Andere Länder, andere Sitten, andere Jagdläden zum Stöbern. Wer kennt es nicht, man ist im Urlaub und schaut an jeder Ecke danach, wie man dort jagt. Endlich mal wieder einen Fasan in freier Wildbahn sehen oder bei jedem Pickup am Straßenrand hoffen, mit einheimischen Jägern ins Gespräch zu kommen. So jedenfalls geht es mir. Zwar konnte ich im letzten Schwedenurlaub sehr starke Böcke sehen, der Traum eines Elchs vor dem Wohnmobil blieb mir aber verwehrt. Dennoch konnte ich im Urlaub ein paar Ausrüstungsgegenstände erwerben, die ich euch in diesem (und ggf. den nächsten) Berichten vorstellen möchte. Teil II
Relativ am Ende unserer Schweden-Rundreise und nach einem Besuch in Ullared (das dortige Jagdoutlet hatte schon zu und Gekas ist absolut keine Empfehlung wert) waren wir mit unserem Wohnmobil noch auf der kurzfristigen Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit in Küstennähe an der E20. Über die App Park4Night wurden wir auf einen kostenfreien Husbil-Stellplatz aufmerksam und - nach der Enttäuschung in Ullared - war damit zumindest eine kleine Shopping-Hoffnung bei dem mir bis dahin unbekannten Outdoor- und Jagdausstatter Engelsons AB (https://www.engelsons.se/deutschland) verbunden. Nach einer ruhigen Nacht (der Stellplatz ist sehr groß, sicher, gut erreichbar, aber völlig ohne Infrastruktur) gingen wir also entspannt als erste Kunden zum Shopping und ich erwarb u.a. für ca. 39 Euro / 395 Kronen die “Helagsbyxa”, die ich in diesem Bericht vorstellen möchte (https://www.engelsons.se/2202-helagsbyxa-herr).
Die Hose ist von der "Marke" 'High Mountain' zu der ich nichts in Erfahrung bringen konnte. Ich nehme an, es ist die Eigenmarke. Zu der Firma konnte ich sonst auch nicht viel herausfinden und habe auch vorher im jagdlichen Bereich nichts gehört. Die ausschließlich jagdlichen Kleidungsgegenstände werden u.a. unter dem Label Euro-Hunt vertrieben - in Deutschland wird dieser Begriff üblicherweise mit Jagdausrüstung in Verbindung gebracht. Die Jagdhosen beginnen bei etwa 47 Euro und sind dann noch etwas besser ausgestattet.
Was mich an der Hose überzeugt
Der Preis ist heiß. Für 40 Euro gibt es in Deutschland so in etwa eine feldgraue Hose der Bundeswehr.
Die Hose ist sehr gemütlich und gleichzeitig robust. Durch die Kombination eines robusten Stoffs (schwarz) und eines stretch-artigen Stoffs (grün) ist die Hose wirklich sehr angenehm zu tragen, einer Jogginghose gleich. Der Bund der Hose ist dehnbar. Dass der schwarze Stoff dazu noch etwas robuster ist, lässt die Hose für viele Jagd- und Outdooraktivitäten geeignet erscheinen(kenne ich sonst nur von meinen Fjäll-Räven oder Anar-Hosen und bin hier absolut überzeugt, z.B. diese hier: https://amzn.to/3vLbNII - große Empfehlung diese Hose). Wenn die Hose sauber ist (kommt auch mal vor), kann man sie mit einem gescheiten Hemd auch zur Wanderung tragen und sieht noch halbwegs zivil bzw. nicht zu jagdlich aus.
Die Verarbeitung ist wirklich gut. Die Pattentaschen sind beide mit Reißverschluss ausgestattet, der Beinabschluss ist mit verstellbaren Druckknöpfen ausgerüstet und die normalerweise stark beanspruchten Innenseiten der Hosentaschen sind mit dem schwarzen, robusteren Stoff ausstaffiert. Diese Menge an Ausstattung zu dem Preis ist selten und kann auch von den günstigeren klassischen Jagdmarken oft nicht mitgegangen werden.
Was mich an der Hose stört
Die schwarze Farbe sieht im Laden sehr satt und kräftig aus. Nach ein paar Waschgängen sind die kräftigen Farben jedoch schon erloschen - inwieweit meine Nutzung ihren Teil dazu beigetragen hat, kann ich nicht sagen.
Die Gesäßtaschen sind mit Reißverschluss ausgestattet - kein Problem, solange diese geschlossen sind. Lässt man den Reißverschluss aber offen und setzt sich hin, sitzt man auf dem Schieber - unnötig in der Konstruktion und super nervig, da man ständig den Reißverschluss nach dem Sitzen korrigieren muss (sofern offen).
Die Hose ist nur für wärmere Temperaturen geeignet. Aufgrund der Beschaffenheit des Stretch-Materials ist der Einsatzzeitraum in meinen Augen Mai bis September.
Fazit
Die Hose im Speziellen und der Laden im Allgemeinen sind eine absolute Empfehlung. Die Verkäufer waren sehr freundlich. Die Google-Rezensionen bei der Standort-Bewertung bestätigen meine Aussagen. Gute Kleidung zu einem mehr als günstigen Kurs und da es (bis jetzt) in Deutschland kaum einer kennt, sieht auch niemand, dass ihr beim Billigheimer kauft (falls euch das wichtig ist). Falls jemand dort Erfahrungen mit der Online-Bestellung macht, gerne hier in die Kommentare.
P.S.: Ich habe dort noch für 15 Euro eine wirklich grandiose Fleeceweste (3 Taschen, hochschließender Kragen und Zug im Bündchen - https://www.engelsons.se/1684-fleecevast-herr) sowie ein Jagdset für meine Tochter (war natürlich das Teuerste) gekauft.