75 Cent für ein Kilo Lockstoff, der für zwei Kirrungen einen Monat reicht, klingt gut, oder?
Zutaten
Du brauchst lediglich drei Zutaten:
• 5kg Salz aus dem Supermarkt – nimm einfach das günstigste!
• 30 Gramm Anispulver
• 0,5 Liter dünnflüssigen Buchenholzteer
Zubereitung
Schütte alles in einen Eimer und verquirle es drei Minuten mit dem Akkuschrauber – fertig! Achte unbedingt darauf, dass du dünnflüssigen Teer benutzt. Zäher Teer wird übrigens mit etwas Speiseöl schön fluffig.
500 Gramm von dem Lockstoff reichen für 20 Quadratmeter. Am besten verteilst du das Salz schön gleichmäßig per Hand mit einem Gummihandschuh. Wenn der Boden nach einem Regen etwas feucht ist, kann das Zeug perfekt „einziehen“.
Anwendungsbereiche
Dieser Lockstoff ist universell einsetzbar. Er wirkt gut auf Schwarzwild, aber auch Rehe und Dachse, Mäuse zeigen Interesse an dem Salz. Ein weiterer Vorteil: Durch die dunkle Farbe und dünne Ausbringung ist diese Lockmethode äußerst unauffällig.
Die Anwendungsbereiche sind vielfältig:
Ich benutze das Locksalz gerne zusätzlich zum Mais ganz klassisch an der Kirrung. Der Vorteil hier: Falls der Mais schon geräubert sein sollte, bleibt die Kirrung trotzdem für die Sauen interessant. In meinem Revier beschäftigen sich die Wutzen an der gewürzten Kirre im Schnitt doppelt so lange als wenn nur Mais ausgebracht wurde. Auf den Fotos der Kameras sieht man deutlich, wie intensiv der Boden inspiziert wird.
Am Raps, Weizen und Mais kann die Mischung der perfekte Joker sein. Hier bringe ich es auf den Schneisen am Wechsel aus. Die Stoppwirkung auf die durchziehende Rotte ist damit garantiert!
Du kannst dem Lockstoff natürlich auch dein Geheim-Aroma verpassen: Leg einfach im Vorfeld für ein paar Tage gebrochenen Mais oder Senfsaat im „Rohsalz“ ein. Das Salz entzieht den Körnern die Feuchtigkeit und das Aroma. Bevor du es weiterverarbeitest, siebst du es einfach durch. Die ausgesiebten Körner kann man prima unter das eigentliche Kirrgut mischen. Der Phantasie sind beim Anrühren keine Grenzen gesetzt. Ich denke da beispielsweise an Trüffelaroma oder Maggi.
Fazit
Je nach Jäger beruht die Anwendung von Lockmitteln hauptsächlich auf den Verben „glauben“ und „hoffen“. Ich glaube übrigens, dass es DAS ultimative Lockmittel für Sauen überhaupt gar nicht gibt. Zu unterschiedlich sind unsere Reviere und damit das Fressverhalten und die Vorlieben des vorkommenden Wildes. Es ist wie beim Angeln: Weil im Hamburger Hafen regelmäßig Essensreste über Bord gehen, kann man dort prima mit Käse Aale fangen, in einem Bach wenige Kilometer weiter weg, wird das kaum klappen. Ok, der Vergleich hinkt ein wenig, denn wer auf Nummer Sicher gehen will, nimmt einfach einen Wurm! Aber was für den Aal-Angler der universelle Wurm ist, kann dieses (Grund)-Rezept für dich als Jäger sein!
Viel Spaß beim Ausprobieren und Waidmannsheil
dein Nachtsichttechnik Jahnke-Team