Hikmicro Habrok 4k 2024

Philipp
27 Min. Lesezeit
Bericht des Monats August 2024
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Bericht des Monats August 2024

Dieser Bericht wurde vom Geartester-Team für besonders wertvoll befunden und deshalb ausgezeichnet.
Hikmicro Habrok 4K mit den einzelnen Objektiven und dem IR Strahler

Disclaimer

Dieser Text spiegelt die MEINUNG und die EMPFINDUNGEN des Autoren wider. Das Gerät wurde selber gekauft, es besteht keine Verbindung zum Hersteller oder sonstigen gewerblichen Anbietern. 

Bei faktischen Fehlern im Artikel freue ich mich sehr über eine Rückmeldung und korrigiere meine Fehler natürlich gerne, ich bin nicht unfehlbar.

Hast du eine abweichende Meinung oder Ansicht, freue ich mich natürlich gerne über ein Kommentar unter dem Bericht. Jedes Feedback, egal ob positiv oder negativ, ist natürlich gerne willkommen.

Einleitung

Nachdem ich seit vielen Jahren in diversen Foren, hier bei Geartester und in diversesten Youtube Videos versucht habe Wissen für fundierte Kaufentscheidungen zusammenzusammeln und somit von anderen und deren Arbeit profitiert habe, möchte ich nun etwas zurück geben und meine 2 Cents zum Hikmicro Habrok 4K abgeben. 

The Good, the bad & the ugyl - viel Spaß beim Lesen.

Die Ausstattung

Generell als Überblick, was das Hikmicro Habrok 4K ist, und was es kann, bevor es in die persönliche Meinung zu den einzelnen Bereichen geht.

Die Habrok-Reihe von Hikmicro besteht aus verschiedenen Modellen von digitalen Kombigeräten in Form eines Binokulares. Dabei werden die Kanäle optisches Sehen, thermales Sehen, IR Sehen (mit integriertem, fokussierteren Aufheller) und Entfernungsmessung in einem einzigen Gerät vereint.

Was es neben der Kombination der Geräte so besonders macht, ist das man im Gegensatz zu den meisten Wärmebildgeräten, mit beiden Augen in das Gerät schaut und hier auf einem hochauflösenden OLED Display ein klares Bild geliefert bekommt.

Ergänzt werden die einzelnen Kanäle durch eine APP Anbindung für IOS und Android, eine GPS-Funktion, eine Kompass-Funktion, die Möglichkeit Fotos und Videos vom aktuellen Bild aufzunehmen (mit Ton) und ein Neigungssensor, welcher das Gerät automatisch in den Schlafmodus versetzt und beim Hochnehmen wieder aktiviert.

Betrieben wird das Habrok dabei mit zwei Akkus, die von unten in das Fernglas eingelegt werden.

Soweit zum groben Abriss über das Gerät an sich und seine Funktionen, jetzt gehen wir ins Detail - dran bleiben, es lohnt sich!

The Good


Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die Eigenschaften am Habrok 4K geben, die mir persönlich besonders gut gefallen und warum.

Haptik

Das Hikmicro Habrok 4K fühlt sich sehr hochwertig an. Es hat ungefähr die Größe eines 10 x 42 Fernglases und wiegt auch grob das gleich. Der Körper ist entweder aus Magnesium oder aus Kunststoff, die Okulare sind in Aluminum eingelassen und die Objektive werden mit hochwertigen, am Gehäuse befestigten Gummideckeln geschützt. 

Auf der Oberseite befinden sich sechs Tasten aus Gummi mit welchen das Gerät bedient wird. Gegenüberliegen, auf der unteren Seite befinden sich zwei Batteriefächer, welche mit einem hochwertigen Verschluss gegen versehentliches öffnen geschützt sind. 

Insgesamt ist es nach IP64 zertifiziert und somit gegen Spritzwasser und Staub allseitig geschützt.

Alles in allem die Haptik, die dem Gerät gerecht wird und dem eines aktuellen Fernglases in nichts nachsteht. 

Software / App


Neben der "Hardware" ist die Software heutzutage mindestens genau so wichtig. Denn die Bedienbarkeit muss intuitiv von der Hand gehen. Und das ist beim Habrok 4K eine ganz schöne Menge die da bedient werden muss. 

Die verschiedenen, gummierten Knöpfe zur Bedienung des Gerätes

Die sechs oben liegenden Tasten sind alle mindestens doppelt belegt. Die Taste zur Steuerung der Entfernungsmessung sogar 3-fach. Sie steuern die folgenden Funktionen:

1. Umschalten / Durchschalten der Modi / Ein- Ausschalten des Nachtbild Modus

2. Aufrufen des Menüs / Aktivieren einer Ebene / Verlassen einer Ebene / Auswahl einer Option

3. Zoom / Picture in Picture

4. Aktivieren Entfernungsmessung / Deaktivieren / Kalibrieren Wärmebildsensor / Durchführen Entfernungsmessung

5. Foto aufnehmen / Video Aufnahme starten - stoppen

6. Ein- Ausschalten / Standby aktivieren

Es gibt also eine Lernkurve, aber wenn diese durchschritten ist, lässt sich das Gerät intuitiv bedienen. 

Das On Screen Display zur Menüführung ist selbsterklärend und lässt einen schnell zur gewünschten Funktion kommen. 

Eine Funktion die viele nicht kennen ist die Möglichkeit die Farbpalette zu individualisieren. Hier habe ich nur den dunklen Wärmebildmodus und den Tagmodus aktiviert. Dadurch kann ich mit einem Knopf und einem Klick zwischen Wärmebild und 4K Realbild hin- und herschalten. Ferner schone ich durch den dunklen Modus die Augen in der Nacht.

Weiteres Addon ist die App welche ein Träumchen ist. Hier können die Fotos und Videos herunter geladen werden, ein Live View ohne Verzögerung übertragen werden und Einstellungen am Gerät vorgenommen werden. Ein wirklich sinnvolles Addon für dieses und natürlich auch alle anderen Hikmicro Geräte.

Okulare

Zwei verstellbare Okulare mit Gummiabdeckung und Lichteinfallschutz

Ich möchte den Okularen einen eignen Punkt widmen, da sie mich im Vergleich zu allen anderen Geräten am Markt als Einzige überzeugen.

Und das fängt damit an, dass es zwei Okulare gibt und nicht nur eines. Denn meine Augen (mit Brille) kamen mit Monokularen Kameras nie zurecht. Es hat sich ja für die Betrachtung auch das binokulare Fernglas durchgesetzt und nicht das Fernrohr. 

Dann lassen sich beide Okulare in der Breite verstellen um den perfekten Augenabstand einzustellen und dazu noch in der Schärfe. Somit ist es für jedes paar Augen individualisierbar. Das an anderer Stelle kritisierte Doppelsehen lässt sich hierdurch beheben, man muss es out of the box nunmal erst an sich und seine Bedürfnisse anpassen, was aber kein Manko ist.

Die Gummiabdeckungen lassen sich halb und komplett umstülpen, was für mich als Brillenträger die Sache perfektioniert.

Okular mit Einstellring und Alueinfassung

Es ist generell einfach mega entspannt das Bild mit beiden Augen zu betrachten. Das ist auch nicht schlimm für eventuelle, folgende Schießen, denn entweder ist es noch hell, oder es ist dunkel, dann kann ich waidgerecht nur mit einem Vorsatzgerät schießen. Was dann ebenso digital ist.

Das Bild ist für ein digitales Bild sensationell gut. Es ist ein OLED Display verbaut. Die Optiken sind ebenso gut, es gibt keine Kopfschmerzen und selbst langes Beobachten geht anspannungsfrei von der Hand. Ich habe noch nie so viel beim Ansitz durch ein Fernglas geschaut, wie durch dieses Gerät.

Ist es vom Bild her so gut wie ein Fernglas? Nein, ist es nicht, aber es fast so gut und das reicht. Es lässt sich alles erkennen und durch das 60er Objektiv ist es auch entsprechend lange farbig und hell, da es entsprechend viel Licht einsammeln kann. Die Auflösung ist "nur"Full HD und nicht 4K. Das heißt, dass man ein ganz leicht körniges Bild hat. Aber, auch das ist schon so gut, dass es Jammern auf sehr sehr sehr hohem Niveau ist. (Pulsar hat ja bis vor kurzem noch 640er Display verbaut)

Was mir auch noch aufgefallen ist: in einem Fernglas fokussieren die Augen immer Punkte beim schwenken, so dass die Augen quasi von Fixpunkt zu Fixpunkt springen, dass ist hier nicht so, denn ich schaue hier auf Display, und das ist vollkommen Flüssig. Hierdurch ist das Betrachten durch das Habrok wesentlich entspannter für die Augen, als durch ein Fernglas (zumindest für mich!).

Tagsicht

Das Highlight an diesem Gerät ist laut Hersteller das 4K Taglicht Modul. Es hat ein 60er Objektiv, welches mit einer 5.5er Grundvergrößerung bei einem 12m Sehfeld auf 100m arbeitet. 

Im Grundmodus reicht es perfekt für den Überblick über das Revier aus. Für die nähere Betrachtung hat es dann noch einen 11er und 22er Zoom verbaut. Soweit ich es verstanden habe, ist dieser digital. Was am Bild an sich keinen Unterschied macht.

Natürlich ist der 11er und erst recht der 22er Zoom prädestiniert für Zittern. Denn das halten die wenigsten (oder niemand) ruhig. Aber angeschlagen am Hochsitz, aufgelegt auf den Pirschstock lässt sich das minimieren. Und dann ist das "Zittern" in der Hand auch noch einmal ein anderes, als auf den Videos, da das Gehirn gewisse Bewegungen, während sie statt finden einfach rausfiltert. 

Ich habe in einem englischen Forum gelesen, dass es hier in Richtung Bildstabilisierung etwas mit einem Update kommen soll. Das müsste auch möglich sein, da ja ein Lagensensor und Kompass verbaut ist und dazu auch genügend Pixel auf dem Sensor für eine Softwarelösung vorhanden sein müssten.

Das Bild kann man perfekt scharf stellen in dem man den Ring am Objektiv dreht. Dieser besitzt eine gute Haptik und verstellt sich auch nicht selber wieder. Auch hier gibt es natürlich eine gewisse Lernkurve bis das alles in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Im Vergleich zum Fernglas ist das Bild dunkler, was durch die Möglichkeit der Blende kommt. Aber das ist nur "digital dunkler" bei hellem Licht. In der Dämmerung ist es heller und auch länger farbstabil. Und somit wieder jedem Fernglas überlegen.

Ein weiterer absolut positiver Punkt ist, dass die Lage des Wärmebild- und des Bildsensors identisch ist. Heißt, wenn ich am Tag es was am Wärmebild detektiere und dann auf den optischen Zoom umstelle, dann bin ich genau auf dem Ziel und muss nicht erst wieder suchen.

Weitere gute Ergänzung ist, dass man in den "Nachbildmodus" auch am Tag schalten kann. Man sieht dann schwarz weiß und detektiert Infrarotlicht. Tiere erscheinen hier dann deutlich dunkler als die Umgebung und wesentlich höher aufgelöst als im Wärmebildmodus.

Fazit zu diesem Modus: Das Fernglas kann zu Hause bleiben, der Ersatz hier ist mehr als genug.


Nachtsicht

Neben der Wiedergabe von sichtbarem Licht, kann das Fernglas auch Infrarotlicht wiedergeben. Dieses ist auch in der Dunkelheit absolut rauschfrei.

Zur Aufhellung ist je nach Modell ein 850er oder 940er Strahler verbaut, der ebenfalls fokussierbar ist, auch wenn ich hier persönlich im Feld wenig bis keinen Unterschied beim Fokussieren feststellen kann.

Im Standard wird die Intensität des Strahlers von der Software gesteuert, was auch gut und zuverlässig funktioniert.

Im folgenden Video ist eine Ricke mit zwei Kitzen zu sehen, erst im Wärmebild, danach im Nachtsicht Modus. Sie sind auf ca 120m. Im Laufe des Videos erfolgt eine Messung im oberen rechten Bildschirmrand:

Mein Habrok besitzt den für Wild unsichtbaren 940 nm IR Strahler, welcher bis ca. 150m ausreicht um Wild anzusprechen. Mehr als Genug in dunkler Umgebung um einen sicheren Schuss anzutragen.


Wärmebild


Der rechte Tubus des Hikmicro Habrok 4K ist für die Abbildung des Wärmebildes verantwortlich. Verbaut ist ein 256er VOX Sensor mit 25er Objektiv, 12er Pitch und einer Empfindlichkeit von weniger als 35 mK.

Wärmebildobjektiv mit 25mm Linse und 4,3 facher Grundvergrößerung

Wenn man die ersten Zahlen liest und sich die Videos im Internet anschaut und die Präsentation auf der Seite wird dieses Modul abgetan als unterdimensioniert und gerade so fürs Spotten zu gebrauchen.

Dabei wird allerdings eine entscheidende Zahl außer acht gelassen: 4,3 fache Basisvergrößerung. Und genau die sorgt dafür das dieses Wärmebildmodul eine hervorragende Performance hat. 

In Kombination mit dem 25mm Objektiv besitzt sie so ein Sehrfeld von 13,2m auf 100m. Und wenn wir uns jetzt die Mühe machen und die Pixel pro Meter ausrechnen und diese mit den gängigen Geräten aus dem gleichen Haus / bzw von der Konkurrenz vergleichen, sehen wir, dass wir hier bei der Auflösung sogar sehr gut dastehen:

Wir befinden uns also "nur" 30% hinter der Auflösung der absoluten top Modelle und sogar vor denen der guten 384er Modelle. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Jetzt kommt die Frage, wie das sein kann? Die Antwort ist das engere Sehfeld. Die anderen Geräte zeigen mehr Fläche in der Breite, aber lösen das Tier auf die gleiche Entfernung auch nicht höher oder nicht viel höher auf. Zusätzlich schaue ich hier mit zwei Augen, was das Gesehene wesentlich besser erfasst als durch ein Monukular und ebenso die Bewegungen viel besser interpretieren lässt.

Eine Möglichkeit warum das so Stiefmütterlich in der Presse / im Handel / oder auch beim Hersteller erwähnt wird ist, dass es diese Möglichkeit der vergrößerten Darstellung woanders fast gar nicht gibt. Und wenn es sie gäbe, wären die teuren, hochauflösenden Sensoren mit 50mm Linse überfällig.

Hier ein Video von einem Jungfuchs auf 150m und nicht wie in allen anderen Online-Videos auf 50m. Die Bedingungen waren suboptimal, da es sehr luftfeucht gewesen ist. Dazu ist das Video natürlich durch zwei Algorithmen komprimiert und nicht nativ. Im Okular rauscht es gar nicht und ist gestochen scharf und natürlich ist es auch größer:

Jetzt zum reinen Sehfeld, reichen hier denn die 13m auf 100m? Ja, sie reichen, denn das beste Fernglas im Bereich 8x56, also das was wir alle vor dem Wärmebild verwendet haben, hat ein Sehfeld von 13,3m und kostet alleine mehr als 2.000 €. Und diese alten "Ferngläser" haben uns viele viele Jahre ohne Murren begleitet. Beim letzen Ansitz hatte ich 180° Sicht mit mind. 300m Waldrandentfernung. Die Kopfbewegung zur Erfassung ist am Ende die gleiche wie bei einem weitwinkligeren Ojektiv.

Ist es perfekt für den Wald an der Kirrung? Vielleicht nicht, aber dann geht auch die ebenfalls enthaltene Nachtsicht, gerade auf kurze Distanzen.

Dass es hier alle erdenklichen Modi wie Zoom Pro und was weiß ich nicht alles gib, muss ich nicht erwähnen.

Auch der Wärmebildkanal lässt sich individuell scharf stellen für ein scharfes und kontrastreiches Bild.

Für mich persönlich ist dieses Gerät, auch mit der in Realität gemessenen Detektionsreichweite von über 1.200m, perfekt für jedes Feldrevier. Es ist absolut ausreichend und es wird mMn kein höherauflösendes benötigt.

Entfernungsmesser

Und da das alles noch nicht genug an Leistung ist, hat der Hersteller auch noch einen Laser Entfernungmesser mit einer Reichweite von 1.000m im Gerät integriert.

Entfernungsmesser des HE25LN unterhalb des IR-Strahlers

Dieser ist unterhalb des IT Strahlers angebracht und führt zuverlässig Messungen durch.

Man drückt den Knopf und nach ca. 1 - 2 Sekunden erscheint das Ergebnis oben rechts im Display. Auch hier gibt es verschiedene Modi, wie Dauermessung, alle X-Sekunden etc.

Ich messe einmal auf Knopfdruck, das reicht mir persönlich.

Dieser ist wirklich hilfreich, da man die Entfernungen in der Dunkelheit und vor allem über das Wärmebildgerät gar nicht einschätzen kann.

Akku Leistung

Natürlich benötigen alle diese Anwendungen und Tools Strom. Und der ist hier in Form von zwei Akkus mit an Board. Diese verstecken sich unter den beiden Klappen auf der Unterseite des Gerätes:

Zwei 18650 Akku werden benötigt

Die Akkus kommen in zwei dafür vorgesehene Kammern auf der Unterseite des Gerätes. Diese sind wiederum mit Klappen gesichert welche selber noch einmal mit einem Scharnier gegen ungewolltes Öffnen geschützt sind.

Und wie lange halten die nun? Eine gute Frage, die ich nicht direkt beantworten kann. Ich saß von 21:00 Uhr bis 02:00 Uhr und hatte im Anschluss noch einen Strich Akku. (vom ersten Akkusatz)

Dabei habe ich wirklich viel geschaut und auch viele Entfernungsmessungen gemacht.

Natürlich ist das Display in der Nacht nur auf Helligkeit Stufe 1 von 10. Was sicherlich Strom spart, aber das ist auch mein Anwendungsfall.

Daher würde ich sagen, dass der Akku sehr gut dimensioniert ist und auch ausreichend hält. 

Und wenn sie alle sind, werden sie halt ausgetauscht. Auch kein großen Problem und relativ lautlos im Dunklen zu machen.

Soweit ich weiß kann man auch noch eine Powerbank mit Kabel anschließen, was ich allerdings noch nicht getestet habe.

Zubehör 

Neben dem eigentlichen Gerät kommt natürlich auch noch Zubehör zum Habrok dazu. Dieses ist im einzelnen:

1 x Akku Ladergerät

4 x Akku 18650 von Hikmicro mit 3.200 mAh

1 x Tragegurt

1 x Tasche

Besonders hervorzuheben ist hier das Ladegerät was eine sensationell gute Anzeige hat und alle mitgelieferten vier Akkus gleichzeitig aufladen kann. (andere Akkus im Haushalt ebenso)

Auch gut sind die vier Premium Akkus welche direkt im Lieferumfang enthalten sind.

Das Weitere hätte man getrost auch weglassen können.

Aber die Box ist schön hochwertig. Jetzt ist sie Staubfänger, da natürlich zu schade zum Wegwerfen.


Preis

Das Gerät kostet aktuell überall (08.2024) so um die 1.499 €. Ich selber habe es mit Gutschein für 1.320 € ergattern können - Schnapper 💪.

Ist es das Gerät nun wert? Hier würde ich ein ausdrückliches JA mit riesigen Ausrufezeichen setzten. Denn es ist das Gerät zum Detektieren, Ansprechen, Anschauen, Aufzeichnen .... was mach braucht. Nicht mehr und nicht weniger, eben eines für alles. 

Ein vernünftiges Glas kostet in etwa das gleiche, eine ebenbürtige Kamera ebenso und dann habe ich noch keine Nachtsicht und keinen Entfernungsmesser und ganz wichtig: kein Sehen mit beiden Augen bei Nachtsicht...

Und das alles in einem einzigen kompakten Gerät.

Was will man also mehr? Ich weiß es nicht.

The Bad

Da es nichts wirklich grandios schlechtes an diesem Gerät gibt, sollte der Punkt eher als The improvable, also als das, was noch besser werden kann verstanden werden.


Zubehör

Der Riemen und die Tasche könnten hochwertiger sein, hier sollte man definitiv auf verfügbare Alternativen im Zubehör zurück greifen.

Schwenken Taglicht


Ja, es gibt einen sogenannten rolling Shutter. Der wird aber auch schwer zu beheben sein. Aber normalerweise spielt das keine Rolle, weil: bei dem Gerät detektiere ich (schwenke) mit dem Wärmebildkanal und wechsel dann, wenn ich was gefunden habe, auf dem optischen Kanal. Der Wärmebildkanal hat keinen rolling Shutter, sonder ist butterweich beim Schwenken.

Bildstabilisierung

Wäre schön, geht aber auch so. Ist wie bei einem Fernglas in der gleichen Vergrößerung. Man kann aber optional ein Stativ montieren auf der Unterseite so kann man dann das Zittern / Wackeln abstellen / minimieren.

Augenabstand


Mit ist der immer noch zu klein, ich habe anscheinend einen großen Kopf. Das führt dazu, dass ich meine Augen etwas verschieben muss um das Menü scharf zu sehen. Aber es geht und ist jetzt auch eher ein nice to have. Das Bild im Zentrum ist gestochen scharf.

Einrasten Verstellung Okular

Es wäre wirklich toll, wenn man die Einstellungen am Okular fixieren könnte, so dass man Abstand und Scharfstellung nicht beim Hantieren aus versehen verstellt. Auch Jammern auf hohem Niveau, wäre trotzdem schön zu haben.

Batteriefächer


Ja, mir ist einmal ein Deckel im Dunkeln aufgegangen. Daher sollte der Mechanismus zum Verschließen des Deckels vielleicht einrasten und noch strammer halten.

The Future

Und hier noch eine Idee für die Zukunft. Wenn ich schon Wärembild und optisches Bild an Board habe, dann wäre eine Überlagerung der beiden am Tage doch der Hammer. Leuchtende Elemente auf echtem Bild. Man wird ja noch träumen dürfen :)

Das Fazit

In meinem Anwendungsfall, dem Einsatz in einem hauptsächlichem Feldrevier mit mittleren bis großen Distanzen, und zumindest vorhandener physischer Antipathie gegenüber Monokularen, ist dieses Gerät, gerade in der Preisklasse, das Nonplusultra. 

Der Vorteil nur ein Gerät mit sich führen zu können, mit dem man entspannt, ohne Kopfschmerzen, mehrere Stunden beobachten kann, ist für mich ein Gamechanger. Wild kann durch die Wärmebildfunktion extrem schnell und weit detektiert werden, identifizieren ist sicher, je nach Tierart, ab ca 500-600m möglich. Bis zu ca 1.200m sind Signaturen zu erkennen. Die Nachtsichtfunktion erlaubt eine Feinansprache ab ca 100m und das detaillierte Beobachten bis hin zu 150m und der 950nm IR Strahler hat bei mir noch kein Wild erschreckt.

Mit dem Entfernungsmesser muss und sollte jedes Stück vor der Schussentscheidung bestätigt werden, da die Wärmebildfunktion hier keine Anhaltspunkte für sichere Einschätzungen im Feld bietet. 

Die schnelle, zuverlässige und unkomplizierte Dokumentation als Video oder Foto runden dieses Paket ab. 

Es gibt an diesem Gerät nichts zu meckern und nur wenig zu verbessern. Für mich ist es die Lösung für viele Situationen und deckt sicher 95% meiner Anforderungen ab. 

Ich kann es jedem Jäger uneingeschränkt empfehlen. Und wer es online bestellt kann es natürlich auf Grund des Widerrufsrechts mind. 14 Tage lang unverbindlich testen.

Und fina: es ist für den Preis unschlagbar - man rechne ein entsprechend leistungsfähiges Wärmebildgerät, ein Nachtsichtgerät, einen Entfernungsmesser und ein Fernglas einmal zusammen. 

Ich hoffe, dass ich jedem Leser etwas weiterhelfen konnte und freue mich auf euer Feedback.

Waidmanns heil!

Find' ich gut!

Kommentare

Luca85
Neuling
vor 4 Monaten

Bin auch zufrieden mit dem 4K!
Kleiner Tipp - wenn du den Zoom Knopf gedrückt hältst kannst du optischen und Wärmebildkanal gleichzeitig anzeigen lassen ;)

Philipp
Novize
vor 4 Monaten

Hi Luca, vielen Dank für dein Feedback. Das wusste ich so noch nicht, die PIP-Funktion kannte ich, aber das beides geht, ist cool. Meine Idee war aber eher ein Hybridbild, wo die Wärmesignaturen auf dem echten Bild aufleuchten. VG, Philipp

Martin
Neuling
vor 4 Monaten

Hallo,
Ein sehr toller Bericht. Überlege gerade mit das Gerät zuzulegen.
Hätte eine Frage: weißt du was der Unterschied zu den teureren Geräten HABROK HQ35LN ist? Dieses ist wesentlich teurer.
Danke und LG Martin

XXX YYY
Novize
vor 4 Monaten

@ Martin, könnte man durch vergleichen selbst drauf kommen.

Es hat einen größeren Sensor verbaut....

sauerjaeger.308
Neuling
vor 2 Monaten

Ich hatte das Habrok auch gekauft, aber nach drei Ansitzen wieder zurück gegeben. Die Bildqualität ist dermassen schlecht, dass ich fast Augenkrebs bekommen hätte

Philipp
Novize
vor 2 Monaten

Hallo sauerjaeger.308 vielen Dank für dein Feedback. Ich kann das nicht nachvollziehen, aber am Ende ist es natürlich persönliche Präferenz, Erwartungshaltung und natürlich auch der Einsatzbereich. Bei mir ist es immer noch und nahezu täglich im Einsatz.

Philipp
Novize
vor 2 Monaten

Was mir noch einfällt, ich hatte in einem Forum mal gelesen, dass jmd Probleme mit Doppelbildern hat. Das "Glas" muss an mehreren Stellen eingestellt werden. 1. Die Okulare im richtigen Augenabstand, dann muss die Schärfe pro Auge eingestellt werden (muss! die stimmt so nicht out of the box) und dann auch noch die Fokussierung vorne je nach Kanal.
Was natürlich nicht geht ist die digitale Vergrößerung des WBK Kanals, die ist in der Tat dann unterirdisch, aber bei 4 facher Basisvergrößerung muss man die nicht digital nachjustieren. In tiefer Nacht sollte vllt dann jeder selber darüber nachdenken wie weit er / sie hinlangen will.

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