Browning BLR Tracker

(alter) Schwede
5 Min. Lesezeit

So meine lieben Leser,

es folgt mein erster Bericht zu meiner Drückjagdwaffe und der Optik. Die Firmen / Geschäfte die ich im folgenden nennen werde haben nichts mit dem Bericht zu tun und ich habe keinen anderweitigen Bezug zu den Firmen.


Fakten zur BLR Tracker

Es handelt sich um eine Browning BLR Tracker im Kaliber 308. Win. Der Unterhebelrepetierer wird für die Bewegungsjagd auf dem Stand, sowie beim Durchgehen mit den Hunden geführt, seit Winter 2016/17. 

Zu Beginn habe ich die Waffe nur mit Kimme und Korn ausschließlich fürs Durchgehen genutzt, die Anpassungen erfolgten nach und nach, da ich erst merken musste was mir noch fehlt.


Das Aimpoint Micro H2 - 2 MOA

Da ich mit der offenen Visierung nicht so gut zurecht kam aufgrund der niedrigen Bauhöhe, habe ich mir das Aimpoint Micro H2 mit dem kleinen Punkt 2MOA gekauft. Damit habe ich den Einsatzbereich erweitert und festgestellt, dass die Browning BLR Tracker auch auf 100m eine sehr ordentliche Präzision bringt. Um das Aimpoint montieren zu können musste zuerst eine Weaverschiene auf die Waffe. Das Montieren ging auch ohne Probleme, jedoch war das finden der passenden Schiene etwas schwer, da die BLR leider keine Standardwaffe ist. Hilfreich war da die Seite von theduke.de hier wurde ich fündig.

Das Aimpoint selbst muss ja nicht weiter besprochen werden - es ist für mich einfach Klasse! Was ich jedoch nochmal hervorheben möchte ist das einfache einschießen. Ich bin kein Waffenfachmann und trotzdem hatte ich die Waffe und die Optik sehr schnell aufeinander eingestellt.

Später habe ich dann noch einen 30mm Spacer (Abstandhalter) montiert um die Optik noch höher zu bekommen. Den Spacer zu finden hat auch etwas gedauert, es hat sich aber gelohnt. Nun ist der schnelle Schuss noch besser möglich. Gefunden habe ich den Spacer bei vikingtactics.de. 

Hier ist der Spacer schon montiert


Der Abzug 

Der Abzug meiner BLR Tracker war am Anfang sehr kriechend und ein exakter Schuss fiel mir schwer, um das zu optimieren habe ich bei Waffen Faude (waffen-faude.de) den Abzug überarbeiten lassen und das Ergebnis ist sensationell, er kriecht nicht mehr und ist fast so gut wie der Timmneyabzug aus meinem 98er. Es hat aber auch eine Saison gedauert bis ich mich zum Umbau entschlossen habe.

Für mich im Nachhinein ein echtes Must-Have bei der Kanone.

Mit Versand hat es auch "nur" um die 200 Euro gekostet.


Warum einen Unterhebelrepetierer?

Da ich als Rechtsschütze auf Links wechseln musste aus gesundheitlichen Gründen und mein 98er nun nur noch im Notfall (welcher auch immer das sein könnte) mitgenommen werden kann, habe ich mir eine andere Waffe suchen müssen. Es sollte keine "einfache" Linkswaffe sein, da ich mir erhofft habe, dass ich durch ein neues System es besser erlernen kann mit Links zu schießen. Da ich keine "Pumpgun" haben wollte und mir eine einfache und sichere Handhabung wichtig waren, wurde die Auswahl schnell sehr übersichtlich.

Gründe für die Browning BLR Tracker Unterhebelrepetierer waren dann:

- Handspannung

- schnelle Schussfolge möglich

- schnelles erkennen des Zustandes (sicher oder feuerbereit)

- kein außergewöhnliches Kaliber -> billige Übungsmunition = mehr schießen


Erfahrungen

Mein Eindruck von der Waffe ist in Summe durchaus positiv. Nachdem ersten "Kennenlernen" und testen geht das Schießen schneller Serien gut von der Hand und das Kaliber sorgt für keine bleibenden Eindrücke ;). Und das einsteckbare Magazin macht ein es möglich, dass die Browning BLR Tracker sehr bequem geladen werden kann. Ins Magazin passen 4 Schuss.

Was ich jedoch als Kritik anmerken muss ist, dass nicht jede Kugel gleich gut vom Magazin in die Kammer befördert wird, alles mit Bleispitze war bisher ein Problem. Fürs Üben schieße ich nun immer die preiswerten Murmeln von TopShot o.ä. und auf der Jagd ausschließlich die Gecco Plus. 

Und aufpassen: mit Handschuhen ist die Waffe nicht sicher zu führen, da der Hahn beim entspannen doch schon Fingerspitzengefühl verlangt. Ich habe an meinem Handschuh den Zeigefinger und den Daumen abgeschnitten.

Ich hoffe der Bericht gefällt euch, Rückfragen dürfen gern gestellt werden.

Weidmannsheil fürs neue (und alle weiteren) Jagdjahre!

Find' ich gut!

Kommentare

Rolf Schneider
Greenhorn
vor mehr als 5 Jahren

Hallo Schwede,

sehr ausführlicher Bericht, der auch auf die weniger guten Eigenschaften der Waffe eingeht.
Das Entspannen über den Hahn ist meiner Ansicht nach echt problematisch und mit dem heutigen Stand der Technik, nicht mehr vereinbar. Mit kalten Fingern oder mit Handschuhen wird der Sicherungsrast schnell verpasst, was zu sehr bedenklichen, um nicht zu sagen gefährlichen, Situationen führen kann. Es ist mir klar, Befürworter werden jetzt die Colt Government 911 erwähnen, aber bereits Walther hat mit seine PPK bewiesen, dass es anders geht. Ich bevorzuge auf Drückjagden und als Durchgehschütze eher ein größeres Kaliber, 8mm aufwärts, da es sich für den schnellen Schuss auf dem Drückjagdbock in der Dickung auch bei nicht ganz sauber platzierten Treffern, als effektiver erwiesen hat.
Allerdings muss ich auch sagen, so ein Unterhebelrepetierer übt eine gewisse Faszination aus. Ich hatte einmal eine Winchester im Cal. 50-70, das war schon ein Hammer, über Kimme und Korn geschossen .

Gruß und Waidmannsheil
Rolf

vor mehr als 5 Jahren

Hallo Rolf,
danke für deine konstruktive Rückmeldung.
Deine Bedenken kann ich gut teilen, allerdings gefällt mir am UHR sehr gut, dass ich die Waffe erst im letzten Moment "scharf" machen kann, besser als beim 98er.
Ob ein größeres Kaliber besser ist, weiss ich nicht. Für mich hat die 308. gesprochen, dass es nur einen geringen Rückstoss gibt obwohl die Waffe relativ leicht ist und einen kurzen Lauf hat, da rummst selbst die 308. noch ganz gut.

Gruss der (alte) Schwede

Florian
Neuling
vor mehr als 5 Jahren

Hallo Schwede,
vielen Dank für diesen sehr gelungenen Bericht über die Browning! Mich würde sehr interessieren, was deiner Meinung nach gegen die Marlin 1795 spricht um die Konkurrenz mal beim Namen zu nennen. Bin auch auf der Suche nach einer ,,Hundeführerwaffe“ weswegen ich die Waffe sehr interessant finde. Das mit der Kimme und Korn ist ja schon ein Nachteil...
Gruß Flo

vor mehr als 5 Jahren

Moin Florian,
Ich habe die Marlin selbst nicht mit der Browning verglichen. Was mir an der BLR aber sehr gut gefällt sind folgende Features die bei Unterhebelrepetierern besonders ist- soviel ich weiss:
-Abzugseinheit bleibt beim respektieren ein Stück, d.h. der Abzug und der Hebel bleibt zusammen und kann einem nicht die Finger klemmen...
- du hast durch das Zickzack Einsteckmagazins eine Lagerung der Patronen übereinander und nicht hintereinander. So kann beim Repetieren das Zündhütchen nicht durch deine andere Patrone berührt werden.

Das mit dem Visier muss man individuell ausprobieren, ich kenne jemanden, der kommt damit gut zurecht - so sagt er.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Gruss der (alte) Schwede

Wildboar
Neuling
vor etwa 3 Jahren

Hallo zusammen,

vielen Dank für die tolle Besprechung der blr, hat mir die Kaufentscheidung leicht gemacht. Ebenfalls in 308, das Kaliber wollte ich schon lange und es macht riesen Spass! Hab mir das korn zurück setzen lassen, damit ich es nicht verliere, einen Schalli drauf gedreht (A_tec, kein over barrel wegen dem Korn).. Absolute Sahne, endlich ohne gehöhrschutz jagen.. Die Büchse bekam zwei Gläser (Nachtansitz und Pirsch_/ Drückjagd) und einen Rotpunkt von Docter. Der Hahn ist innovativ mit der Klappfunktion sehr sicher. Dass der Abzug mit abklappt ist ein Traum, hab mir schon die Finger bei der Marlin gestempelt. Die 1895 führe ich in 45_70 als GBL, der Sauenhammer, auch eine tolle Waffe, die ich nicht missen will. Die hat eine Sicherung, welche allerdings auch mit Vorsicht zu genießen ist, hat sich beim kirren schon an der Kleidung entsichert, also besser nur Unterladen rumschleifen, wie das die BGV vorsieht.. Das Kaliber tritt wie ein Esel, vor allem ohne Glas, kann aber auch super Spass machen, wenn man etwas entgegen zusetzen hat, ich mag den Kickback mit meinen knapp 100 kg. Bei der blr schieße ich Rws Hit SR, beeindruckende Performance, allerdings hatte ich auch einen Bock mit massiven hämatomen auf 40m nach Knochentreffer (Rippe) . Bin deshalb noch am testen. Die 45_70 schieße ich mit Hornady everlution und 325 grains. Das Visier ist bei der blr top, finde es nicht zu tief, ist vielleicht Gewöhnungssache oder die Standart Schäftung passt bei mir einfach gut. Auf jede fall beides tolle Waffen. Kleiner Tipp: Abzug und System bei beiden Waffen Überarbeiten lassen, es sind halt Amerikanerinnen.. schaut Euch mal beim Herrn Hauck in Neustadt um, der weiss, was er macht. Wenn ich mich entscheiden müsste, für die Jagd die blr in 308, passt einfach perfekt auf meine jagdlichen Situationen und ist ein Multitalent. Die Marlin für den Spassfaktor und mit der dicken Murmel für besondere Situationen, wenn zb bei der Nachsuche Stoppwirkung gefragt ist.
Also euch allen viel Spass, waidmannsheil und noch mal danke für den tollen bericht! Viele Grüsse aus dem Odenwald

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