann das Messer auch problemlos ausserhalb der Jagd(ausübung) geführt werden.
Fazit
Alles in allem ist das Puma Saubart Jagdmesser ein, für jagdliche Zwecke, sehr brauchbares Messer. Ich habe den Kauf nicht bereut und kann das neue Puma Saubart jedem empfehlen. Auch der Service bei Puma, insbesondere von Frau Nicolai ist super!
Das einzige, was aus meiner Sicht an dem Messern Puma noch verbesserungswürdig ist, ist die Daumenauflage auf der Klinge. Diese könnte etwas griffiger ausgestaltet sein. Andere Messer haben hier Kerben, eine Riffelung oder dergleichen welche dem Daumen beim Arbeiten mit dem Messer besseren Halt geben, dies stellt aber nur meine persönliche Meinung dar, andere Nutzer können hier andere Meinungen haben.
Das Puma Saubart begleitet mich inzwischen bei jedem Ansitz und bei meinen täglichen Revierrunden.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten! Die Klinge meines Saubart war sehr scharf geschliffen und bedurfte keiner Nacharbeit durch mich. Was mir aber ganz und gar nicht gefällt, ist die Tatsache, dass die Schneide auf beiden Seiten unterschiedlich lang (in Richtung Knebel) geschliffen ist. Von der rechten Schneidenseite zur linken sind knapp 3 mm Unterschied. Nicht schön, lässt sich jedoch mit etwas Arbeit entsprechend gleichmässig nachschleifen. Ansonsten ist das Messer hervorragend verarbeitet. Es gibt keine störenden Materialüberstände, kein Spalten zwischen den Materialien oder sonstige Qualitätsmängel.
Das Saubart wird von Puma (zurzeit leider ausverkauft) für einen Preis von 329 Euro verkauft.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Ich werde weder von Puma noch von sonst einer Firma, Person oder dergleichen finanziert. Ich schreibe hier meine Beiträge nur über Gegenstände, welche ich selbst bezahlt und auch ausgiebig getestet habe. Ich habe keinen finanziellen oder sonstigen Vorteil durch die Vorstellung einzelner Gegenstände auf dieser Seite.