Ich muss zugeben, als ich das erste Mal mit diesem OPTIFADE Tarnmuster (OPTIFADE Forest) in Kontakt kam, war ich zunächst nicht sehr begeistert. Warum? Es sah mir einfach zu militärisch aus. Dennoch, meine Freunde aus Skandinavien waren absolut begeistert von dem Muster und schwörten auf die Tarnwirkung gegenüber dem Wild.
Ich ließ mich dazu hinreißen mir einen kompletten Anzug aus Jacke und Hose von der finnischen Bekleidungsmarke SASTA zu kaufen. Wenn schon, denn schon dachte ich mir und probierte es gleich bei der nächsten Gelegenheit aus.
Erster Eindruck
Da ich generell eher der Pirsch-, als der Ansitzjäger bin, war ich sehr gespannt ob die Tarnung auch bei mir funktioniert. Anschließend trug ich die OPTIFADE Kleidung den gesamten Sommer auf Damwild, Reh, Fuchs, und Co. und bei jeder sich darauf folgenden bietenden Jagdgelegenheit im In- und Ausland. Warum? Weil meine Skandinavischen Freunde recht hatten. Das Muster lässt dich perfekt mit deiner Umgebung verschmelzen. Es ist vielleicht am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, doch der Erfolg gibt dem Muster recht. Man wird für das Wild quasi unsichtbar.
Entwicklung und Aufbau des Tarnmusters
Darauf hin wollte ich wissen, was das Muster von den üblichen Tarnmustern unterscheidet und wie das Muster überhaupt enstanden ist. Das Interessante, das Optifademuster wurde von der Firma W.L. Gore quasi am Schreibtisch entwickelt. Tierforscher und Bogenjäger haben aus der Forschung und aus der Praxiserfahrung die wesentlichen Komponenten für ein optimales Tarnmuster heraus gearbeitet und sind dabei auf eine Kombination von zwei Mustereigenschaften gekommen.
Das Optifade Muster verfolgt dabei einen anderen bzw. weiteren Ansatz als die bekannten Muster von Realtree oder Mossy Oak. Das Optifade Muster besteht, im Gegensatz zu den herkömlichen Mustern, aus zwei unterschiedlichen Pattern. Einem Macro Pattern und einem Micro Pattern.
Die Macro Patterns sind großflächige Bereiche die über die gesamte Stofffläche verteilt sind und mathematisch so berechnet sind, das sie die Konturen des Jägers komplett auflösen. So funktionieren auch die herkömmlichen Tarnmuster. Dieses Muster haben z.B. Tiger, das sie mit ihrer Umgebung verschmelzen lässt.
Die Micro-Patterns sind kleine, verteilte Formen die für eine gewisse “Tiefe” der Tarnung sorgen. Dieses Pattern macht uns Jäger dann wirklich komplett unsichtbar. Durch die Micro-Patterns geschieht die farbliche Anpassung an den Hintergrund so daß die Abgrenzung verschmelzt und der Jäger für die Beute “unsichtbar” wird. Diese Tarntechnik kommt in der Natur z.B. bei Leoparden vor, die durch ihre schwarzen Punkte quasi “unsichtbar” werden.
Und das ist der entscheidente Unterschied zwischen herkömmlichen Tarnmustern und dem Optifade-Muster.
Persönliche Erfahrungen
Aus meiner Sicht merkt man den Vorteil den einem dieses Muster verleiht sehr. Es ist von Gore für Jäger entwickelt worden, die sehr dicht an ihre Beute ran müssen. Die unterschiedlichen Farben und Schattierungen sind auf die Seheigenschaften des Wildes ausgerichtet, wenn sie z.B. zur Waldkante schauen.
Durch das zusätzliche Micro-Pattern verschmilzt der Jäger mit dem Hintergrund und wird für das Wild auf jede Entfernung unsichtbar! Natürlich darf man nicht die Handschuhe und die Gesichtsmaske vergessen!
Ich persönlich bin von dem Tarnmuster und seiner Wirkung sehr begeistert und es funktioniert hervorragend auf alles gängige Schalenwild in Europa. Einziges Manko, die Tankstellen Verkäuferin könnte einen Schrecken bekommen, wenn man bei ihr in der Uniform nach der Jagd vorbeischaut! ;-)
Optifade Tarnkleidung gibt es bei folgenden Herstellern: SASTA, SITKA GEAR, HÄRKILA, BERETTA und SWEDTEAM.