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Da lag er nun, der starke Keiler, der sporadisch immer mal auf der Wildkamera aufgetaucht war.
Ich wollte eigentlich nur kurz für einen entspannten Abendansitz ins Revier. Der Mond schien und die Kirrung war angenommen. Als ich um acht saß, war alles ruhig und ich genoss die Ruhe, schließlich war der Abend jung und ich wollte noch bis zwölf sitzen. Um viertel vor zehn war dann plötzlich Bewegung hinter der Kirrung. Die Wärmebildkamera zeigte ein einzelnes stakes Stück Schwarzwild, das sehr ruhig durch die Buchenrauschen zog. Ganz langsam zog die Sau hinten um die Kirrung, holte Wind und trat dann langsam, vorsichtig gegen den Wind aus. „Wahnsinn, das ist der Keiler!“, jubelte ich innerlich. Wenige Sekunden später schallte der gedämpfte Schuss durch den Wald und das Wärmebild bestätigte, dass die Kugel den Bassen an den Platz gebannt hatte.
Ich konnte es kaum glauben. Als ich nach zehn Minuten etwas gesammelter war, trat ich langsam zum Stück und konnte meinen Augen kaum glauben. Mir war zwar klar, dass es sich um einen stärkeren Keiler handelte, aber die tatsächliche Größe wurde mir erst so richtig bewusst, als ich vor ihm stand.
Nach einem Moment der Andacht folgte schnell die ernüchternde Erkenntnis, dass ich dieses Hauptschwein nicht mal eben mit der 1-Hand Bergehilfe aus dem Busch ziehen würde. Die Hütte mit dem Aufbrechgalgen war ca. 300m entfernt hinter der Kuppe und ich wollte nach Möglichkeit dort im Hängen aufbrechen, wenn es sich machen ließe.
Der Härtetest
Nach kurzer Überlegung war ein Plan gefasst. Ich ging zurück zur Hütte und legte alles ab, was ich nicht mehr brauchte, insbesondere die warme Jacke. Mit Stirnlampe, Schlittenwanne und Dreizug ausgerüstet ging es dann zurück zum Schwein.
Die erste Herausforderung bestand darin das Stück in die Wanne zu laden. Dazu legte ich die Wanne auf die Seite direkt an den Rücken der Sau, sodass ich Wanne und Keiler gemeinsam rüber rollen konnte. Das gingt tatsächlich überraschend gut und ich war augenblicklich ermutigt, die Aufgabe bewältigen zu können.
Um möglichst mit meinem ganzen Körper ziehen zu können, befestigte ich den Dreizug an den Seilen der Wanne und versuchte mich richtig hineinzuhängen. Das brachte auf Grund der Steigung, die es zu überwinden galt, allerdings nicht wirklich viel.
Ein beherztes Rucken an den beiden Handschlaufen des Dreizuges brachte mehr Bewegung in die Sache und so zog und zerrte ich die Wanne Meter für Meter zunächst von der Kirrungsschneise auf den schlammigen Rückweg und dann diesen weiter bergan. Wer schon mal ein stärkeres Stück Wild geborgen hat, kann sich ausmalen, wie ich dabei geschnauft, gepustet und ab und an auch geflucht habe, allerdings ging es, wenn auch langsam, stetig voran.
Der größte Etappensieg war das Erreichen der Kuppe, denn von dort an ging es bis zur Hütte nur noch bergab. Von diesem Punkt an konnte ich mich, wie ursprünglich geplant, in die große Schlaufe des Dreizuges lehnen und kontinuierlich vorwärts bewegen, anstatt wie bisher nur Meter für Meter zu rucken.
Die nächsten Schritte waren weniger spektakulär. An der Hütte angekommen konnte ich den Keiler mit der Farm-Land Zerwirkhilfe am Aufbrechgalgen befestigen und hochkurbeln. Die Wildwaage zeigte stolze 105kg Lebendgewicht.
Aufgebrochen waren es dann noch ca. 90kg, die in den Kofferraum meines Autos verladen werden wollten. Natürlich hatte ich für den entspannten Abendansitz unter der Woche auch keinen Heckpack dabei, das wäre ja zu optimistisch gewesen.
Das sonst recht vielversprechende umklammern oder über die Schultern legen und in den Kofferraum wuchten schien mir in Anbetracht des Gewichtes, das mein eigenes Körpergewicht deutlich übersteigt, wenig vielversprechend. Nach etwas Überlegung kam mir dann eine Idee. Schritt Nummer eins war es, den Keiler einzupacken, um die Schweinerei im Auto in Grenzen zu halten. Das geschah mit einer Plane und Klebeband, da meine geliebte faltbare Wildwanne dieses Mal dann wirklich zu klein war. So eingewickelt ließt ich das Schwein mit der Winde wieder in die Schlittenwanne herab und zog es Richtung Parkplatz. Um den Höhenunterschied zum Kofferraum zu minimieren, setzte ich den Wagen rückwärts an eine steile Böschung und zog die Schlittenwanne bis ran.
Durch die abgeschrägte Vorderseite der Wanne, war es möglich diese auf die Ladekante zu heben, ohne Schäden am Auto zu riskieren, wo sie solide auflag. Im nächsten Schritt habe ich dann das hintere Ende der Wanne angehoben, bis ich das Stück in den Kofferraum schieben konnte. Es war vollbracht!
Einen 100kg Keiler alleine aus dem Wald zu ziehen und in den Kofferraum zu laden ist definitiv harte Arbeit, war dank der Schlittenwanne aber absolut machbar. Ob mir dasselbe auch ohne die Wanne gelungen wäre, bezweifele ich ernsthaft und deshalb schreibe ich diesen Bericht.
Fazit
Die Schlittenwanne von Farm-Land ist meine dringende Empfehlung für jeden, der auch mit schwereren Stücken rechnen kann oder sich die Arbeit mit leichten Stücken noch leichter machen will. Auch der Dreizug hat sich in dieser Kombination sehr bewährt. Für mich war diese Gear Kombination die Rettung in einer umständlichen Situation. Natürlich hätte ich auch auf Hilfe warten können, aber man hat ja auch den Ansporn Dinge alleine zu schaffen.
Full Disclaimer: Ich fotografiere gelegentlich für Farm-Land, weshalb ich mich intensiv mit den Produkten der Marke auseinandersetze. Viele von diesen Produkten nutze ich auch privat sehr gerne bei der Jagd. Ich wurde nie gebeten einen Geartester Bericht zu schreiben und werde auch auf keine Art hierfür entlohnt. Dieser Bericht spiegelt zu 100% meine eigene unbeeinflusste Meinung wieder und ich schreibe diesen Bericht, weil die Wanne sich für mich in der Praxis sehr bewährt hat, was anhand meines Erfahrungsberichtes deutlich werden dürfte.
Links zu erwähntem Gear:
Schlittenwanne: https://www.farm-land.de/Farm-Land-Schlittenwanne
Dreizug: https://www.farm-land.de/Farm-Land-Wildbergehilfe-Dreizug-Signal-Orange
Zerwirkhilfe: https://www.farm-land.de/Farm-Land-Zerwirkhilfe
Wildwaage: https://www.farm-land.de/Farm-Land-Wildwaage-200-kg