Hallo Geartester,
der Wintersturm Christian fällte nicht nur große Teile der Wälder in Schleswig-Holstein, sondern auch viele jagdliche Einrichtungen. Kann man sich zur Bockjagd bei angenehmen sommerlichen Temperaturen noch mit Ansitzleitern oder einem Sitzstock behelfen, erfordert der bevorstehende Herbst/Winter wettergeschützte Kanzeln.
Zudem können viele dieser kompakten Ansitzeinrichtungen erst nach erfolgter Ernte aufgestellt werden, da sie häufig mit Trecker, Teleporter & Co. an Ort und Stelle verbracht werden müssen. In unserem heimischen an der dänischen Grenze erging es uns nicht anders. Bis wir alle Schäden begutachten konnten, war es Frühjahr, den Sommer haben wir vertrödelt und uns lieber mit Rehböcken und Jungfüchsen beschäftigt.
Um für die Jagd in Herbst und Winter wieder gut gerüstet zu sein, haben wir uns mit Ersatz für die Sturmschäden im Revier beschäftig. Wir stellten fest, dass das Angebot im Internet mit Blick auf die Bauart und die Kosten sehr vielfältig ist. Wie sieht es aber mit der Qualität und dem Zusammenbau der Kanzeln aus? Halten die schönen bunten Bilder im Internet was sie versprechen? Und schafft der ungeübte Revierheimwerker den Aufbau wirklich ganz schnell und ohne Hilfe eines staatlich geprüften Holztechnikers? Wir haben einige Modelle getestet und für Sie eine Entscheidungshilfe zusammen gestellt. Die gilt natürlich nicht nur für sturmgeschädigte Waidkameraden.
Somit werden wir nun nach und nach die verschiedenen Modelle hier bei Geartester vorstellen.
Erster Eindruck & Lieferung
Herr Schrickers, von der Firma Lignarius aus Dülmen (Münsterland) sandte uns die Kanzel „Kuckuk“ zu. Auf der Internetseite heißt es: “Bei der Herstellung kommt es nicht nur auf die Verwendung bester Materialien an, sondern auch auf deren sorgfältige Verarbeitung. Unser wichtigstes Prinzip lautet nach wie vor, Maßanfertigung in Handarbeit. Beste Materialien präzise verarbeitet gewährleisten höchste Qualität und Langlebigkeit unserer Produkte.“ Die Lieferung erfolgte vom Inhaber persönlich auf einem PKW-Anhänger. Die einzelnen Elemente waren fertig montiert und bereits mit Acrylslasscheiben versehen.
Der Aufbau
Der Aufbau gestaltete sich sehr einfach. Die aus Eisen gefertigten Ständerhülsen wurden an dem 27mm starken Fußboden aus einer Dreischicht-Vollholzplatte, dieser ist zudem mit einem Auftrittpodest versehen, angeschraubt. In die Hülsen wurden die 8x8cm Vierkantbalken, die als Ständer dienen, gesteckt und mit Holzschrauben fixiert. Unten wurden Querbretter angeschraubt und die Diagonalen Streben verstärken die Konstruktion. Das Aufsetzen der einzelnen imprägnierten Dreischicht- Vollholz Wandelemente, bestehend aus einem Stück und 19mm stark, war ebenfalls sehr einfach. Sie wurden einfach an der Bodenplatte und untereinander verschraubt.
Das Dach, das ebenfalls aus Dreischicht-Vollholz imprägniert, 19 mm besteht, kam zum Schluss und wurde ebenfalls mit Holzschrauben befestigt. Die montierte Leiter einfach an den Vorbau stellen. FERTIG .
Die Montage der kompletten Kanzel hat gerade mal eine ¾ Stunde gedauert. Die Kanzel ist sehr solide und übersichtlich aufgebaut. Durch den Einsatz der Glasscheiben, ist die Kanzel innen sehr hell und man kann auch bei geringem Licht, ohne die Schieben zu öffnen, sehr gut sehen. Zum Schutz vor Regen sind Wetterschenkel über den Luken angebracht.
Die Kanzel kann zudem Innen mit Nesselvlies für 180,-€ beklebt werden.
Überblick
Kuckuk komplett 950,-€
Untergestell 350,-€
Imprägnierglasur in Tanngrün mit UV Schutz: 150,-€
Innenmaß: B125xT125+H197cm
Brüstungshöhe: ca. 350 cm
Bockhöhe: 230 cm
Manufaktur Lignarus