Kalte Finger nerven nicht nur, sie erschweren auch das Schießen, darüber dürften wir uns alle einig sein. Trotzdem bin ich kein großer Fan von den meisten Handschuhen, vor allem auf Drückjagd. Tatsächlich sind die fingerlosen Wollhandschihe von Barbour, ich nenne sie liebevoll, meine „Pennerhandschuhe“, denn genau so sehen sie aus, die einzigen Handschuhe, die so richtig einen permanenten Platz in meiner Jagdausrüstung haben. Wenn man länger etwas kaltes, wie zum Beispiel die Waffe, oder eine Beobachtungsoptik hält, bekommt man trotzdem kalte Fingerspitzen und damit wären wir wieder beim Problem der beeinträchtigten Feinmotorik.
Die üblichen Einweg-Handwärmer waren für mich bisher meistens eine Enttäuschung, da sie häufig überlagert waren und nicht mehr vernünftig funktionierten. Die kleinen Öfchen mit Kohlestäben waren eine noch größere Katastrophe. Erst muss man mit dem Feuerzeug rummachen, dann hat man schwarze Finger und zuletzt geht das Ding dann doch wieder aus. Die Variante mit Feuerzeugbenzin war mir in der Handhabung ebenfalls lästig.
Details zum Powerbank Handwärmer
Da ich inzwischen aber ein extrem großer Fan der flexibel abrufbaren aktiven Wärme von einer Heizweste bin, habe ich mir nach der letzten kalten Jagd kurzerhand einen elektrischen Handwärmer bei Amazon bestellt. Das Ding hat knapp 30€ gekostet, ist ca. so groß, wie meine Handfläche und basiert auf einer 10.000mAh Powerbank. Das bedeutet, man kann damit auch sein Smartphone, Wärmebildgerät oder sonstige Elektronik aufladen. So ist die Entscheidung, ob man es wirklich mitschleppen sollte, auch nicht ganz so schwer.
Über einen Knopf an der Seite kann man das Gerät einschalten und in drei Stufen (40°, 50°, 60°) einstellen. Fünf kleine LEDs zeigen den aktuellen Akkustand an, die Temperatur wird auf einem kleinen Display angezeigt.
Praxistest
Der erste Test sollte nicht unbedingt in der Praxis sein und ist deshalb auf dem Weihnachtsmarkt erfolgt. Auf dem Hin- und Rückweg hat mir der Handwärmer zwar geholfen, aber mein Testaufbau hatte den Denkfehler, dass man sich ja meistens an einem Becher Glühwein festhält, der die gleiche angenehme Nebenfunktion wie ein elektrischer Handwärmer hat. Also landete das Gerät dann doch weitestgehend unerprobt im Jagdrucksack, bis ich auf der nächsten Jagd wieder kalte Finger bekam. Wie oben beschrieben, hielten meine Pennerhandschuhe meine Hände zwar warm, aber jedes Mal, wenn ich die Waffe oder meine Kamera in der Hand hatte, waren meine Finger anschließend unangenehm kalt und wollten auch von alleine nicht wieder so richtig warm werden.
In diesen Momenten habe ich einfach kurz nach dem Handwärmer gegriffen, der auf der Bank des Hochsitzes neben mir lag und meine Finger wieder aufgewärmt. Wenige Selunden reichten schon, um die Finger aufzutauen. Das hat mir so gut gefallen, dass ich diese Erfahrung mit Euch teilen möchte. Zur Akkulaufzeit kann ich bisher nur so viel sagen, dass sie für die komplette Dauer eines Ansitzes reicht und ich anschließend eh alles auflade, was ich benutzt habe.
Fazit
Wer schnell kalte Finger bekommt, macht mit so einem kleinen Handwärmer nichts falsch.
Leider ist exakt der Handwärmer, den ich damals bestellt habe aktuell ausverkauft, ich habe Euch aber einen rausgesucht, der dem extrem nahe kommt: Elektrischer Handwärmer