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Wärmebildkameras sind innovative Geräte, die in der Dunkelheit und unter schwierigen Witterungsbedingungen unschätzbar wertvolle Dienste leisten. In diesem Leitfaden werden wichtige Begriffe und Aspekte erläutert, die bei der Auswahl und dem Verständnis von Wärmebildkameras von Bedeutung sind.
NETD (mK-Wert)
Der NETD-Wert, was für "Noise Equivalent Temperature Difference" steht, ist ein entscheidender Faktor, der die thermische Empfindlichkeit einer Wärmebildkamera beschreibt. Ein niedriger NETD-Wert (gemessen in Millikelvin, mK) deutet auf eine höhere thermische Sensibilität und somit auf ein klareres und sauber abgrenzbares Bild hin. Zum Beispiel weisen HIKMICRO Geräte der Falcon Serie beeindruckende Werte von ≤ 20 mK auf.
Detektionsreichweite nach Johnson
Die Detektionsreichweite gibt an, wie weit entfernt ein Objekt sein kann, um noch als Wärmequelle erkannt zu werden. Die Auswahl der passenden Wärmebildkamera hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Brennweite und der Grundvergrößerung. Wärmebildgeräte mit größeren Objektiven eignen sich besser für offenes Gelände, während solche mit kleineren Objektiven ideal für Waldgebiete sind. Beachten Sie jedoch, dass die Berechnung der Detektionsreichweite in der Regel nach den Johnson-Kriterien erfolgt, was bestimmte Annahmen über die Größe des zu erkennenden Objekts macht und die Bildqualität nicht berücksichtigt. So wird als Kriterium z.B. die Fläche eines aufrecht stehenden Mannes von 1,8 × 0,5 m angenommen.
Ansprechentfernung
Die Ansprechentfernung einer Wärmebildkamera hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Brennweite, die Grundvergrößerung und die Bildqualität. Sie beschreibt die Entfernung, in der ein stehendes Rehwild sicher von einem Wildschwein unterschieden werden kann. Es ist wichtig zu beachten, dass sich diese Entfernung erhöhen kann, wenn sich das Wild bewegt.
Brennweite, F Zahl & Sehfeld
Die Angabe der Brennweite und der F-Zahl ist entscheidend für die Auswahl einer geeigneten Wärmebildkamera. Das Sehfeld eines Geräts hängt hauptsächlich von der Sensorgröße, der Brennweite und der Objektivlinse ab. Ein kleinerer F-Wert (z.B. F1,0) steht für eine größere Informationsdichte und eine bessere Abbildungsleistung.
Es gilt also: Je größer das Objektiv, desto größer ist die Brennweite und desto kleiner ist das Sehfeld des Gerätes. Je kleiner die Blendenzahl F, desto höher ist die Informationsdichte und desto besser ist die Abbildungsleistung. Und nicht zuletzt, je größer der Sensor, desto größer das Sehfeld
Grundvergrößerung & digitaler Zoom
Die Grundvergrößerung gibt an, wie stark das Bild optisch vergrößert wird, wenn es auf dem Display betrachtet wird. Die digitale Zoomfunktion ermöglicht ein weiteres Heranzoomen des Bildes auf dem Bildschirm. Beachten Sie, dass die wahrgenommene Abbildungsleistung je nach Auflösung des Geräts und der gewählten Zoomstufe variieren kann.
Sensorgröße
Der Sensor ist das Herzstück einer Wärmebildkamera und beeinflusst maßgeblich die Leistungsfähigkeit des gesamten Systems. Die Auflösung und der Pixelabstand sind entscheidende Parameter des Sensors. Eine höhere Anzahl von Bildpunkten auf einer fest definierten Fläche führt zu einer besseren Auflösung und somit zu einer detaillierteren Bilddarstellung.
Vergleich - Wärmebild vs. Nachtsicht
Es ist wichtig zu verstehen, dass Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräte jeweils ihre eigenen Stärken und Anwendungsgebiete haben. Wärmebildgeräte sind ideal, um Wildtiere in der Dunkelheit und unter schwierigen Witterungsbedingungen schnell zu lokalisieren.
Nachtsichtgeräte hingegen bieten plastischere Bilder und ermöglichen das Erkennen von Farbunterschieden, was ein präzises Ansprechen ermöglichen kann. Bei äußerst feinen Details und Abdeckung durch Äste oder Unterwuchs können Nachtsichtgeräte von Vorteil sein.
Darüber hinaus sind digitale Nachtsichtgeräte oft kostengünstiger als Wärmebildgeräte.