Servus und Moin Moin liebe Geartester-Gemeinde,
nicht jeder Jäger hat Zugriff auf einen Geländewagen oder SUV. Das heisst, viele von uns fahren mit einem normalen PKW ins Revier. Leider hat die Automobilindustrie uns normale Jäger mit nur einem Auto nicht so sehr im Fokus, und so reduziert sich die Bodenfreiheit alle paar Jahre um weitere Milli- oder Zentimeter.
Revierfahrten brauchen Bodenabstand
War der Golf II noch ein bei Förstern und Jägern sehr beliebtes Modell, weil seine 18 Zentimeter Abstand zum Boden so einiges an unebenen Wegen meisterten, schwebt ein aktueller Golf 8 gerade mal nur 142 Millimeter über der Straße. Da reicht ein kleiner Stein, ein Ast und Schwupps ist der Unterbodenschutz kaputt oder das Holz steckt fest und schleift auf der Fahrbahn.
Genervt von regelmäßigen Reparaturen von Unterbodenschäden bei meinem Skoda Fabia machte ich mich auf die Suche nach einer Fahrwerkserhöhung für ein normales Auto. Diese sollte sich technisch und preislich im Rahmen halten – also keinen Umbau des Antriebsstrangs beinhalten. Laut Herstellerangaben liegt der kleine Tscheche noch tiefer auf der Straße als der Golf: 135 Millimeter Bodenfreiheit weist das Technische Datenblatt aus.
Zuerst spuckte die Suchmaschine auf dem Bildschirm nur Ergebnisse fürs Tieferlegen aus, aber irgendwann kam dann doch das Ergebnis mit einem Höherlegungskit. Dessen technische Angaben sendete ich per Email an meine (Freie) Werkstatt mit der Frage, ob sie das in mein Auto einbauen könnten und was es etwa kosten würde. Nach einer positiven Antwort bestellte ich zwei Kits, eines für die Vorder- und eines für die Hinterachse. Die vier Kunstoffteile und mein Auto brachte ich bald zur Werkstatt und am nächsten Tag hatte ich ein Auto, mit dem ich seither freier und sicherer über unsere Revierwege fahre.
Zwei Zentimeter mehr Bodenfreiheit fürs Revier
Das Kit erhöht den Fabia (und die meisten anderen PKWs) zwar um „nur“ 20 Millimeter, die nach dem Umbau vorhandenen 155 Millimeter Bodenfreiheit bringen aber verdammt viel. Kleine Steine oder Äste, um die ich früher herumgefahren bin - beziehungsweise aus dem Weg räumte-, kann ich jetzt mit einem besseren Gefühl überfahren.
Das Fahrverhalten des Autos hat sich für mich nicht wahrnehmbar verändert, Spritverbrauch und Reifenverschleiß blieben auch konstant. Nach dem Einbau durch die Werkstatt (versierte KFZ-Bastler können das auch selbst erledigen) muss die Änderung noch vom TÜV abgenommen und in die Papiere eingetragen werden.
Optisch ist die Verwandlung in einen „Offroad-Fabia“ von außen nicht zu erkennen, das kann man bedauern oder nicht. Weitere Umbauten, wie stärkere Stoßdämpfer-Federn oder einen Stahl-Unterfahrschutz sind möglich, ich habe aber darauf verzichtet.
Wer prüfen will, ob auch für sein Auto ein Höherlegungs- bzw. „Spring Distance Kit“ verfügbar ist, der kann das auf der Webseite von www.st-suspensions.de tun. Die Kosten bewegen sich im Bereich von etwa 70 Euro für ein Kit Hinterachse, 90 Euro für ein Kit Vorderachse, 100 bis 200 Euro für den Einbau und 12 Euro für die Änderung im Fahrzeugschein, in Summe 300 oder 400 Euro für eine unbeschwertere Fahrt auf Revierwegen und weniger Reparaturkosten, wenn doch mal ein Stein aus dem Schotter hochragt.
Fazit
Ich mag meinen Fabia sehr, da er den langen Kofferraum hat und innen mehr Platz bietet als so mancher SUV. Die Wege in meinem Revier sind nicht steil, aber gut geschottert, dennoch wollte ich weitere Unterbodenschäden vermeiden. Das Spring Distance Kit bringt sichereres Fahren auf Wald- und Feldwegen für wenig Geld.