Es gibt jagdlich wenig schöneres als verschneite Vollmondnächte und das Jagen auf Füchse. Bei uns in der Familie hat das eine gewisse Tradition. Während der Vater mit der Bockbüchsfline in .222 Rem unterwegs ist und der Bruder den Drilling mit 12er Schrot und Einstecklauf in .22 Hornet bevorzugt, habe ich so einiges ausprobiert: Zunächst die .22 Win. Mag. mit mäßigem Erfolg. Die Reichweite war mir zu begrenzt und im Feld ging mir dadurch die ein oder andere Chance durch die Lappen. Dann folgte aber schon die deutlich brauchbarere .22-250 mit dem 55gr V-Max. Die Reichweite war mehr als ausreichend und die Füchse mochten die Patrone gar nicht. An sich eine gute Lösung, nur hatte es dann doch des öfteren Ausschüsse. Hierbei betone ich die Mehrzahl. Wir nutzen den Balg und freuen uns nicht über überflüssige Löcher. Das ein oder andere Mal hatten wir dann doch Sekundärausschüsse auch in wertvollen Regionen. So ging die Suche weiter...
Die Remington 700 in .17 Rem Fireball
Mittlerweile bin ich aber angekommen: In meinem Schrank steht eine Remington 700 SPS in .17 Remington Fireball. Dank meiner roten WBK gekrönt durch einen Schalldämpfer im Kaliber .17 von Hausken. Die Remington ist die einfachste Variante der Remington 700 Familie. Einfacher Plastikschaft und ohne Schnickschnack. Dennoch absolut präzise mit Schussgruppen von 25mm auf 100 Meter. Preis-Leistung vom Feinsten. Kostenpunkt lag vor vier Jahren bei 1.200 Euro. Importeur ist die FA Hofmann.
Das Kaliber .17 Remington Fireball
Das Kaliber .17 Remington Fireball ist ebenfalls aus dem Hause Remington. Nicht zu verwechseln mit der .17 Remington. Die letzt genannte ist die Vorgängerpatrone, welche auf Grund zu hoher Laufverschmierung von der Fireball abgelöst wurde. Die Patrone zeichnet sich in ihrer Charakteristik durch eines aus: GESCHWINDIGKEIT!! Gepaart mit ultraleichten Geschossen. Ich schiesse das AccuTip in lediglich 20 gr (1,3g). Kaum zu unterbieten für eine Zentralfeuerpatrone. Die Fireball kommt so auf 1.250 m/sek!! Das AccuTip ist geformt wie ein standard Matchgeschoss: Aerodynamische Ogivalform, Plastikspitze und Boattail. Die Konstruktion ist auch explosionsartige Zerlegung ausgelegt. Das sorgt für massive Stoppwirkung auf Fuchs und vor allem für den 100% Verbleib der Energie im Wildkörper. In der Praxis sieht das so aus: Auf Weiten bis 170m ist kein Drüberhalten nötig und die Füchse fallen um, wie die Zinnsoldaten. Es ist wie in den reißerischen Varmint Jagdfilmen der Amerikaner, die Füchse strecken die Läufe durch und fallen zur Seite. Das schöne ist zudem, das die Ausschüsse in der Regel ausbleiben. Im Fuchsinneren ist die Zerstörung jedoch massiv, was für die hohe Stoppwirkung spricht.
Einzig störend bei der Patrone ist der etwas grelle Schussknall. Dagegen gibt es jedoch glücklicherweise ein Rezept: Die norwegische FA Hausken stellt mit dem JD131 Schalldämpfer selbst in diesem winzig kleinen Kaliber her. Das Loch vorne hat den Durchmesser eines 4,5mm Luftgewehrs! Der Schalldämpfer selbst ist auch ultra kompakt und trotz Ganzstahlkonstruktion entsprechend klein. Das Ergebnis ist ein robuster und führiger Schallfämpfer, der den Knall ziemlich genau auf die Lautstärke einer .22 lfb Subsonic reduziert.
Fazit
So kam ich zu einer Fuchsbüchse, die hohe Eigenpräzision aufweist, ein hoch rasantes Kaliber ohne Haltepunktkorrekturen hat, den Balg nicht ruiniert und mit der man nach dem Schuss auch noch sitzen bleiben kann, um auf den zweiten Fuchs zu warten!