Browning Maral Composite - Linkssystem

Rainsch
8 Min. Lesezeit

Hallo, liebe Commuity! Heute möchte ich euch meine Drückjagd-Konfiguration eines Geradezugrepetierers für Linksschützen vorstellen. Bei der Büchse handelt es sich um die Browning Maral Composite Adjustable in .308 Winchester. Das Glas ist ein Geco 1-5x24i, für die Drückjagd verwende ich noch einen Hausken Xtrem 184.



Nachdem wir öfters den laufenden Keiler am Schießstand geschossen haben, kam ich nicht umhin die Vorteile eines Geradezugrepetier-Systemes gegenüber einer konventionellen Repetierbüchse anzuerkennen. Bei "unserem" Schießstand ist die Regel, dass nur 2 Schuss pro Durchgang auf den Keiler abgegeben werden dürfen. Dies gelang mir sowohl mit einem Geradezug, als auch mit einer normalen Repetierbüchse. Mit dem Geradezug hatte ich jedoch deutlich mehr Zeit für die Zielferfassung, wodurch ich weniger gestresst war und sich meine Schussleistung auf den Keiler deutlich verbesserte. Zum Einen ging das Repetieren schneller, aber auch die lineare Bewegung machte es deutlich leichter mit dem Ziel mitzufahren und "drauf" zu bleiben.

Nach einiger Recherche im Netz und einigen praktischen Versuchen fiel meine Wahl auf die Browning Maral. Zuerst mal grundsätzliches:


Grundsätzliches über die Maral

Im Lieferumfang enthalten sind in meinem Fall (Kaliber .308) ein 4 Schuss und ein 9 Schuss Magazin. Außerdem sind 2 unterschiedlich starke Platten um die Schaftlänge variieren zu können, ein Abzugsschloss und eine Mündungsbremse für das M14x1 Laufgewinde dabei. Das ist eine Menge Zubehör, für das man bei anderen Herstellern schon recht tief in die Börse greifen muss.

Die Büchse ist, wie bereits erwähnt standardmäßig mit einem M14x1 Mündungsgewinde und einer offenen Visierung mit Leuchtkorn ausgestattet. Der Kunststoffschaft hat am Pistolengriff sowie am Vorderschaft gummierte Einlagen, die die Griffigkeit erhöhen. Der Schaft ist keine Schönheit, aber zweckmäßig und macht bei mir bis dato keine Probleme. Den höhenverstellbaren Schaftrücken weiß ich mittlerweile zu schätzen. Mit einer Schraube fixiert, hat er sich bei mir bisher nicht wieder verstellt. Beim schnellen Anschlagen hilft mir das ungemein, da der Rücken direkt unter dem Wangenknochen "einrastet" und ich direkt durch das Zielfernrohr schaue.



Das System

Die Maral ist an das altbewährte Browning BAR System angelehnt. Die Handhabung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Um den Verschluss in eine geöffnete Position zu bringen, muss ein leeres Magazin eingelegt werden. Zieht man dann den Verschluss zurück, arretiert dieser wie bei einer Pistole oder einem Halbautomaten üblich und verbleibt hinten. Will man den Verschluss schließen, entnimmt oder lädt man das Magazin und zieht ihn erneut nach hinten. Der Verschluss der Maral ist federgelagert: Zum Repetieren zieht man den Verschluss nach hinten und lässt ihn dann los. Das Zuführen der Patrone erfolgt dann selbstständig und sehr rasch. Mit ein wenig Übung kann man diese Zeit nutzen um die Hand wieder zum Abzug zurück zu bringen, was in der Praxis sehr schnelle Schussfolgen ermöglicht. Ein weiteres Entscheidungskriterium für mich ist die Bauweise mit der geschlossenen Systemhülse: Der Verschluss bewegt sich vollständig innerhalb des Gewehres. Beim Repetieren kommt dem Schützen also nichts entgegen, was ich ebenfalls als sehr angenehm empfinde. Leider resultiert aus dieser Bauweise ein Nachteil: Eine Laufreinigung ist dadurch relativ aufwändig. Ich ziehe nach dem Schuss meist mit einer Reinigungsschnur durch und reinige dann einmal pro Jahr chemisch. Dazu führe ich den Putzstock von der Mündung her ein und schraube die Bürste dann durch das Auswurffenster. Eine Spielerei - aber es geht!


Die Handspannung

Die Browning Maral ist mit einem Handspanner ausgestattet. Dieser sitzt am Kolbenhals und lässt sich, wenn man kräftige Hände hat auch im Anschlag spannen. Entspannen funktioniert über einen Entriegelungsknopf, eine rote Spannungsanzeige wird im gespannten Zustand sichtbar. Der Handspanner ist nicht so fein wie bei manchen Mitbewerbern und macht vor Allem beim schnellen Bedienen doch ein hörbares Geräusch. Für die Drückjagd irrellevant, am Ansitz schafft man es langsam und mit etwas Übung auch recht geräuschlos.



Der Abzug

Der größte Kritikpunkt der Maral ist laut Internez der Abzug. Dieser ist ein Direktabzug. Beim Kauf habe ich mit meinem Büchsenmacher eine Überarbeitung bzw. ein Feintuning vereinbart. Ich schieße nur mit Direktabzügen und komme gut damit zurecht. Vor allem beim Schuss auf flüchtiges Wild ist die Abzugscharakteristik für mich persönlich nicht so ausschlaggebend.


Der Lauf

Der Lauf ist ein kannelierter Lauf mit 56cm Lauflänge und etwa 15mm Mündungsdurchmesser. Die offene Visierung habe ich entfernt um einen Schalldämpfer nutzen zu können. Die Büchse ist ohne Schalldämpfer etwa 110cm und mit Schalldämpfer etwa 120cm lang. Das geht natürlich führiger, ich komme damit aber gut klar und fühle mich beim Durchschwingen recht wohl. Der Hausken Schalldämpfer ist sehr klein und leicht. Ich bin damit ebenfalls sehr zufrieden - er dämpft gut und es gibt kaum mehr Hochschlag.



Die Montage

Auch für die Montage hat sich Browning etwas überlegt und auf der Maral eine "Nomad" Schiene aufgesetzt. Auf diese Schiene kann eine Dentler oder Picatinny Montage verwendet werden. Das erlaubt in der Praxis eine kostengünstige Montage sowie einen wiederholgenauen Optikwechsel, sofern dieser gewünscht ist. Den Gewehrriemen kann man dank der Riemenbügel mit Schnellverschluss schnell und unproblematisch entfernen.



Fazit

Gerade für den Linksschützen bietet die Browning Maral meiner Meinung nach ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs Verhältnis. Ich konnte mit der Waffe bereits Reh- und Schwarzwild zur Strecke bringen. Die Präzision ist gut und der Geradezugrepetierer ist dank des Kunststoffschaftes und des kannelierten Laufes leicht genug, um auch mit dem Schalldämpfer an einem langen Drückjagd Tag relativ bequem getragen werden zu können.

Funktionsstörungen oder Ähnliches traten bisher noch nicht auf! Gerade der viel kritisierte Browning Abzug macht für mich keine Probleme. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen - solltet ihr noch Fragen haben stehe ich gerne zur Verfügung!

Find' ich gut!

Kommentare

Felix M.
Novize
vor fast 4 Jahren

Du kannst den Verschluss auch ohne leeres Magazin von Hand arretieren.
Wenn du von unten in den Magazin Schacht schaust, kannst du den Hebel (flaches Stück Blech) entdecken. Den kann man problemlos per Hand durch den Magazinschacht bei herausgenommenen Magazin bedienen.

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